tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Donnerstag, 5. Juni 2014

Road to Alaska

Ein Wort das Angst macht
 Do.,5.6.
Endlich wieder glasierte Donuts
Kaum biste aus dem Nationalpark heraus, öffnet sich die bunte Warenwelt wieder. Herrlich, 10km, viel mehr wird das heute nicht mit dem fahrradfahren.
Es hat die Nacht stark geregnet und die Wiesen des Zeltplatzes sind überwässert. Karges Frühstück in der Zelthütte. Es herrschen kalte 2° um 09:00h. Schlechtwettertag. Ich habe alles angezogen, selbst die Winterhose wieder herausgewühlt. Diese permanenten Witterunmgswechsel zerren an den Nerven. Auf nach Hinton.

Es ist bereits 10:00h, als ich endlich aufbreche. Ellinor will in wenigen Tagen nach Norwegen, heute bei drohendem  Regenwetter noch 90km zu fahren zu wollen ist ein waghalsiges Unternehmen. Zumal, der Wetterbericht bietet warme Temperaturen ab morgen früh. Also bleibe ich wohl in Hinton stecken.Zumal das Wort senic road macht mir inzwischen Angst, aber es führt kein Weg daran vorbei.
Highway 40 ist der einzige Zubringer aus den Rockies nach Alaska. Seit Tagen sehe ich vermehrt Autos mit amerikanischem Kennzeichen.
Goood bye Rockies
Schon von Weitem sind die großen Werbebanner zu sehen. Tim hat seine Filiale direkt am Yellowhead. Free wifi, danach zum Visistorhaus. Die bieten auch free wifi und frischen Kaffee ab 09:00h. Gar nicht schlecht. Und es gibt eine original Milepost Karte für lau. Hinton hat ein Schwimmbad mit Duschen für 3$, eine Bücherei und einen Walmart. Also endlich wieder glasierte Donuts. Gestern habe ich sie schon gesehen in Jasper, zu Horror-Preisen. Und heute unerwartet Walmart direkt vor der Tür.

Meine Koordinaten beim Besuch Kanadischer Städte. Es gibt einen guten Lagerplatz am Rande der Stadt.

Die Skype Verbindung zu Ellinor in den Büchereien ist unglaublich gut. Sie bieten den Service um mehr Besucher in ihre Häuser zu bekommen. Die örtliche Bevölkerung ist ebenfalls dankbar für dieses Angebot. Viele wollen sich den festen Betrag von 60-80$ für die RundumVersorgung nicht leisten.
Ansonsten ist Hinton eine dieser typischen Städte an den großen Highways. Vom Asphaltband zerschnitten, ein Motel nach dem anderen reiht sich am Yellowhead an das nächste. Zu Beginn eine riesige Mall , dann irgendwo Wohnsiedlungen und insgesasmt früchterlich in die Länge gezogen. Schön ist das nicht. Aber nach dem Nationalpark sehr praktisch mit Preisen auf einem endlich wieder normal vertretbareem Niveau.

Morgen geht es also los. Es sind 340km bis Grande Prairie, also ca. 5Reisetage, der einzige Ort dazwischen ist Grand Cache.
Es gibt wenig Möglichkeiten zu kommunizieren, aber viel Natur. Ich denke vor Grand Prairie werde ich mich nicht wieder melden. Bis dahin
Milepost Karte Alalska(Ausschnitt)
  

