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das erste Elchschild, schon mal Maß genommen, Mann sind die hier groß |
It kütt wie et kütt, ich bin im Moment von so vielen Dingen abhängig, das selbst die banale Begebenheit am Strassenrand mich aufmuntert.
Missmutig losgefahren, der Himmel grau, der Wind kalt irgendwo von der Seite und ich hadere,
sollte ich heute Wind im Rücken haben? und dann das fehlende Grün überall. Das Auge gewöhnt sich an grauweisse Seen, grauen Himmel und graue Strassen.
Und das Alleinsein. Heute habe ich wieder den Player ausgepackt. Vivaldi, die 4 Jahreszeiten und immer nochmal von vorn. Es dürfen heute nur wenige KM mehr als 50 werden, das nächste Motel kommt erst wieder mit einer großen Strecke.
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Hammar's Generalstore, einer für alles+Hot Coffee |
Und dann lasse ich mich fallen und entdecke in dieser Landschaft einmal Finnland. Lappland. Ja, die vielen Seen, einsame Pisten zwischen Rovaniemi und Inari, diese vielen abgestorbenen Bäume, die klagend im Eis stehen. Im Sommer ist hier bestimmt Moor. Und dann kommen die Mücken. So wie in Lappland. Kaum ein Auto auf dem Highway 169, der durch vom Felsen freigesprengte Hügel bis an den TCH führt. Es berührt mich tief hier die Natur zu erleben.
Ich bin in Träumen auf den verschieden Reisen durch das Land der Samen, als plötzlich neben mir ein Pickup rollt und der Fahrer
alles klar? schreit. Ich bin nicht ganz sicher.
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Der Finne aus Oulo |
Er stellt einfach den Motor ab und dann die typische Frage,
wo willste hin, Vancouver, BC, hm, wann willste denn da sein, so ungefähr Ende August, hört's, grinzt und schlägt auf das Lenkrad. Wo ich herkomme, City of Hamburg und dann sagt er einfach Oulu. Oulu, das ist Finnland, die Hafenstadt am bottnischen Meerbusen, meist ebenfalls 6 Monate eingrfroren.
Tervetula und alles ist hier wie Soumi schreie ich durch das Wagenfenster,
ich war schon öfter da und sein Gesicht erhellt sich. Mit der linken Hand winkt er lässig den Verkehr an ihm vorbei, er steht fast strassenmittig. Niemand regt sich hier über sowas auf, dann aber muß er weiter und ich bleibe allein zurück. Finnland. A few moments that brides up your bad day.
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Hockey ist in Kananda alles und eine ihrer Legenden heißt Bobby Orr |
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cheapest Motel of the day: Midtown Motel |
Gegen 13:00h erreiche ich das Midtown Motel. Indischcanadischer Familienbetrieb. Zugegeben, es hatte schon mal bessere Tage. Aber der erste Eindruck täuscht. Eine fröhliche Chefin macht den checkin und wieder tut es mir leid, es nicht anders mit dem Buchen geschafft zu haben. Von den kläglichen Einkünften, verlangt booking.com seinen Obulus, ohne das es für mich einen Benefit hat.
Room 104, natürlich downstairs. Eine riesen Halle, wahrscheinlich mehr als 30qm, absolut sauber, 2 Queens, Fridge, sogar ein Cointinental am Morgen für 36€. Der zweite Pluspunkt an diesem Tag.
Doch es geht mir nicht gut, einiges fehlt mir, auf vieles kann ich verzichten, ich kann auch leiden, aber das Mentale wird von Tag zu Tag schlimmer. Mentalsubstanzverlust.
Von Freiheit ist im Moment nicht viel zu spüren. Vieles unterliegt zur Zeit gewissen Zwängen und es ist eben nicht damit getan, sich jeden Tag auf Neue zu sagen, stell' Dir vor Du müßtest jetzt jeden Tag arbeiten, genieß' es doch einfach, so wie es ist.