der gewohnte Platz |
So.,17.8.
Sprachunterschiede
Ich bin früh auf, die Nacht
war relativ unruhig, viel Lärm in den angrenzenden Parks, aber immer weit genug
entfernt, als das es beunruhigend sein könnte.
Am Abend hatte ich
Streifenpolizisten auf dem Rad auf der Douglas gesehen und damit war natürlich
das Argument hinfällig, geh’ einfach in die Natur da können sie Dir im
Zweifelsfalle mit dem Auto nicht folgen. Richtig, aber mit dem Rad. Was die
Sache am Abend komplizierte, war die Entdeckung gleich zweier weiterer Zelte in
meinem Revier, die so schlecht getarnt waren, das sie locker von der Strasse
aus zu sehen waren.
Man muß ja nun das Auge des Gesetzes auch nicht allzu sehr provozieren. Aber meine Nachbarn sahen die Sache ganz offenbar lässiger als ich.
Mile O des TransCandaHighways am Beacon Hill |
Man muß ja nun das Auge des Gesetzes auch nicht allzu sehr provozieren. Aber meine Nachbarn sahen die Sache ganz offenbar lässiger als ich.
Auf dem Weg in die Blanshard
sehe ich noch zwei weitere Zelte, das letztere unmittelbar in einer
Grünanlage im Wohngebiet. Also nein, es gibt Leute, die sind genauso dreist wie
ich, das beunruhigt mich.
Horton in der Blanshard hat schon auf, auf den großen Strassen ist nun ein Stelldichein der Flaschensammler. Nirgendwo sonst in Canada, selbst nicht im mondänen Banff, gab es diese Masse an Flaschensammlern, Junkies und Gescheiterten zu sehen, die die Innenstadt bevölkern. Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten, oder wo viel International mit der entsprechenden Wegwerfkultur ist, sind auch viele, die davon leben können/leben müssen. Wie sagte doch Hartmut, BC wirkt anziehend, selbst auf die Leute im Elend. Der Winter ist hier längst nicht so streng und lang wie in Ontario, oder an der Ostküste auf den Maritimes.
Fruitstand am Wegesrand |
Ich bin zu früh dran, Michael und ich sind um 08:30h verabredet, da ist noch genug Zeit für einen Schwatz mit Ellinor. Es wird warm heute, aber Michael war mit der Zeit einverstanden und so kann ich die Zeit in Ruhe bei Hortons genießen, obgleich ich wegen der Wärme lieber früher gefahren wäre.
Als ich um 08:13 dann vor
seinem Hostel eintreffe, trifft mich schier die Keule. Er ist bereits um 07:00h
gefahren, er musste weg, wie er es zu entschuldigen versucht. Um sieben Uhr war ich
bereits bei Horton, es enttäuscht mich tief. Ein wenig mehr Ehre hätte ich jemanden in seinem Alter ihm schon zugetraut, ja
erwartet; ein Wort am gestrigen Tag hätte genügt.
Und im Zweifel hätte er eine email schicken können. Nun ist er weg, weil er musste. Na was willste machen, wenn Leute unzuverlässig sind.
Es drängt sich der Verdacht auf, das er nicht in der Lage war den neuen mailaccount zu starten, so wie er den alten Internet Zugang nicht benutzen konnte. Es lebe die große Unverbindlichkeit, wat kümmert mich mein Gesabbel von gestern.
Und im Zweifel hätte er eine email schicken können. Nun ist er weg, weil er musste. Na was willste machen, wenn Leute unzuverlässig sind.
Es drängt sich der Verdacht auf, das er nicht in der Lage war den neuen mailaccount zu starten, so wie er den alten Internet Zugang nicht benutzen konnte. Es lebe die große Unverbindlichkeit, wat kümmert mich mein Gesabbel von gestern.
Also allein die Quadra hoch, bei
Walmart Uptown vorbei und auf den Lochside Trail. Die Strecke kenne ich und
nach zwei Stunden bin ich in Sydney.
Einen weiteren Kaffee und ab zum Fährbahnhof. Auf dem Hinweg, bin ich zügig losgerollt, um den Abgasen der Autos zu entgehen. Nun erst sehe ich das ganze Ausmaß des Fährhafens. Zwar gibt es weniger Güterverkehr, aber 5 Fähren starten hier rund um die Uhr mit Kurs auf die umliegenden Nationalparkinseln und aufs Festland nach Vancouver.