Abschied aus dem Nationalpark



Mi.,4.6.
Jasper am nächsten Morgen
Ich bin nur geblieben, um die Akkus aufzuladen, da ich das Motel sparen wollte, mußte also ein erneuter Besuch der Büchewrei sein. Jasper ist nicht weniger touristisch als Banff.
Ich schlafe draußen immer unruhiger und da es gegen 5:00h hell wurde, entschied ich mich das Lager früh zu räumen und den um 6:00h aufmachenden Horton zu besuchen, um die posts abzussenden. Damit würde genug Zeit bleiben, um gegen 08:00h wieder mal ein Sponsorenfrühstück zu probieren.
Heute ist schlecht Wetter, die Touristen bummeln durch den Ort, für trips in die Berge raffen sich die wenigsten auf. Permanent stehen irgendwelche Leute gaffend vor dem ´schwer beladenen Rad dund machen Fotos. Hi hi, ist das seltsam, ein Fahrrad mit Gepäcktaschen und noch 2 Taschen obendrauf. Adipöse Mitmenschen zücken die Kamera und machen ein Erinnerungsfoto mit dem hageren Mann daneben. Ich komm mir vor wie ein außerirdischer. Außerhalb der hochtouristischen Regionen kommt sowas nicht vor, sind halt auch deutlich weniger Touristen anzutreffen. Irgendwann nervt das und ich werde zur nächsten asiatischen Gruppe deutlich, Ja, es ist ein Fahrrad und es rollt sogar. Nix anders alas ein Fahrrad.

Jonas hatte the other pow, eine Kaffee/Bäckerei in der Mainstreet empfohlen. Leider war das irgendwie nichts mit Frühstück, aber der Kaffee und der Kuchen waren eine echte Geschmackssensation.
Wie ich also entspannt am Kaffee schlürfe spricht mich jemand auf meine Reisepläne an. Bald kommt sein Freund dazu, beides MTBfahrer im NP und den trails um Jasper und schnell kommt das Gespräch auf Hr. Cardinal, der, auch Biker, am 24. Mai glimpflich einen Grizzly-Angriff überstand. Schon wieder das Bären Thema.
Er wurde interviewt, ich habe den Artikel später in der Bücherei gelesen. Er war mit dem Rad unterwegs, als er den Bären aufschreckte, der Angriff kam völlig überraschend und in Sekundenschnelle hatte der Bär ihn schon zu Boden geschlagen. Bevor er überhaupt reagieren konnte. Das Bärenspray erwies sich als nutzlos und alles was Hr. Cardinal erinnerte, war ein Woah!woah!
Ich bin mir darüber im Klaren, das ich wenigstens 10 Sekunden brauche, bis ich den Schlafsack auf habe, beide Zelttüren auf sind und ich das Spray im Dunklen gefunden habe. Diese 10 Sekunden sind im Zweifelsfall zu lang!
Was heißt das also, es bleibt ein gewisses Restrisiko, für alle die außerhalb der vier Wände im Freien schlafen. Das gilt übrigens auch für Besucher von offiziellen Campingplätzen. Und das heißt vor allem nicht Bärenspray, wie immer propagandiert, sondern erstmal möglichst viel Abstand. Was natürlich bei biken irgendwie schnell unmöglich ist.
Auch heute ist das Essen wieder weit entfernt vom Zelt untergebracht. Aber es gibt in der Wildnis eben keine Antibärenschränke, also hängt die Tüte am Baum. Ob das aureicht bei der kletternden Begeisterung der Schwarzbären. Es  bleibt ein mulmiges Gefühl.
 
Ansonsten ist nicht viel passiert an diesem Mittwoch, als ich aus der Bücherei kam, regnete es bereits. Also alles umpacken, Regensachen raus etc. Letztlich dauerte der Regen nur 10km. Die Fahrt lief in flussabwärts nordöstlicher Richtung dem Nationalparktor entgegen. Immer wieder drohte leichter Regen, der aber nie einsetzte. Wie schon öfter gab es das Phänomen, das auf der Fahrbahn und rechts neben mir alles trocken ist und knapp 300m gegenüber der Wind graue Regenwolken in das Nebental drischt.

Es gab bei der Ausfahrt aus dem NP keine Kontrollen, die befürchtete Nachzahlungsaufforderung fand nicht statt. Nur in der Einfahrt wurde kontrolliert. Jeder.
Ziel war ein Campingplatz 15km vor Hinton.

