Mo.,28.7.
Das einzige Schlagloch weit
und breit gehört mir.
Bis zum Schluss ist nicht
klar, wo ich eigentlich bin, der Stom ist eindeutig gekappt und doch
irgendjemand hat den verwilderten Rasen teilweise gemäht. Um 06:00h geht eine angenehm weiche Nacht zu
Ende.
Um 07:00h zum Kaffee bei Tim
im Ledersessel vor dem Pseudokamin, ein kurzes Gespräch nach Deutschland, um
08:10h bin ich bei Extrafood. Trotz aller Frühaufsteherei bin ich erst um
09:15h auf dem 97er. Da ist es bereits schon fast zu warm. 120km sind es bis
Williams Lake, 80km würden mir an diesem Tag reichen.
Es läuft gut, meist ist es flach, 4Kriechspuren mit insgesamt gut 9km müssen absolviert werden, dann rückt der Zielort MacLeese Lake in Sicht.
Es läuft gut, meist ist es flach, 4Kriechspuren mit insgesamt gut 9km müssen absolviert werden, dann rückt der Zielort MacLeese Lake in Sicht.
John Deere Ackerveteran |
Natürlich wird die Strecke immer ein
wenig länger, aber die Aussicht auf eine unmittelbar bevorstehende Kaffeepause
lässt alles ertragen. Wenn auch fluchend und keuchend.
Ich rolle aus, alles scheint
in Sicherheit und dann schieße ich mir selbst ins Bein. Ich rolle durch den
Anfang des Dorfes, die Augen suchen die vermeintliche Tankstelle, anstatt auf
die Straße zu achten und dann passiert’s: das wahrscheinlich einzige Schlagloch
auf 100km liegt im Weg und es glingt mir nicht auszuweichen, nein, ich fahre
mitten rein. Ein sogenanntes potwhole. Die Vordertasche reißt ab, der Riemen bleibt hängen und schleift
noch 2m nach, die darin befindliche Milchtüte reißt ein und das
Tascheninnenleben wird geflutet. Ortliebtaschen aus LKW Plane halten dicht. Es kostet eine Speiche im Vorderrad, is sich
komplett rausjebrochen und klötert nun beim Drehen.
Das Visier des Helmes
geht zu Bruch, als ich ihn wütend auf den nächsten Rasen schleudere. Ich hab
einen Hals wie 'ne Giraffe und bin außer mir. Das gibt’s doch gar nicht, kein
Verkehr, einen 1m breiten Seitenstreifen und ich rolle durch das einzige Schlagloch weit und
breit. Lol.
Da
färt man die Steilpassagen mit Tempo 70 herunter, kurvt in waghalsigem
Tempo um Löcher, die Sekunden vor einem auftauchen und dann rollt
man einfach mal in ein 15cm Schlagloch. Oh no! Wenn es nicht so blöd
wäre, wäre
es auch amüsant, aber nun muß erstmal der gesamte Tascheninhalt
getrocknet
werden. Ein echter Volltreffer. Mein Samsung Tab III, das
Geburtstaggeschenk seit Medicine Hat, schwimmt in Milch. Die
Werkzeugkiste badet ebenfalls. Wie kann man nur so bekloppt sein. Ich
war
schlichtweg mit den Gedanken ganz wo anders. Ärgerlicherweise hat es
auch einen
Großteil der Postkartensammlung erwischt. Sorry Michael! Da ist nicht
viel zu retten.