tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Mittwoch, 4. Juni 2014

Zurück nach Castle Mountain



Sa.,31.5.
Allein zu Haus 
Vorab:Donna aus Hargrave;MB hat sich gemeldet und das freut mich sehr. Es ist schon eine ganze Weile her, das ich von Ihnen zu Essen eingeladen wurde und noch immer denke ich an das von Les zubereitete Steak. Sie schreibt, das Boyd, der Wanderer und Shaymin der korean. Nordamerikafahrer von ihr nach Lesen des Blogeintrags auf dem Highway entdeckt wurden und ebenfalls auf ihrem Hof übernachtet wurden.
Ich finde, ein tolle Story, Donna!

Es liegt nicht zu übersehender Raureif auf dem Zelt, als ich um 06:00h wach werde. Das Thermometer fällt morgens immer noch einmal so tief herab, das ich mich in Schlafsack verkrieche und ihn so eng wie möglich zu ziehe.
Um 08:00h ist von alledem keine Spur mehr. Die Sonne zaubert warme Farben auf die nackte Felsenlandschaft.

Zusammenpacken, und ab zu Tim. Den post senden und danach frühstücken fahren; den Tag genießen. Einen Dreiviertel Tag freimachen und dann am Nachmittag nach Norden.
Tim teilt sich seine Filiale hier mit der Unternehmenstochter Wendy, vulgo, eine Frittenbudenkette auf hochglanz. Home of the burgers.

Canmore, Mainstreet
Bis 10:00h ist es sogar relativ gemütlich bei Tim, dann öffnet irgendjemand bei Wendy die Tresengitter und irgendwie scheinen diesen Zeitpunkt viele, vor allem junge Kunden sehr genau zu wissen. Es herrscht ab 10:05h eine unglaubliche Unruhe, es ist fürchterlich laut; viele ordern ein Burger Frühstück mit Fritten und Cola für 10$. Ich bin ein ausgesprochene Burgergegner(ich liebe Döner), aber auch die bevorzuge ich nicht mit Fritten an einem Samstagmorgen um 10:00h. Ich frage mich, wie man so etwas genießen kann und ob und Deutschland auch bei McDonalds um 10:00h so ein Andrang herrscht.
Die Idee mit meinem Frühstücksrestaurant hatten heute Morgen anscheinend auch andere und so ist der ausgesuchte Laden bis auf einen Platz vollständig ausgebucht. Wait here, to be seated.
Nein, ich bin gönnerhaft und warte keine 10min auf die gestresste Bedienung, sondern überlasse den letzten freien Platz einem Pärchen hinter mir.
Dann doch lieber ein Frühstück in einen Park auf einer Bank. Ham&eggs müssen eben warten.
Canmore ist noch viel mehr als Banff das Radsportzentrum der Rocky Mountains. Überall sieht man Biker mit ihren MTBs und ebenso viele Racebikes. Es gibt öffentliche Fahrradluftpumpen auf der Hauptstrasse des kleinen Ortes und mehrere gut ausgestattete Bikeläden. Canmore lebt ebenso von 2 Saisons; im Winter vom Skibetrieb und im Sommer haben wir viele Fahrradtrails, sagt die unschwer an ihrem Akzent aus Österreich stammende Touristenfrau.
Paul der veritkal denkende
An einer Straßenecke treffe ich auf Paul, 100% coolness. Hey, Touri, ruft er von der Seite, wo kommst Du denn her? Toronto, ne ist nicht möglich, zeig mal das Rad. Und sofort fummelt er an der Bremse und sagt, das müssen wir machen, hast Du sonst ein Problem? heute sind wir zwar voll ausgebucht, aber Montag geht wieder was. Ne’ danke Paul, im Moment bin ich noch bedient von Winnipeg. Und ich erzähle ihm die Geschichte der beiden Radläden.

