So,8.6.
Kakwa River Provincial
Park
Ich bin schon, auf als
die Wanderer mit ihren Bärenglöckchen erscheinen. Ich erkenne diesen Klang, ich
habe auch so’n Ding in der Hecktasche.
Es ist wieder Sonntag,
während die ganze Woche ohne besondere Aufmerksamkeit davon fliegt, ist der
Sonntag jedes Mal der Tag an dem ich kurz innehalten muß. Schon wieder ist eine
Woche vorbei. Die Zeit vergeht so rasant, letztes Wochenende war ich auf dem
Weg in den Nationalpark und jetzt ist das schon wieder Geschichte. Vergangen.
Manchmal würde ich gerne eine Vollbremsung machen und einen Augenblick die Zeit
anhalten. Durch das Tagebuch hoffe ich die davon geflogene Zeit zurück zuholen.
Um 08:30 bin ich auf dem
Highway. Zunächst geht es 17 km lässig flussabwärts. Doch die Hoffnung
trügt, heute ein wenig mehr fahren zu
können. Zwischendurch ein riesiges Kohlekraftwerk. Auch Pfingsten wird hier gearbeitet. Knapp 100km von den Tourismus Highlights entfernt wird das Geld mit schwerer Hände Arbeit verdient.
Bei Km 17 kommt der erste
Bonebraker ins Visier, nein, das können die nicht ernst meinen, wie soll ich da
hoch?
Der Wahnsinn hat Methode
zwischen Km 17 und Km 29 gibt es 4 Knochenbrecher Berge zu bewältigen. Gute 350
Höhenmeter, kaum ist der Gipfel erreicht, geht es auch schon wieder zu Tal.
Die positiven Dinge an
diesem Tag sind der deutlich verbesserte Strassenbelag und die noch regenfreie
Zeit. Damit hat es sich dann auch schon.
Noch schlappe 170km bis
Grande Prairie. Das ist nicht durchzuhalten. Ich werde die Strecke dritteln, so
bleiben gut 65km pro Tag.
Es ist, als hätte jemand die
Aufgabe bekommen, mal’ bitte eine Linie und verbinde alle Hügel miteinander. Lass
ja keinen aus. Es scheint, als gebe es keine 2km flache, gerade Strecke auf
diesem Highway. Meine Hoffnung ist der Beginn der Prairie, dort soll es flacher
werden.
Gegen 14:00h sind 70km
abgespult, es hat zweimal zu regnen begonnen, aber damit war schnell wieder
Schluß; ich bin heute gut vorbereitet.
Außerdem ist es eine gute
Gelegenheit, die seit zwei Tagen sich in meinem Besitz befindliche schwarze the north face Regenjacke zu testen.
Lag’ einfach am Highway, Größe Xl, ich konnte nicht daran vorbei fahren, nach
dem Vollwaschgang in der Dusche des Hinton Aquatic centers gehört sie mir. Geld
liegt auch hier auf der Strasse, musst Dich nur bücken.
Heute fand ich dann auch
endlich die erste Geldbörse am Strassenrand.
Zwischendurch geht es an reichlich
Industrie vorbei. Öl und Gas wird gefördert, sowie jede Menge Holzwirtschaft.
Mit jeder Menge verschmutzter Strasse. Das ist bei Regen nicht so witzig, wenn
man bergab auf die eigentliche Fahrbahn ausweichen muss.
Bei Km 80 kommt Kakwa
Camping PP in Sicht. Niemand ist dort. Es gibt auch keine typischen
Briefumschläge auf Vertrauensbasis. Ein gekieselter Platz, mitten im Wald, am
Fluß gelegen, man rühmt sich der Regenbogenforellen. Außer Plumpsklo und
Feuerstelle gibt es nichts. Das Brennholz ist verbraucht. Eine Schwengelpumpe
steht am Rand, aber man empfiehlt dringend das Wasser mindestens 1min zu
kochen.
Nachdem das Zelt steht,
versuche ich erneut ein Feuer zu machen, allein um die Mückenplage im Zaum zu
halten. Meine Theorie geht irgendwie nicht auf, ich werde seit Tagen pausenlos
gestochen, es juckt wie blöd und nervt.
Dann setzt für 3Stunden
Regen ein und ich verziehe mich ins Zeit. Auch eine Art den Mücken zu entgehen.
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