tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.
[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger
Mittwoch, 15. Oktober 2014
Arcata
Mi.,15.10.
Arcata Marsh
Die englische Übersetzung des deutschen Wortes Waschbär ist nicht etwa washbear, sondern racoon.
Basia war ob der möglichen, nächtlichen Besuche von Schwarzbären, so in Sorge, das sie unsere Lebensmittel in den Lebensmittelschrank brachte. Leider übersah sie die Motelkaffeefiltertüte auf dem Tisch. Kurz nach Mitternacht ging es dann los.
Laute Geräusche auf dem Tisch, an den Satteltaschen, etc., raus aus dem Zelt, niemand zu sehen. Mehrfach in der Nacht aufgeschreckt und die Umgebung abgeleuchtet, immer ohne den Übeltäter zu entdecken. Hab' ich Halluzinationen?
Am nächsten Morgen entdecke ich dann die Spuren auf der Satteltasche und auf dem Tisch. Hmm, war doch wer des nachts zu Besuch? Und dann kommt so mir nichts, dir nichts, ein Waschbär aus dem Gebüsch, ahh, also Du warst das! Kaum größer als mein Kater, der erste Washbear, pardon racoon, den ich live erlebe.
Wir starten im amerik.poln.deutschen Verband zu fünft. Auch eine neue Erfahrung mit mehreren Leuten zusammen zufahren. Bis Arcata werden wir gemeinsam fahren, dann werden alle wieder ihre eigenen Wege gehen.
Barbara' Video von dem Tag
[eingestellt bei youtube, thank you Basia]
Nach 5km kurz vor Trinidad, benannt nach dem dem Ort, an dem die spanischen Erforscher um Juan Francisco de la Bodega als erste Europäer im 18. Jh an Land gingen und dem Landstrich den Namen gaben, liegt ein großer Felsen im Meer auf dem eine Kolonie Seehunde ruhen. Ihre nächtlichen Rufe waren noch auf dem Campground zu hören.
In Arcata trenne ich mich als erster von der Gruppe, McDonalds am Ortseingang lockt mit seinem wifi Angebot, aber ich habe hier eine Warmshower organisiert, die meisten in der Gruppe wollen weiter nach Eureka.
Ich irre ein wenig durch den Ort, unerklärlicherweise verpasse ich das große M und stehe im sonstwo. An der nächsten Tankstelle weist man mich 5km zurück aus der Richtung, aus der ich gerade kam.
Also dann lieber in den Ort. Arcata ist mit seinen 15000 Einwohnern Universitätsstadt, knapp die Hälfte der Einwohner sind Studenten. Da man cleverer Weise den 101er um die Stadt herumgelegt hat, gibt es einen intakten Ortskern mit viereckigem Park in der Mitte des Ortes. Es wirkt geradezu europäisch, viele kleine Geschäfte säumen den Platz. Die großen Ketten wie BurgerKing&Co haben im Ort ein Ansiedlungsverbot.
Ich muß mich zu einem Kaffeestore durchfragen und treffe auf Patrick, der das Rad bewundert. Wieder antworte ich, es ist nicht spektakulär, sieht nur schwer aus, 65kg, nicht mehr und Patrick warnt mich vor dem Verkehr auf dem Highway. Ja, aber ich bin ohne Angst, nur gestern Abend hätte ich ein Kreuz gesehen.
Und Patrick kennt das Kreuz, er kannte auch John Mello, jeder hier in der Umgebung kannte John Mello. Er soll ein äußerst liebenswerter Kerl gewesen sein, bis zu jenen tragischen Tag, als er von hinten ausgerechnet durch einen jungen, drogenbeeinflußten Anstellten der Parkverwaltung über den Haufen gefahren worden ist.
Patrick kann plötzlich nicht mehr weitersprechen, man spürt, es geht ihm sichtlich nahe. John's Bruder betreibt im Ort eine Autowerkstatt. Weißt Du, wir sind eine kleine Gemeinde, jeder kennt hier jeden. Die Erinnerung an John's Tod scheint noch zu frisch.
Wir wechseln das Thema und ich begleite Patrick zu Fuß zur Bank, Patrick will auch einen Kaffee im Jitter Bean und bevor ich das Rad abgestellt habe, hat er bereits meinen Kaffee bezahlt, als ich den kleinen Store betrete, spricht er mit Constance und sie sagt, komm' such' Dir einen Kuchen aus, Patrick hat Deinen Kaffee bezahlt, ich bezahle Deinen Kuchen. Ich bin sprachlos.
Kaum sind die beiden weg, treffe ich Chris wieder, den ich in St.Pauls kennengelernt hatte und der eigentlich auf dem Weg nach Patagonien ist. Leider vergaß sein Mechaniker in England die Endmuttern seiner Rohloff Nabe festzuziehen. Nun hat sich ein gewissen Spiel ergeben und die Nabe ist hinüber. Er wird warten bis Ersatzteile eingetroffen sind, aber die Schrauber in Arcata zeigten sich ihm gegenüber zuversichtlich.