Jaaa, Winnipeg, da ist es flach, so ist auch deren Mentalität, eher flach. Wir hier denken eher vertikal. Und deutet auf die Berge. Lol. Verstehst Du. Ich kann Dir alle Teile, die Du willst, innerhalb 24h besorgen, ruft er noch , verabschiedet sich dann zum Lunch; komm nächstes Jahr wieder mit Deinem MTB, das lohnt sich hier!
Paul's Radladen reboundcycle.com/
Jason aus Taiwan
Natürlich, ja, das hat echt Atmosphäre hier, ich denke darüber nach, aber nur so zum Spaß in die Berge, das geht eigentlich auch in Tschechien, keine 8000km entfernt und da gibt’s dann sogar noch ein Svijani obendrauf.

Obwohl, seit dem ich losgefahren bin, habe ich keinen Alkohol mehr getrunknen. Ich hatte es Ellinor versprochen und so erstaunlich das für mich ist, ich vermisse es auch nicht. Der Aufwand hier Bier zu besorgen oder russische Seele ist mir einfach zu hoch, ich bin unbewußt in einen Konsumentenstreik getreten.
Jason's PR Koffer
Auf dem Weg zurück treffe ich auf Jason. Von weitem nicht zu übersehen, ein  Weltreisender, das Rad an die Hausmauer gelehnt. Mit Flaggenmast. Er lacht, als er mich sieht und fragt, was seien das denn für Flaggen, bester Hockey und Footballclub Canada’s.

Er kommt aus Taiwan und ist seit Oktober 2013 unterwegs. Seine Finanzierungsidee beruht auf Straßenmusik, die er auf einem traditionellen chinesischen 2Saiteninstrument darbietet. Ich hatte ihn schon tags zuvor in Banff gehört und um fair zu sein, es ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. Aber er macht einen sehr fröhlichen Eindruck und vermarktet sich selbst sehr gut mit der Musik.
Bow River Valley
Mir wird immer bewusster, das zu einem Projekt Weltreise eben auch eine gewisse Portion PR in eigener Sache gehört. Es ist einfach wichtig, nach langen Perioden der Einsamkeit, fern ab der bekannten Umgebung mit Leuten ins Gespräch zu kommen.
5000km
Verkriechen in die Einsamkeit geht auf Dauer nicht.
Die Fahrt nach Castle Mountain zurück ist nahezu ereignislos. Ich benutze den Highway1, nur am Nationalparkeingang muss ich schleunigst vom Highway verschwinden, einmal cross über 8Spuren und den Mittelstreifen, um nicht schon wieder Parkmaut zu bezahlen. Der Radweg wird nicht kontrolliert, jedoch ist er nicht so schön flach und bereits kurze Zeit später muss ich vom Rad, um einen Berg zu bewältigen. Natürlich ist das kein Problem für Rennräder.
Wenig später bin  ich wieder auf dem Highway.

Alle Nebenstrecken folgen dem natürlichen Verlauf. Es gibt viele, die das mögen, für Fernstrecken hält das nur auf, ich vergeude sinnlos Kraft durch das permanten hoch und runter. Unnötiger Kraftverbrauch, dann doch lieber auf meinem geliebten Seitenstreifen, als diese verordnete Fahrradzufriedenheit.
Unterwegs ist ein Jubiläum fällig:
um 17:11h sind es laut Tacho genau 5000km. Na, wer hätte das gedacht. Ich übrigens desöfteren auch nicht.
Castle Mountain
Frank allein zu Haus
Ich erreiche relativ spät Caste Mountain, der Campingplatz ist immer noch verwaist und ich bin allein, wieder schiebe ich die Bänke zusammen und übernachte in dem Versammlungshaus. Alle Campingplätze haben anscheinend in der letzten Zeit eine gewaltige Fuhre gehacktes Holz bekommen. Für $8,80 ist die Feuererlaubnis zu bekommen. Ich stelle fest, das ich nicht mal Streichhölzer besitze um ein Feuer entfachen zu können. Dabei bin ich auf dem Highway an dutzenden vorbei gefahren. Demnächst werde ich doch mal eines aufsammeln. 

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