Einen weiteren Kaffee und ab zum Fährbahnhof. Auf dem Hinweg, bin ich zügig losgerollt, um den Abgasen der Autos zu entgehen. Nun erst sehe ich das ganze Ausmaß des Fährhafens. Zwar gibt es weniger Güterverkehr, aber 5 Fähren starten hier rund um die Uhr mit Kurs auf die umliegenden Nationalparkinseln und aufs Festland nach Vancouver.
Mit der Skeena Queen, einer
offenen Deckfähre, geht es durch den Sund an vielen Inseln vorbei. 45 min
dauert die Fahrt, wir haben solche Fähren oft in Norwegen benutzt. Der Komfort
ist ein wenig rudimentär, man verbringt die Zeit auf dem Fahrdeck und es beginnt
das Rätselspiel, welches wohl meine
Insel ist.
Es wird allerdings schnell
klar, sie haben mich wieder veräppelt.
Andreas, der Schreiner schwärmte von
Saltspring Island, die Leute in Victoria warnten vor dem starken Anstieg auf
dem Highway Richtung Nanaimo und vor allem vor dem starken Verkehr.
So bin ich ausgewichen und nahm die Fähre, in der Hoffnung, es sei ein super fahrradfreundlicher Umweg, um diesem Highwayberg zu entgehen.
Aber bevor wir anlanden, wird klar, hätte ich bloß den Trans
Canada Highway in Victoria genommen.
Wie sagte die Frau im VC in Sydney, das ist aber auch die schlimmste Insel, was Berge betrifft. Und dummerweise, trifft es nun wirklich zu. Es sieht schon von See her nicht gut aus. Ich treffe zwei Biker auf der Fähre, die mir raten die kleinere, östlichere Strasse zu nehmen, wäre nicht so schlimm, was die Berge angeht. Später wird sich ein Biker in Ganges darüber köstlich amüsieren und feststellen, es ist überall steil, egal wo du dich auch bewegst.
Wie sagte die Frau im VC in Sydney, das ist aber auch die schlimmste Insel, was Berge betrifft. Und dummerweise, trifft es nun wirklich zu. Es sieht schon von See her nicht gut aus. Ich treffe zwei Biker auf der Fähre, die mir raten die kleinere, östlichere Strasse zu nehmen, wäre nicht so schlimm, was die Berge angeht. Später wird sich ein Biker in Ganges darüber köstlich amüsieren und feststellen, es ist überall steil, egal wo du dich auch bewegst.
Aber ich komme nicht mal den
ersten Berg von der Fähre hinauf. Ich
frage im Restaurant in Fullford, how far is it to Ganges? Dem Hauptort der
Insel und die Antworten reichen von 70km und ganz steil, bis 30min drive, but very
hilly.
In letzter Zeit habe ich mir angewöhnt zu fragen, fährst Du auch selbst Fahrrad?, das ordnet die Antwort wenigstens ein wenig ein. Es bleiben aber die Verständnisschwierigkeiten, wir sprechen einfach nicht dieselbe Sprache. Das Personal in den VC's ist bestenfalls mal gelentlich auf dem Rad unterwegs, viele jüngere Angestellte sagen aber auch ganz lässig das sie überhaupt nicht Fahrrad fahren.
In letzter Zeit habe ich mir angewöhnt zu fragen, fährst Du auch selbst Fahrrad?, das ordnet die Antwort wenigstens ein wenig ein. Es bleiben aber die Verständnisschwierigkeiten, wir sprechen einfach nicht dieselbe Sprache. Das Personal in den VC's ist bestenfalls mal gelentlich auf dem Rad unterwegs, viele jüngere Angestellte sagen aber auch ganz lässig das sie überhaupt nicht Fahrrad fahren.
Als ich endlich auf den ach so
vielbefahrenden gefährlichen Highway kurz vor Ganges gerate, ist es eine gut
ausgebaute Landstrasse mit 50cm breitem Randstreifen. Der Verkehr unterscheidet
sich nicht wesentlich von dem auf der Alternativstrecke.
