Morgenstimmung über dem Oldman River |
Fr.,23.5.
Auf
dem Weg zum Crowsnest Pass
Es
ist noch sehr früh um 5:00h, als ich aufwache, ich will heute schnell sein;
Ellinor erreichen, bevor sie sich noch mal vor der Nachtwache hinlegt.
Also
schneller Zeltabbau, den Trecker den Schotterweg hochschieben und ein kurzer Lift nach Pincher Creek. Tim Horton aufsuchen, einloggen, skypen.
Aber die Beine sind schwer an diesem Morgen, der gestrige Tag wohl doch zu fordernd und das rechte Knie schmerzt mehr, als ich mir eingestehen will. Immerhin nicht geschwollen.
Schwere Beine, alles psychisch. Nun quäl Dich mal ein wenig für Ellinor. Es fällt jedoch schwer und ich bin heilfroh die Kaffeestube zu erreichen.
Sitze also mit Rechner und dann ist der Akku nach 10min fast leer. Herrjeh, gestern Abend stand da noch 1h. Hektische Blicke nach einer Steckdose, aber in diesem Laden gibt's nur die hölzerne Wandverkleidung. Dann ist der Rechner schwarz.
Nach kurzem Gespäch und Einkauf kann zum Crowsnest Pass durchgestartet werden. Gute 1450m über Meeresniveau, das ist für den schwerbeladenen Trecker schon ein Wort, auf der anderen Seite, wenn nicht diesen Pass, dann kann ich gleich zur Küste fahren.
So leicht sich das sagen läßt, so schwer bleibt die Umsetzung. Schon nach 10km muß ich das erste Mal vom Rad.
Die Landschaft ist immer wieder durch tiefe Canyons durchschnitten. Da ist beim besten Willen kein hochtrampeln, da hilft nur absteigen und schieben.
Nach 20km Lundbreck, danach beginnt die Crowsnest Gemeinde, in der mehere Orte zusammengefasst sind. Allesamt haben eine lange Bergwerkstradition; im ausgehenden 19.Jh. Steinkohle hat man hier abgebaut.
Ich habe für mich beschlossen über den Pass zu wollen, um dann in der Nähe ein Motel zu finden. Keine zweite Gewalttour, wie am gestrigen Tag.
Ich brauche dringend Netzstrom, auch der Fotoapparat benötigt seit gestern das Reserve Akku.
Und wieder mal eine warme Dusche.
Es ist ein schwerer Tag. Der Wind ist nicht besser geworden, erbarmungslos fegt er mich vom Seitenstreifen, ich habe Mühe, das Rad gerade zu halten.
Meine Unlust steigert sich von Tag zu Tag, irgendwann muß jede Serie reissen, irgendwann muß es auch für mich Rückenwind geben.
Später werde ich ein Biker treffen, der behaupten wird, bist Du erst in BC, hört das schlagartig auf mit dem Wind. Allein, mir fehlt seit Tagen die Hoffnung.
Dafür ist die Vorgebirgslandschaft unsagbar schön zu beobachten. Ein warmer Wind bläst mir entgegen. Ich habe seit gestern aufgerüstet. Sonnenschutzfaktor 60, Typ Baby. Trotz reichlichem Verbrauch hatte ich gestern eine nicht zu übersehende Blasenbildung auf dem der Sonne zugwandtem linken Oberarm. Bei dem Sturm ist der Sonnenbrand eben erst spät zu spüren.
Ich will vorbereitet sein und entsinne mich meines seit längerem verstauten Garmin. Wofür ein Garmin hier in der Prärie, geht ja nur gerade aus, war vor Tagen mein Credo und dann haut's mich schier vom Rad: das Garmin verzeichnet 1265m über Meereshöhe. Ein unglaubliche Zahl. Ungläubig starte ich das Ding neu und tatsächlich, ich bin inzwischen über 1200m. Die Chancen steigen, den Pass zu überwinden.
Dann erscheint das Ortsschild Crowsnest Pass und die Enttäuschung ist groß. Es wird keine Serpentinen geben, keine Passhöhe, sowie ich das aus der Schweiz kenne. Die ganze Region benutzt diesen Namen als Samtgemeinde. Am Ende der Gemeindestrasse bin ich in BC. Aber noch sind es 18km. Ich komme nach Bellevue, dem ersten Ort. Von nun an geht es ineinander über. Der Highway ist umsäumt von hohen schneebedeckten Bergen. Jeder dieser Orte hat seine eigene Geschichte und die hängt stark mit mit dem Kohleabbau zusammen.
So leicht sich das sagen läßt, so schwer bleibt die Umsetzung. Schon nach 10km muß ich das erste Mal vom Rad.
Die Landschaft ist immer wieder durch tiefe Canyons durchschnitten. Da ist beim besten Willen kein hochtrampeln, da hilft nur absteigen und schieben.
Lundbreck Hotel |
Nach 20km Lundbreck, danach beginnt die Crowsnest Gemeinde, in der mehere Orte zusammengefasst sind. Allesamt haben eine lange Bergwerkstradition; im ausgehenden 19.Jh. Steinkohle hat man hier abgebaut.
Ich habe für mich beschlossen über den Pass zu wollen, um dann in der Nähe ein Motel zu finden. Keine zweite Gewalttour, wie am gestrigen Tag.
Ich brauche dringend Netzstrom, auch der Fotoapparat benötigt seit gestern das Reserve Akku.
Und wieder mal eine warme Dusche.
Es ist ein schwerer Tag. Der Wind ist nicht besser geworden, erbarmungslos fegt er mich vom Seitenstreifen, ich habe Mühe, das Rad gerade zu halten.
Meine Unlust steigert sich von Tag zu Tag, irgendwann muß jede Serie reissen, irgendwann muß es auch für mich Rückenwind geben.
Später werde ich ein Biker treffen, der behaupten wird, bist Du erst in BC, hört das schlagartig auf mit dem Wind. Allein, mir fehlt seit Tagen die Hoffnung.
Dafür ist die Vorgebirgslandschaft unsagbar schön zu beobachten. Ein warmer Wind bläst mir entgegen. Ich habe seit gestern aufgerüstet. Sonnenschutzfaktor 60, Typ Baby. Trotz reichlichem Verbrauch hatte ich gestern eine nicht zu übersehende Blasenbildung auf dem der Sonne zugwandtem linken Oberarm. Bei dem Sturm ist der Sonnenbrand eben erst spät zu spüren.
Ich will vorbereitet sein und entsinne mich meines seit längerem verstauten Garmin. Wofür ein Garmin hier in der Prärie, geht ja nur gerade aus, war vor Tagen mein Credo und dann haut's mich schier vom Rad: das Garmin verzeichnet 1265m über Meereshöhe. Ein unglaubliche Zahl. Ungläubig starte ich das Ding neu und tatsächlich, ich bin inzwischen über 1200m. Die Chancen steigen, den Pass zu überwinden.
Dann erscheint das Ortsschild Crowsnest Pass und die Enttäuschung ist groß. Es wird keine Serpentinen geben, keine Passhöhe, sowie ich das aus der Schweiz kenne. Die ganze Region benutzt diesen Namen als Samtgemeinde. Am Ende der Gemeindestrasse bin ich in BC. Aber noch sind es 18km. Ich komme nach Bellevue, dem ersten Ort. Von nun an geht es ineinander über. Der Highway ist umsäumt von hohen schneebedeckten Bergen. Jeder dieser Orte hat seine eigene Geschichte und die hängt stark mit mit dem Kohleabbau zusammen.