Nicht jede Lodge hat eine Küche
In der Nacht haben sich
einige Trucker ebenfalls auf die Bergspitze gestellt. Am nächsten Morgen geht das Drama in die
zweite Runde. Kaum vor dem Zelt, wartet die Black Flies Horde schon auf das
Angriffssignal. Nur weg!
Letzter Tag in BC, heute erfolgt
der Grenzübertritt zum Yukon. Die Strecke bleibt unverändert die Strasse folgt
parallel dem Liard River, jedoch nicht direkt an Ufer Nähe, sondern eher so gefühlt
und deshalb sind schon Bergetappen auf dem Programm.
Die Hitze kommt erst gegen
13:00h bis dahin es auszuhalten.
Erste Station ist Contact Creek. Hier
an diesem Bach sollen sich am 24. Sep.1942 amerikanische und canadische Tiefbauer von beiden Seiten getroffen haben.
Der Gedenkplatz ist unbedeutend. Eine kleine Tafel, mehr aber auch nicht. Weniger hundert Meter vorher überquert der Highway das erste Mal die Provinzgrenze zum Yukon. Ein ausgebranntes Autowrack, eine belanglose Tafel, viel Yukon ist nicht zu spüren.
Der Gedenkplatz ist unbedeutend. Eine kleine Tafel, mehr aber auch nicht. Weniger hundert Meter vorher überquert der Highway das erste Mal die Provinzgrenze zum Yukon. Ein ausgebranntes Autowrack, eine belanglose Tafel, viel Yukon ist nicht zu spüren.
Allerdings lümmeln sich auf
einem Abschnitt des alten, originalen Highways zwei riesige Grizzlies, die mit dem
Fernglas besser zu beobachten sind.
Die Contact River Lodge
befindet sich noch eine Minuten entfernt und macht einen abgewrackten Eindruck.
Es läuft amerikanisches Gerichtsfernsehen, so was wie Babara Salesch in voller
Lautstärke und die Besitzerin scheint mehr am Prozeßverlauf, als am beglücken
ihren Kundschaft interessiert zu sein sprich mich ja nicht an und glotzt
unentwegt in die Mattscheibe.
Ok, keine Fragen, viel ist
eh nicht los und meine Hoffnung, mein karges Essen durch einen Grizzly Burger
wie in Toad River aufzuwerten, scheitert. Wir haben keine Küche mehr. Irgendwas
Eingepacktes liegt im Kühlschrank. Pappiges Brot mit Wurst und wie immer
Cheddar. F…
Keiner hat mir gesagt, das
die Lodges so unterschiedlich ausgestattet sind. Mal ungehobelt Truckerrmäßig,
mal absolut zufrieden stellend, wie in der Liard Lodge. Es ist ihr Mann, der
mir erklärt, warum ich so viele geschlossene Ruinen sehe. Auf dem Highway ist
kaum noch was los. Viele Leute sind zu alt für diese lange Reise, und die
jüngeren fliegen eher.
Die Kundschaft bleibt aus und es reicht nicht mehr für alle. Und die Zuverlässigkeit der Autos ist eben deutlich gestiegen, man braucht nicht mehr so viele Werkstätten, eine Tankfüllung reicht von Watson Lake bis nach Whitehorse. Sein Motel hat auch nur deshalb Glück, weil es zwischen Watson Lake und 100km weiter südlich keine Tankstelle gibt.
Die Kundschaft bleibt aus und es reicht nicht mehr für alle. Und die Zuverlässigkeit der Autos ist eben deutlich gestiegen, man braucht nicht mehr so viele Werkstätten, eine Tankfüllung reicht von Watson Lake bis nach Whitehorse. Sein Motel hat auch nur deshalb Glück, weil es zwischen Watson Lake und 100km weiter südlich keine Tankstelle gibt.
Was willst machen, also gib
mir so 'ne Pappflöte mit Heinz Ketchup geht alles und für 5,75$, darfst Du Dir
überlegen- heute Abend gibts nichts mehr oder eine zweite Flöte. Schade ich
hatte mich nun so auf einen riesigen Grizzly Burger mit Fries gefreut.
Wie dem auch sei, die Pappflöte verleiht Flügel und die noch fehlenden 65km vergehen nach 13:30h wie im Flug. Hätte ich mir gar nicht zugetraut, nach dem gestrigen Tag.
