tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Donnerstag, 21. August 2014

Chemainus

Am nächsten Morgen wird klar, welches Problem der Ruhestörer hatte

Mo.,18.8.
Insel der Sehnsucht
In der Nacht hat sich ein weiterer Gast auf die illegale Wiese mit seinem alten T3 gestellt. Es wird Zeit zu gehen. Erste Station an diesem Tag ist der örtliche Pool, nach 3 Tagen ist eine Dusche wirklich notwendig.
Auch hier in Ganges gibt es ein early bird Angebot. Hier öffnet die Schwimmhalle allerdings erst ab 06:30h. Als ich um 6:55 eintreffe, ist schon mächtig was los. 
Salt Spring Fire Fighter
Jede Menge Senioren sind im Wasser und im Jacuzzi, Badefreunde jünger als Jahrgang 1960 fehlen. Leider bietet der Ganges Pool keinen Steamer bzw. Sauna. Um 08:00h startet die Wassergymnastik, Nun ist der Jacuzzi leer, keiner schwimmt mehr, stattdessen rennt ein weiblicher Instructor am Beckenrand auf und ab und versucht die Senioren mit rudernden Bewegungen und Headset bei eintöniger moderner Popmusik auf Trab zu bringen. Caramba! Alles im Wasser hat nun irgendwelche PU Schaum Hanteln in der Hand und die Musik ist ohrenbetäubend, es ist in jedem Pool, den ich besuchte, das gleiche Bild.

Das Flaggschiff der Fire Fighter
Senioren Wassergymnastik am frühen Morgen. Jede Wette, zu Hause wird keiner der Wasserturner diese Musik im Radio aufdrehen.
Wichtiger aber ist das Bild vor dem Pool, dutzende von Autos belegen den ausgebuchten Parkplatz vor dem Pool, auf die Idee, das eine Anfahrt mit dem Rad schon Bewegung sein könnte, ist heute Morgen keiner gekommen.
Sei’s drum, als einziger Nichtturner hatte ich den Jacuzzi 45 min für mich allein. 
Danach ein Kaffee bei Ganges Gas. 2$, gar kein schlechter Preis für so einen Ort. Ich sitze im Park mit Blick auf die vielen Inseln. 
Kaffee, Refill und Schnack bei Ganges Gas ab 07:30h
Die Aussteiger Szene des Ortes kommt langsam zusammen und sammelt sich mit Gitarren und Rucksäcken im Stadtpark. Ich betrachte lange diese Gruppe, deren Lebensentwurf sich so deutlich von der der örtlichen etablierten Bevölkerung abhebt.
Irgendwo werden sie übernachtet haben müssen, bei angehobenem Preisniveau im Ort kann sich das auf Dauer lange leisten.
Im VC gibt es wenig Neues, die Frau hinter dem Beratungstresen sieht nicht nach Fahrradfahren aus. Aber ich bekomme die Abfahrten  der Fähre zurück auf die Hauptinsel. Alles weitere unternehme ich selber. In der Bücherei gibt es 4 Stunden Hi-speed Internet, was ich aber durch bei momentane Blogpause gar nicht aufbrauche, aber immerhin, Orte wie Whitehorse oder Watson Lake meinen sich großzügig zu schätzen, wenn sie ihren Besuchern gerademal 30min für lau spendieren.
Hafen von Ganges
Vor der Bücherei dann noch ein Gespräch mit mehreren Aussteigern. Junge Leute mit schweren Rucksäcken auf dem Weg nach Fullford zur Fähre. Sie pendeln trampend zwischen Tofino, Victoria und Ganges auf der Insel. Obwohl ich nun seit 5 Monaten auch auf der Strasse lebe, unterscheidet sich mein Lebensentwurf doch gewaltig von ihnen, muß ich feststellen, je länger das Gespräch dauert. In der Bücherei sprechen sie hinter vorgehaltener Hand eine andere Sprache über die zeitweisen Bewohner ihrer Wohlstandsinsel.
Frühstück hinter Triftys Lebensmittel store und immer noch ist keine Entscheidung getroffen fahren zu wollen, oder im Ort zu bleiben. Irgendwann im 14:00h gebe ich mir einen Ruck und mache mich auf den Weg. Gute 15km bis zur Nordfähre. 
falls doch mal eine Saite reißt, Nachschub ist vorhanden


Kaum außerorts geht’s es wie befürchtet auch schon los, mir sträuben sich die Nackenhaare, allerdings ist die Strecke kürzer gefühlt, als angstvoll erwartet. Im Moment geht rein gar nichts mehr mit dem Geschenk für Ellinor im vorderen Racpack sind Anstiege von 4% die Schmerzgrenze.  Sobald ich den ersten steilen Hügel sehe geht ein widerwilliger Ruck durch mich. Aber irgendwie geht es immer weiter. Die Fähre hat gerade abgelegt, als in Vesuvius ankomme. 


Ganges: interessante Bucket list von einer Seidenstrassenwanderung bis zum Besuch des Boss
Ich komme mit zwei Bikern am Fähranleger ins Gespräch und es gibt endlich wieder einige belastbare Informationen über die Anreise nach Vancouver downtown. Und natürlich sprechen wir nun eine Sprache, Ja, Salt Spring Island ist im Grunde nichts für Tourenbiker. Eine klassische Schnapsidee sei das gewesen, mit so einem Rad ausgerechnet dieses Eiland anzusteuern. 
Shop in Vesuvius
Ab Horseshoe Bay Ferry gibt entweder den Highway mit breitem Randstreifen und steilem Anstieg oder alternativ kaum Randstreifen dafür aber flacher und Kurvenreicher. Klingt wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. Und über Verkehr in der Metropole brauche ich sowieso nicht nachzudenken.
Ich verlasse die Insel der Sehnsucht mit einem enttäuschenden Gefühl.

Ich wollte am Strand für einige Tage ein Zelt aufschlagen, nur ab und zu in den Ort zum Einkaufen, aber das Profil der Insel hat meine Pläne durchkreuzt.
Die Fähre nach Crofton kommt
Um 16:00h legt die Fähre in Crofton an. Da ich bereits eingekauft habe, verlasse ich sofort den relativ trostlosen Ort und kehre auf den Trans Canada zurück.
Vancouver Island Chemainus source:www.nides.bc.ca
Crofton lebt von seiner Papiermühle, die sich in gleicher Größe des Ortes am Ufer des Sunds ausbreitet. Ich bin ein wenig ziellos, ursprünglich war eine weitere Nacht auf Salt spring Island geplant, nun bin ich aber doch schon wieder auf der Hauptinsel.
Für Nanaimo ist es an diesem Tag zu weit, also fahre ich einfach drauf los, bis am Fulker Lake eine wunderbar gemähte Wiese abseits des Highways auftaucht. Leider wird wie so oft der angrenzende Park mit einer Badestelle ab 10:00h abgeschlossen. 

Unmissverständlich weist ein Schild auf 200$ Strafandrohung bei Nichtbeachtung drauf hin. Ich habe es bis heute nicht verstanden, viele Parks werden zur Nachtzeit abgeschlossen. 
Was ein Glück, ein Anti Zombiefahrzeug ist mit an Bord

Als ob die Gefahr des Vandalismus so hoch ist und die Vermüllung damit eingedämmt wird, doch doch die ländlichen Gebiete so dünn besiedelt sind.
Ich bin kurz vor Chemainus. Die Wiese gehört nicht zum Park und nur motorisierte Vehikel sind nicht erlaubt. Gut so. Schlafen in frischem Gras. One mitternächtliche Störungen durch orientierungslose Aussteiger.