tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Freitag, 11. Juli 2014

Ningunsaw PP-Kitimat Stikine


So.,13.7.
Zweiter Tag der Hitzeschlacht
Der Tag beginnt an diesem Sonntag wie alle Tage in der Wildnis.
Schnelligkeit ist das bestimmende Moment. Es um 07:00h schon unerträglich heiß im Zelt. Trotzdem müssen die Regensachen angezogen und der Netzhut gesucht werden.
Dann bleiben ungefähr 2min nach dem ich das Zelt verlassen habe, bis die Mücken mich geortet haben. Also raus aus dem Zelt, alle Reißverschlüsse wieder zu und die Lebensmitteltüte gefunden, mit allem zurück ins Zelt.
Beim Start um 08:30h,  ist es fürchterlich stickig, wieder einmal kein Wind und ich bin in den Regensachen bereits durchgeschwitzt, bis alles am Fahrrad hängt.
Zurück auf die Strasse, Regensachen wieder aus und so schnell wie möglich in Tritt kommen.
Das klappt auch gute 3km, dann muss ich schon wieder schieben, es ist einfach zu steil für mich. Aberwitzig steil. Herr, 'lass es Planierraupen regnen. In großen Mengen. 

Um 09:30h wird auch der Wind endlich wach, ein stetiger böiger Südwind, so kommt es heute zum Kampf gegen die Berge, die Hitze und den Wind.
Es gibt sonst keine Veränderungen zu den letzten Tagen.
Erste Station ist der Kinaskan Lake PP. Wasser nach füllen, 7Liter bis Morgen Mittag. Viel zu wenig an einem solchen Tag, aber mehr ist nicht zu transportieren. Es ist eine Frage des Nachschubs.
Die Platzwartin verweist auf den See, er hätteTrinkwasserqualität. Ich kann das Wasser nicht abkochen, sage ich. In der Vorbereitung der Reise, erschien mir der Aufwand bei Flugreisen den Kocher nicht mitnehmen zu können oder jedes Mal risikoreich zu demontieren und zu verstecken zu hoch. Nicht alle Fluglinien erlauben den Transport von Flüssigbrennstoff Campingkochern. Spielt keine Rolle, kann man trinken. Die Pumpe im Park würde auch Trinkwasser bieten, meint sie, drückt mir ein großes Stück selbstgemachten Kuchen in die Hand und kümmert sich wieder um ihre Müllbehälter.
Es wird heiß, richtig heiß an diesem Tag. Oft muss ich vom Rad und schieben. Die Strasse folgt alten Pfaden. Das heißt also, weil irgendwelche Indianer vor Zeiten einen Hirsch auf einem Hügel sahen und immer wieder kamen, entstand dieser Pfad und letztlich der Highway. Und warum konnte man dann diesen Highway nicht etwas ebener anlegen? Herrjeh!

An diesem Tag ist vieles zu viel und so bemerke ich nicht, das ich allmäzlich dehydriere. Ich müsste mehr trinken, als ich endlich mit dem Trinken beginne, ist es fast zu spät.
Und dann kommt Jennifer aus Washington State ins Spiel.

Wenn auch keiner anhält, während ich mühsam das Fahrrad hochschiebe, sie stoppt ihren Wohnwagen mitten auf dem Highway, are you ok? 'ne ich habe starken Durst.
Fährt 100m weiter, verursacht einen Verkehrsstau und öffnet ihren Wohnwagen.
Ein Wohnwagen, wie aus dem Deutschland der 1955er Jahre, und spendiert, 3,5 Liter Wasser.
Mit einige Müsli Riegeln und besten Wünschen lässt sie mich zurück. Im Nachhinein war das extrem wichtig.
Es wird nicht richtig abkühlen an diesem Tag. Es bleibt bis zum Abend sehr heiß. 

Grund genug für ein erfrischendes Bad. Nachträglich muss ich sagen, es war wirklich dumm, das Wasser für den nächsten Tag retten zu wollen, aber das bedeutet auch eine Idee zu haben, wo neues Wasser herkommen soll. In der nachträglichen Analyse steht fest: ich konnte nicht mehr transportieren und der Erwerb auf der Starsse ist in diesem Teil des Landes schwierig.





Dennoch, ich bin eine Marathons gefahren und eigentlich im Umgang mit der Flüssigkeitszufuhr erfahren genug, aber ich habe unerklärlich leichtsinnig die Situation unterschätzt.