Während wir im Cafe sitzen, beobachten wir die homeless people im Park gegenüber, die gerade Besuch von der Polizei haben. Irgendwann erscheint auch Stephan, den ich einige Tage vorher kurz vor Bandon kennengelernt habe.
Obwohl ich erst kurz in der Stadt bin, sind eine un über sehbar große Zahl home less people zu sehen. Ohne Zweifel, je weiter ich nach Süden komme, desto mehr nimmt ihre Zahl zu. Die letzte große Comunnity traf ich in Olympia.
Ich habe eine Verabredung mit Gordon an diesem Tag, nachdem ich seinen warmshowers acount gelesen hatte, stieß ich auf zwei merkwürdige Zeilen, die Jahreszahlen waren unlogisch, etwas stimmte nicht. Und siehe da, Gordon hatte vor 2 Jahren seinen Status auf vorrübergehend unerreichbar gestellt und danach schlichtweg vergessen. So bin ich der erste Radler seit zwei Jahren. Mich hatte es gereizt einen Senior auf einem Liegerad zu besuchen.
Gordon's Anwesen liegt ein wenig südlich von Arcata abseits des Highways, er nennt es amerikanische Mittelklasse, es stehen mehrere Häuser auf dem weitläufigen Grundstück, und es gibt eine komplette ebenerdige Gästewohnung. Im riesigen Wohnzimmer hat man einen unverbauten Blick über die Bucht von Arcata. Verglichen mit den Häusern meiner Freunde ist das höfliches Understatement.
Besonders nett, an der Grundstücksauffahrt befindet sich eine litte library, zur freien Bedienung, bring a book-take a book, ganz so wie in meinem Kiez in Lübeck.
Arcata Marsh
Die englische Übersetzung des deutschen Wortes Waschbär ist nicht etwa washbear, sondern racoon.
Basia war ob der möglichen, nächtlichen Besuche von Schwarzbären, so in Sorge, das sie unsere Lebensmittel in den Lebensmittelschrank brachte. Leider übersah sie die Motelkaffeefiltertüte auf dem Tisch. Kurz nach Mitternacht ging es dann los.
Laute Geräusche auf dem Tisch, an den Satteltaschen, etc., raus aus dem Zelt, niemand zu sehen. Mehrfach in der Nacht aufgeschreckt und die Umgebung abgeleuchtet, immer ohne den Übeltäter zu entdecken. Hab' ich Halluzinationen?
Washbear |
Wir starten im amerik.poln.deutschen Verband zu fünft. Auch eine neue Erfahrung mit mehreren Leuten zusammen zufahren. Bis Arcata werden wir gemeinsam fahren, dann werden alle wieder ihre eigenen Wege gehen.
Barbara' Video von dem Tag
[eingestellt bei youtube, thank you Basia]
Nach 5km kurz vor Trinidad, benannt nach dem dem Ort, an dem die spanischen Erforscher um Juan Francisco de la Bodega als erste Europäer im 18. Jh an Land gingen und dem Landstrich den Namen gaben, liegt ein großer Felsen im Meer auf dem eine Kolonie Seehunde ruhen. Ihre nächtlichen Rufe waren noch auf dem Campground zu hören.
Seelöwen Kolonie, man fragt siech wie die schweren Tiere den Felsen hochkommen |
In Arcata trenne ich mich als erster von der Gruppe, McDonalds am Ortseingang lockt mit seinem wifi Angebot, aber ich habe hier eine Warmshower organisiert, die meisten in der Gruppe wollen weiter nach Eureka.
Ich irre ein wenig durch den Ort, unerklärlicherweise verpasse ich das große M und stehe im sonstwo. An der nächsten Tankstelle weist man mich 5km zurück aus der Richtung, aus der ich gerade kam.
Source: cuttenrealty.com |
Also dann lieber in den Ort. Arcata ist mit seinen 15000 Einwohnern Universitätsstadt, knapp die Hälfte der Einwohner sind Studenten. Da man cleverer Weise den 101er um die Stadt herumgelegt hat, gibt es einen intakten Ortskern mit viereckigem Park in der Mitte des Ortes. Es wirkt geradezu europäisch, viele kleine Geschäfte säumen den Platz. Die großen Ketten wie BurgerKing&Co haben im Ort ein Ansiedlungsverbot.
Ich muß mich zu einem Kaffeestore durchfragen und treffe auf Patrick, der das Rad bewundert. Wieder antworte ich, es ist nicht spektakulär, sieht nur schwer aus, 65kg, nicht mehr und Patrick warnt mich vor dem Verkehr auf dem Highway. Ja, aber ich bin ohne Angst, nur gestern Abend hätte ich ein Kreuz gesehen.