Doch bei Ankunft entdecke ich ein Schild auf der Strasse: Full
Also doch weiter nach Hinton? Ich bin fast daran vorbei, und erhasche ein Blick von dem überfüllten Campingplatz. Nichts, gar nichts, der Platz ist leer. Nun hätte man weiter fahren können, doch der drohende Regen hatte aufgeholt und mit Eroberung des Platzes setzte der Regen ein.
Parkgate
Das feuchte Zelt vom Morgen aufgebaut und in der Schutzhütte umgezogen.
Sommer in Canada. 3°. Zwei Schritte vor und dann eine Rolle rückwärts.
Es regnet jetzt seit 4 Stunden Bindfäden. Alles steht nach wie vor in der Schutzhütte. Das Zelt ist verwaist, etwa 100m vom Netbook entfernt zu sehen. Ich sitze in der fensterlosen Hütte, es zieht durch die Löcher und ich hab alles angezogen, was Wärme verspricht.
Die Hütte ist der einzige Luxus auf dieem Campingplatz, Self Registration, 2 Plumpsklos, Wasser, geschweige denn warme Duschen sind nicht vorhanden. Ich staune immer wieder, das diese Campingplätze überhaupt existieren können. Nahezu Servicefrei, etwas für hardcore Camper.
Waschen im Fluss, kochen über echtem Holzfeuer.

Wäre ein Frau heute hier, hätte ich mich fürchterlich blamiert, zwar gibt es Holz im Übnerangebot, aber es gelang mir nicht mit den 6 Streichhölzern ein  warmes Feuer zu entfachen. Voll geloost.
Auf diesem Campingplatz gibt es keine Antibärenprogramme, keine Antibären-Lebenmittelschränke. Mitten vom Wald umgeben, allein, nur der Highway in Hörweite. 
In der dunklen Schutzhütte sehe den weißen Atem.Kommt der Bär heute?

Sollte sich das am morgigen Tag nicht ändern, verschiebt sich die Fahrt nach Norden. Dann bleibe ich in Hinton.
Und wie sooft, ich kriege noch Sommer, ganz bestimmt, ich krieg noch Wärme. ganz sicher!
Also wieder mal durchhalten.





Brummt eigentlich ein Bär?



Mi.,4.6.
Die Nacht im Freien
Oder anders gefragt, wie macht ein Bär. Deutsche Spielzeugbären brummen. Um Jasper herum sind viele trails gesperrt, Bären verseucht so zusagen. Am Servicehaus hängen viele Maßstabskarten mit rot schraffierten( gesperrte) Bereichen. 
Zusätzlich zur Eingangsfrage muß man wissen, das auf den Main Highways rechts von der weißen Begrenzungslinie in den Asphalt Kerben eingelassen sind´, alle 10cm eine große Kerbe. Ist der Randstreifen eng und es herrscht starker Wind, neigt man als Fahrradfahrer dazu, andauernd in diese Kerben zu geraten. Aber darum geht es nicht.

Die Aufmerksamkeitshilfen gegen den Sekundenschlaf machen je nach Entfernung zum Ohr des Betreffenden brummende Geräusche. Trucks mit fetten Reifen andere als kleine Pkws.
Ich liege also in meinem Zelt, habe sorgfältig die Umgebung abgesucht und schrecke hoch, da war doch ein Brummen. Hektisch umgedreht Spray gegriffen und den Zeltreißverschluß aufgerissen. Nichts. Doch nur wieder ein anders klingender Autoreifen? Oder doch ein Tier. Ich gebe zu, solche Momente fördern keinen gesunden Schlaf. Unbekannte Geräusche machen Angst. Passiert das mehrmals, liege ich wach und lausche.
So witzig das ist, es hat einen ernsten Hintergrund. Neulich vor Canmore muß ich in einer Wildbahn gelegen haben. Plötzlich höre ich ein lautes Schnauben. Ein Bär!? Nein, ein Reh stand 20m vor dem Zelt und irgendwie wollte es nicht weiter. Machte nach langem Schnauben schließlich einen Umweg.
Das ist der Deal, es gibt kein Abenteuer ohne Einsatz. Und unruhiger Schlaf ist ein verhältnismäßig geringer Einsatz
Parks Canada Informationsschrift 
Wie also macht nun ein Bär? 
Trotzdem bleibt ein mulmiges Gefühl.