Irgendwann gegen 14:30h
treffe ich auf Sonne und Jasper aus Den Haag, die beide ebenfalls in Anchorage
gestartet sind und meinen Weg über Grande Prairie und den Nationbalparks nach
Vancouver nehmen wollen.
Alter Falter, kennt man die
Strecke nicht, lässt man es ja auf sich zu kommen, da ich nun weiß, was auf die
zu kommt, kann ich nur sagen, heja, ihr habt Euch was vorgenommen; möchte ich
nicht noch mal machen.
Jasper hat schlechte
Nachrichten, keine Werkstatt in Watson Lake, erst Whitehorse hat wieder
Service, er selbst fährt mit einem 28’’ Koga und zwei gebrochenen Speichen. Ich
ahnte es bereits und will mich nicht entmutigen lassen, dennoch macht mir das
Sorgen.
Ich befinde mich sowieso in einem momentanen mentalen schlechten Zustand. Mich nerven die schlechte Versorgungslage, die anhaltende Berglage und vor allem das Gesteche am Abend oder beim Fotoshooting.
Auch heute ist wieder überwiegend Flaute und bei Stillstand das augenblickliche Erscheinen von Mücke und Co. Ich habe entdeckt, dass meine Felge nicht nur keinen Freilauf mehr hat, sondern ebenfalls gebrochen ist.
Sonne und Jasper aus Den Haag |
Ich befinde mich sowieso in einem momentanen mentalen schlechten Zustand. Mich nerven die schlechte Versorgungslage, die anhaltende Berglage und vor allem das Gesteche am Abend oder beim Fotoshooting.
Auch heute ist wieder überwiegend Flaute und bei Stillstand das augenblickliche Erscheinen von Mücke und Co. Ich habe entdeckt, dass meine Felge nicht nur keinen Freilauf mehr hat, sondern ebenfalls gebrochen ist.
Ich wunderte mich ja ein wenig über die entdeckte Acht und das
neu aufgetretene Reiben an der Hinterbremse. Nachdem ich den Dreck ein wenig
entfernt habe, sah ich das Unglück mind. Ein Nippel droht heraus zubrechen.
Irgendeine Lösung muss her.
Neue Felge, entweder einfliegen lassen oder selbst abholen, aber dazu brauche
ich erstmal webservice. Im Moment kann man nichts tun.
Nachdem die beiden weg sind,
kommt der aufregendste Teil des Tages. Auf einem 20km Abschnitt kommt es alle
paar Kilometer zu Begegnungen mit Bären, Grizzlies, wie Schwarzbären, die
jeweils im rechten Straßenrand, höchstens 5m von der Fahrbahn entfernt
auftauchen. Das ist keine richtig witzige Sache, auch wenn das erste Auto neben
mir hält und die beiden Insassen feixend mir von einigen Bären erzählen und
lachend davon fahren, drive safety,
Idioten! Die Mehrzahl der Autofahrer ist dagegen sehr hilfsbereit. Sogar ein großer
Truck schiebt sich zwischen den Bären und mich, nachdem ich ihm mit Handzeichen
die Sache erkläre. Danach gibt’s ein thumb up!
Und wie puschelig sie da so
rumliegen im Gras. Scheinbar von allem entrückt, nur auf Löwenzahn achtend. Dennoch.
Die urplötzliche Gemütsänderung macht die langsame Vorbeifahrt am anderen
Strassenrand zum riskanten Spiel. Mit meinen 17km/h bin ich ihnen chancenlos
unterlegen. Aber es bleibt fast alles friedlich. Nur ein Schwarzer ist
anscheinend selbst nicht durch meine Flöte, sondern doch erst durch meine
plötzlich Nähe aufgeschreckt und jagt von einer Sekunde auf die andere in Richtung
Waldrand. Zum Glück in die entgegen gesetzte Richtung.
Die letzten 20km verlaufen
ohne Probleme, an First Nation vorbei, und dann kommt auch schon Watson Lake.
10km vor dem Ortskern entdecke ich eine day-use-recreational area, aber da
keine Öffnungszeiten angeschlagen sind lasse ich es heute drauf ankommen.
Freiluft Areal am See mit
Tischen und WC Häuschen, was willste mehr.
Das finden später auch ein
gutes Dutzend RV’s, die vor dem Gelände Aufstellung nehmen.