Memorial Veterans Day |
Di.,11.11.14
King City
Ich will wenigstens einen Kaffee, wenn ich schon am frühen
Morgen aufstehen muß, also hinein zu Starbucks. Nebenbei den Post von gestern
Abend korrigieren und die Bilder sortieren, aber der Computer zickt heute
wieder und alles zieht sich fürchterlich in die Länge. Yahoo maps berechnet die
Strecke bis nach Templeton mit 174km, ich kalkuliere mit 3 Tagen. Am Donnerstag habe ich eine Verabredung
mit Elaine und Scott. Macht also gute 60km/Tag, aber ich will heute vorlegen,
damit ich es am Donnerstag leichter habe.
Um 08:45h ist alles beendet und ich stürze aus dem
Kaffeehaus. Jetzt noch dringend Batterien für das Navi, aber ich mache den Fehler, nicht in
Marina zu kaufen, sondern will nun endlich los. Kann alles auch in Salinas
besorgt werden. Der Fehler nimmt seinen Lauf.
Salinas vor der Parade |
Steinbeck ist in Salinas geboren worden |
Alles hat seinen Preis, super Geschmack, 250 Kal./Wurst |
Auf der Karte sah die N Mainstreet sehr nah zur Alisal aus. Aber es ist ein verhängnisvoller Fehler.
Ich fahre eine Ewigkeit, aber mein Laden erscheint nicht, ich setzte mir Ziele, fahre dann doch weiter und schließlich bin ich mehr als 20min von der Alisal entfernt. Und das alles für Würstchen. Ich verplempere die wertvolle Zeit in der Stadt.
Anne hatte mich davon abbringen wollen, nein,
Salinas ist keine schöne Stadt. Lohnt sich einfach nicht.
Aber immerhin ist es der Geburtsort von John Steinbeck. Seine Geschichten spielen in dieser Region.
Und es passiert etwas an diesem Tag, das gab es noch nicht. Ich entdecke einen Dollar Tree, und damit die Hoffnung auf preiswerte Batterien, mache den Umweg und stelle mich an der Kasse an, aber plötzlich bewegt sich nix mehr.
Aber immerhin ist es der Geburtsort von John Steinbeck. Seine Geschichten spielen in dieser Region.
Und es passiert etwas an diesem Tag, das gab es noch nicht. Ich entdecke einen Dollar Tree, und damit die Hoffnung auf preiswerte Batterien, mache den Umweg und stelle mich an der Kasse an, aber plötzlich bewegt sich nix mehr.
durch das Valley nach King City Soource: google maps |
Stattdesssen eilen nun die Verkäufer von Kasse zu Kasse, aber
nichts tut weiter sich, es kommt zum Stau vor der Kasse. Der Laden ist anscheinend mitten in einem Latino Wohnviertel zu sein,
außer mir scheint kein Weisser in diesem Ladenanwesend. Hey, warum geht es
nicht weiter? Die haben ein Problem mit der Elektronik, aber sie arbeiten
dran. ...they fix it. Hammer! mehr als 50 Latinos stehen inzwischen stumm vor den 5
geschlossenen Kassen und warten geduldig darauf, das es irgendwann weitergeht und sie fixen es hoffentlich. Meine Zeit verrinnt.
Es ist die große Geduldsprüfung. 10Minuten tut sich nichts und das kann lang sein vor einer Kasse in einer Schlange, aber niemand erhebt das Wort. Warten, einfach nur warten. Ich frage mich, ob so was in Norddeutschland auch so ruhig abgehen würde. Latinos haben Zeit. Ich will nicht warten und eile zu meinen Teriyaki Würsten. Als ich wiederkomme, ist wieder Normalbetrieb und ich frage die Chefin, was war das? Ach das passiert öfter hier, so was sind hier gewohnt.
Insgesamt hat mich dieser dusselige Umweg gute 90min
gekostet. Ich kürze das Besichtigungsprogramm. Das John Steinbeck Haus, Wikipedia.org John Steinbeck das den 1902 in Salinas geborenen Nobelpreisträger ehrt, muß warten. Ich habe kein Buch von John Steinbeck gelesen, historisch betrachtet, weiß ich nur, das seine
Romane zur Zeit der großen Depression spielen. Sollte ich wieder in Deutschland sein, werde ich bei Ellinors Klassikern nach Früchte des Zorns suchen. Früchte des Zorns und Jenseits von Eden ist mit James Dean verfilmt worden.
Ansonsten bietet Salinas wirklich nicht allzu viel, die Alisal wechselt
hinter dem Bahnhof ihr Gesicht, hier beginnen die Siedlungsgebiete der Latinos.
Ganze Strassenzüge mit flachen, einfachen Holzhäusern und spanischen Firmennamen. Die East Alisal
unterscheidet sich gravierend von der West Alisal, wo die wohl situierten
Weissen wohnen. Hohe Mauern, gepflegete Vorgärten.
Ich entdecke einen Mc Donald und genieße einen Kaffee im
ausschließlich von Latinos besuchten Laden. Erste Sprache ist hier spanisch,
sowohl an den Tischen, als auch am Tresen. Auch der Ladenleiter spricht
spanisch. Ich frage mich, ob es hier irgendwann McDonaldos heißt.
Nach dem Cafe verlasse ich die Stadt und befinden mich wenige Kilometer
südöstlich mitten in den Feldern. Die Alisal durchschneidet die baumlose
Landschaft. Felder mit fetten schwarzen Böden rechts und links der Strasse. In
der Ferne sieht man die aufstrebenden Gebirgszüge. Ich bin im Valley angekommen. Es wird
sich jetzt für drei Tage nicht mehr ändern. Es scheint der Zeitpunkt der Haupternte zu
sein. Die Erdbeerernte ist in vollem Gange, aber auch Kohl ind Zwiebeln sind
reif. Erdbeeren im November, in kraftvollen roten Farben.
Hunderte Erntehelfer stehen auf den Geldern. Riesige Johne Deere Maschinen durchqueren die Felder. Landwirtschaft hat hier ein anderes Format. Hier fährt kein Bauer mit einem Doppengespann an mir vorbei, oder wie vielleicht noch im östlichen Europa zu sehen, ein Panjewagen mit Pferd davor. Hier wird geklotzt. Riesige offene Trucks bringen die Ernte in die Lager. Die Sicht reicht über Kilometer in alle Richtungen. Nur wo einige Bäume stehen, existiert eine Farm.
Ein strammer Rückenwind erfasst mich, der Trecker läuft
jetzt konstant mehr als 25km/h. Ein herrliches Fahrgefühl stellt sich ein.
Hunderte Erntehelfer stehen auf den Geldern. Riesige Johne Deere Maschinen durchqueren die Felder. Landwirtschaft hat hier ein anderes Format. Hier fährt kein Bauer mit einem Doppengespann an mir vorbei, oder wie vielleicht noch im östlichen Europa zu sehen, ein Panjewagen mit Pferd davor. Hier wird geklotzt. Riesige offene Trucks bringen die Ernte in die Lager. Die Sicht reicht über Kilometer in alle Richtungen. Nur wo einige Bäume stehen, existiert eine Farm.
Erdbeerernte |