Do.10.07.
Der Event des Tages bei Km1
Manchmal passieren Abenteuer
auch gleich nach dem Start. Sozusagen ohne Vorwarnung.
Es herrscht Kaiserwetter; es
besteht ausnahmslos blauer Himmel und es gilt die Distanz von gestern wieder
einzuholen, wenn nicht wieder der Reifen platt läuft. Ich habe 11h geschlafen
und es hätte sonst was passieren können, ich bin mir sicher, ich hätte es nicht
gemerkt. Wie nah ...hätte sonst was passieren..
sein kann, spüre ich gleich nach der Abfahrt.
Noch mit dem Player beschäftigt, sehe ich 50m entfernt auf der linken Straßenseite plötzlich etwas Schwarzes am Straßenrand. Also angehalten, Pfeife in den Mund und kräftig reingehauen. Der Bär guckt hoch, sieht mich und kommt auf mich zu. Oh ne!! Die Distanz schwindet, irgendwie bin ich versucht noch mal zu blasen und der Bär haut immer noch nicht ab. Ganz im Gegenteil, er kommt immer näher. Nun wird die Sache langsam ernst, da ich erst drehen muss und der Abstand relativ gering ist, öffne ich hektisch das Front Racpac, Regenjacke und der ganze Krimskrams stürzen zu Boden. Ich wühle in der Tasche nach dem Spray und als ich endlich wieder hochgucke, ist der Bär deutlich weniger als 10m auf allen Pfoten sitzend auf der anderen Strassenseite.
Adoleszente, männliche Schwarzbären
gelten als die unberechenbarsten Gesellen der Schwarzbären, Muttertiere mit
Nachwuchs ausgeschlossen.
Zum Abhauen ist es nun
längst zu spät, liegt ja auch alles nach wie vor auf der Strasse, also den
Konfrontationskurs einschlagen: Bärenspray entsichern, (hoffentlich
funktioniert das auch) das Fahrrad zwischen die Beine klemmen, aufrichten, Arme
hochreißen und laut den Bären anschreien. HAU AB BÄR!!.
Hat funktioniert, den Bären
in die Flucht geschlagen. Bleibt die Frage was passiert wäre, wenn der Bär
nicht gegangen wäre. Und man sollte diese Nummer auch nicht unbedingt bei
Grizzlies versuchen.
Erste Station des Tages ist
der Friedhof des ehemaligen Dorfes Cassier mit der seit 1952 ausgebeutetn Asbest Mine, das Mitte der 90er Jahren aufgegeben wurde. Der Friedhof birgt einige Gräber der tödlich erkranken Minenarbeiter, die Strasse zum 15km entfernten Ort selbst ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt.
Danach ein Besuch in Jade City. Zwar liegt die jetzige Jade Mine etwa 100km südlich in der Region Dease Lake und dann 25km im Busch, aber diese Details sind jetzt nicht so wichtig.
Danach ein Besuch in Jade City. Zwar liegt die jetzige Jade Mine etwa 100km südlich in der Region Dease Lake und dann 25km im Busch, aber diese Details sind jetzt nicht so wichtig.
Jade City bietet allerhand
an Jade Schmuck, Jade Krimskrams und Jade Kaminstaubfängern, aber eben auch
wirklich sehr schöne Anhänger und vor allem free coffee. Herrlich! So steht es
schon in meinem Milepost von 2006! Und ganz ehrlich, ich hätte nach dem
gestrigen Tag sogar einen unverschämten Preis gezahlt.
An mir verdienen sie leider
nichts, ich kämpfe schon jetzt an Überladung, allerdings als ich dann draußen
jede Menge Bohrkerne und Schneidreste entdecke, kann ich doch nicht widerstehen
und lade eine Hand voll Rohjade. Ellinor hatte mir ja diesen feingeschliffenen
Jadeanhänger geschenkt, den ich in Midland in Ontario in der Dusche hängen
ließ. Nun ist also wieder Jade vorhanden. Und Jade hilft bekanntermaßen gegen
fast alle Gebrechen. Allein Jade ist ein extrem hartes Material und wird in
JadeCity in einer Art Schauwerkstatt nass geschliffen.
Danach zeigt sich BC von
seiner feinsten Seite. Die Temperatur klettert rasant und es geht meist
talabwärts entlang an türkis leuchtenden Seen und schroffen, steil aufragenden
Bergmassiven. Die Straße windet sich zwischen den Bergen hindurch, die teils in
den Gipfeln von Dauerschnee bedeckt sind. Oder eben schroffe Kanten haben, die
von heranstürmenden Tannen bedeckt werden. Einfach unbeschreiblich diese
Eindrücke, der Radfahrer ist allein in der Natur, nur äußerst selten kommen die
wenigen Ferienreisenden mit ihren Autos vorbei.
Bei diesem euphorisierenden
Wetter schaffe ich doch noch was weg und erreiche am Schluss des Tages den lang
gestreckten Dease Lake.
Es dauert dann doch über 15km, die ich den See auf einer Art Hochstrasse passiere und keine Chance habe das Seeufer zuereichen. Die Strasse scheint hier gleich dem Alaska Highway direkt durch die Vegetation getrieben worden zu sein. Nur sehr selten sieht man den See.
Ich bin schon geneigt aufzugeben, ärgere mich zunehmend über die Hochstrasse, die mir das verlockende kühle Bad im See verwehrt, da macht die Strasse endlich den Weg nach unten frei und ich rase einen 7% Abhang direkt zum See.
An einer alten Landestelle 3m vom Seeufer entfernt, gibt es zwar keine Wiese, aber eine kaiserliche Aussicht zum Tagesschluss nach guten 110km.
Porter Landing, Anfang des 20.Jahrhunderts einst ein Ort der Goldsucher und Logger, heute sind nur wenige Reste der Siedlung zu sehen.
Es dauert dann doch über 15km, die ich den See auf einer Art Hochstrasse passiere und keine Chance habe das Seeufer zuereichen. Die Strasse scheint hier gleich dem Alaska Highway direkt durch die Vegetation getrieben worden zu sein. Nur sehr selten sieht man den See.
Ich bin schon geneigt aufzugeben, ärgere mich zunehmend über die Hochstrasse, die mir das verlockende kühle Bad im See verwehrt, da macht die Strasse endlich den Weg nach unten frei und ich rase einen 7% Abhang direkt zum See.
An einer alten Landestelle 3m vom Seeufer entfernt, gibt es zwar keine Wiese, aber eine kaiserliche Aussicht zum Tagesschluss nach guten 110km.
Porter Landing, Anfang des 20.Jahrhunderts einst ein Ort der Goldsucher und Logger, heute sind nur wenige Reste der Siedlung zu sehen.