Patrick aus Arcata |
Chris und Stephen im Jitter Bean |
Arcata Plaza |
Wir wechseln das Thema und ich begleite Patrick zu Fuß zur Bank, Patrick will auch einen Kaffee im Jitter Bean und bevor ich das Rad abgestellt habe, hat er bereits meinen Kaffee bezahlt, als ich den kleinen Store betrete, spricht er mit Constance und sie sagt, komm' such' Dir einen Kuchen aus, Patrick hat Deinen Kaffee bezahlt, ich bezahle Deinen Kuchen. Ich bin sprachlos.
ältestes Kino der USA |
Kaum sind die beiden weg, treffe ich Chris wieder, den ich in St.Pauls kennengelernt hatte und der eigentlich auf dem Weg nach Patagonien ist. Leider vergaß sein Mechaniker in England die Endmuttern seiner Rohloff Nabe festzuziehen. Nun hat sich ein gewissen Spiel ergeben und die Nabe ist hinüber. Er wird warten bis Ersatzteile eingetroffen sind, aber die Schrauber in Arcata zeigten sich ihm gegenüber zuversichtlich.
Gordon |
Während wir im Cafe sitzen, beobachten wir die homeless people im Park gegenüber, die gerade Besuch von der Polizei haben. Irgendwann erscheint auch Stephan, den ich einige Tage vorher kurz vor Bandon kennengelernt habe.
Hotel Arcata, erstes Haus am Platze |
Obwohl ich erst kurz in der Stadt bin, sind eine un über sehbar große Zahl home less people zu sehen. Ohne Zweifel, je weiter ich nach Süden komme, desto mehr nimmt ihre Zahl zu. Die letzte große Comunnity traf ich in Olympia.
Foto aus den 1920er Jahren |
little library in Arcata mit Iris , Source:arcataeye.com |
Besonders nett, an der Grundstücksauffahrt befindet sich eine litte library, zur freien Bedienung, bring a book-take a book, ganz so wie in meinem Kiez in Lübeck.
Patrick's Point Hiker&Biker Place
Wie sie sehen, sehen sie nichts, Blick auf den Pazifik im Morgenneben |
Redwoods satt
Der Tag startet früh in St.Pauls. Die Deutschen sind bereits um 6:30h in der Küche und bereiten ihr Müsli undwasweißichnochalles vor. Noch nicht mal 07:00h und schon in die Gänge. Ich quäle mich mühsam hoch, die präfinale Isomatte darf nicht zu doll aufgeblasen werden, sonst füllt sich das immer größer werdende Aneurysma zu stark. Ich habe mir ein wenig bekloppst in den Kopf gesetzt jetzt nicht mehr in eine neue Matratze zu investieren, sondern die Alte bis LA zu benutzen und dann vor Abfahrt zu entsorgen.
Um 08:30h kommt Bewegung in die Garage. Sue&Ron packen bereits, die Berliner sind ebenfalls draußen und das Itzehoeer Tandem ist das erste Fahrzeug, das St. Pauls verläßt.
Mit vielen guten Wünschen, dem obligatorischen Emailaustausch starte ich um 09:00h bei besten Wetter nach Süden. Das heutige Ziel steht noch nicht fest.
Nach 5km kommt der von vielen mit bangen Kommentaren erwartete Berg. Gute 7km Anstieg, Robert wird hinterher einen zeitweiligen Ansttieg von 11% ermitteln, dann rauschen wir hinunter nach Klamath.
Ron aus New York State |
Unterwegs stoße ich auf Basia, die als Architektin in einem renomierten Büro in Seattle arbeitet und auf dem Weg nach San Francisco ist. Auch sie hat eine Biographie, die für drei Leben reicht, mit 18Jahren aus der Gegend um Krakow nach England mit wenig Geld und noch weniger Englischkenntnissen, dann in Edinburgh studiert und nun in Seattle zu Hause. Während wir uns unterhalten kommt das Itzehoer Tandem von hinten angerauscht.
Basia verlässt uns und wir beschließen eine Zeit zusammen zu fahren. Der nächste Gast, den ich unterwegs treffe ist Brad aus Australien, der ebenfalls auf dem Weg nach Argentinien ist.
Kurz nach Crescent City im Anstieg durch den Morgennebel |
auf dem Weg zum Gipfel |
das Tandem auf dem Weg nach Süden |
Gordon, 71, Waldforscher |
Vor hundert Jahren war der Bestand der oldgrowth deutlich größer. Heute sind nurmehr 3% des ehemaligen Bestandes erhalten. Vieles ist während des Wiederaufbau San Francisco's nach 1906 ohne Rücksicht gefällt worden, gerade verschwenderisch sei man mit dem wertvollen Holz umgegangen. Es sei ein nie wieder zu ersetzender Schaden entstanden.
Einige Km weiter kommt das Hinweisschild Big tree, rechts. Als ob die Bäume nun nicht groß genug sind, stehen wir, inzwischen wieder vereint vor einem unglaublichen Exemplar der Redwoods. Auch dieser Baum stand einst zur Disposition und nur eine große Bürgerinitiative hat ihn gerettet. Mehr als 100 steil aufsteigend und mit einem Umfang von 20m ist der Anblick atemberaubend.
Humboldt County Source :cuttenrealty.com |