Was für kanadische Gelegenheitfahrer bedrohlich wirkt und mindestens eines 10ft breiten paved Shoulder bedarf um sicher zu sein, ist für mich nach langer Osteuropa Erfahrung gerade zu luxuriös.
Und was nützt es zu sagen, es ist nur ganz wenig hügelig und ich komme mit meinem Fahrrad nicht hoch, während es aus Sicht Autofahrer mit einem 3l Motor und 4x4wd geradezu lächerlich ist.
Was für kanadische Gelegenheitfahrer bedrohlich wirkt und mindestens eines 10ft breiten paved Shoulder bedarf um sicher zu sein, ist für mich nach langer Osteuropa Erfahrung gerade zu luxuriös.
Und was nützt es zu sagen, es ist nur ganz wenig hügelig und ich komme mit meinem Fahrrad nicht hoch, während es aus Sicht Autofahrer mit einem 3l Motor und 4x4wd geradezu lächerlich ist.
Die Strecke vom Fährhafen
bis in die Mitte der Insel nach Ganges erweist sich als gut 23km lang und nicht 70, wie noch in
der ersten Schätzung der Restaurantfrau. Gefühlt bin ich dennoch eine Ewigkeit am
schieben, fluchend, die Strecke hassend; wie konnte ich wieder auf die Idee
kommen, es gebe einen einfacheren Weg.
Es gibt keine einfachen Wege in Canada. Ich habe das Gefühl, die seltsame Gabe zu besitzen immer vom Regen in die Traufe zu kommen, um das mal freundlich zu beschreiben.
Es gibt keine einfachen Wege in Canada. Ich habe das Gefühl, die seltsame Gabe zu besitzen immer vom Regen in die Traufe zu kommen, um das mal freundlich zu beschreiben.
Als ich endlich den Berg
10km vor Ganges abrollere, steht wie zum Hohn auch noch ein 13%Schild an der
Strasse.
Fullford Harbour, Canadian Post |
Provincial Park Südliche Gold Inseln www.Bcferries.com |
13% Schild vor Ganges |
Malgorzata, Goscha aus Gdansk |
www.saltspringadventuremap.com |
Die unterschiedlichen Architektur. Wir finden in vielen Dingen eine Übereinstimmung. Goscha freut sich auf zu Hause. Und ich könnte an so einem Tag wie heute auch sofort Danzig fahren, xmal die Marienkirche umrunden, den Backstein berühren, die Architektur der Rechtsstadt atmen und mit dem Rad über den großen Werder in Richtung Masuren weiterfahren, es rührt mich merkwürdig total an.
Als es Abend wird, mache ich
einen katastrophalen Fehler und setze mich vor das Schwimmbad, anstatt hinter
dem Haus zu sitzen und das Zelt aufzubauen; als dann später tatsächlich ein
Sicherheitmann unerwartet kommt, wird klar, Du kannst hier nicht bleiben,
vielleicht macht er eine zweite Runde.
unverkäufliches Bluesmobil |
Also brauche ich in der Dämmerung ein neues Quartier, dabei war der Platz hinter dem Schwimmbad narrensicher und so praktisch für den nächsten Tag, wenn man morgens im Pool duschen will.
Ich nehme das Ausweichquartier hinter der Kunsthalle, alles wirkt absolut friedlich, bis um 23:30h irgendein ebenfalls heimatloser Zeitgenosse nehmen meinen Zeit steht und mich weckt. Herrje, es ist schon tragisch, da bist Du scheinbar völlig außerhalb jeder städtischen Ordnung und doch fallen plötzlich mitten in der Nacht Dir irgendwelche Leute vom Himmel genau 2m von Deinem Zelt entfernt.
Nach einer kurzen
Stellungnahme meinerseits, bleibt es aber dann im weiteren Verlauf ruhig,
trotzdem beschließe ich nun das zweite Mal auf Vancouver Island und während der
gesamte Reise überhaupt, meine Vorderradtaschen mit in Zelt zu nehmen und das
Fahrrad tatsächlich an den Laternenpfahl anzubinden. Wer weiß, was noch im
weiteren Verlauf Nacht plötzlich vor meinem Zelt mit einem ernsthaften Problem
auftaucht.