Sa.,7.6.
Und zum Schluss auch noch 'ne Bergankunft
Im Grunde geht der Tag da
weiter, wo er gestern aufgehört hat. Es bläst ein nicht nachlassender
auffrischender Wind und die Strasse führt munter über auch jeden noch so
kleinen Hügel.
50to TNT würden reichen und
der Hügel wäre plan. Es ist einfach nicht zu fassen. Kaum kämpfe ich mich gegen
den Wind den 100m-Hügel hinauf, bläst, der Wind oben und die ersehnte Abfahrt
wird stark gebremst. Unten angekommen, beginnt die Anfahrt im letzten Gang von
vorn.
Für jemand, der sich an Km,
Distanzen und Tempi berauscht, ist dieses grüne Einerlei spätestens nach dem
dritten Hügel langweilig, ja eine Tortur. Es hindert mich am frühzeitigen
erreichen meines Zieles. Was für ein unnützer Kraftverbrauch.
Eigentlich will ich nur nach
Grand Cache. Bis dahin sind es lässige 56km und doch, dieses ewige bergfahren
zieht die Sache fürchterlich in die Länge.
Wichtiger jedoch ist auch an
diesem Tag der Wind. Der Wind ist mein ärgster Feind, seit dem ich Canada
losgefahren bin. Nie lässt er nach, immer ist er da, gegen Kälte kann man sich
warm anziehen, jeden Hügel kommt man irgendwann,irgendwie hinauf, aber dieser
zermürbenden, stetig blasende Wind macht mich fertig.
Ich glaube, ich kann die
Tage, an denen der Wind mich unterstützte, an zwei Händen abzählen, und es
bleibt immer noch was übrig.
Das es keine Talbrücken gibt
und die Strasse einmal um den Berg herum, hinunter ins Tal und dann das Tal
gleich wieder bergauf führt, erwähne ich jetzt nicht weiter.
Der wirkliche Hammer war
jedoch die Ankunft in Grand Cache. Handgestoppt kamen pünktlich die erwarteten,
ersten Häuser in Bild und dann das grünweiße Ortschild mit der Aufschrift Grand Cache 1km.
Gott sei Dank, denkt der
Reiter und freut sich auf den ersten Kaffee nach Start bei gefahrenen 57km.
Doch leider kommt 1km später gar nichts,
null, nada. Ich sehe nur eine Tannenschonung. Stattdessen ein Schild des
Visitor Centers, jetzt noch 3km.
Und dann entdecke ich einen
Berg, wie er unheimlicher nicht sein kann. Bergankunft in Grand Cache. Am
Schluß der Tour, das kann doch jetzt nicht sein. Nein! Bei der Tour de France dürfen die Profi bei Bergankunft ihren Helm abnehmen, mir ist jetzt auch danach, vor Frust könnte ich meinen Helm ins Gebüsch werfen.
Ja, wer keine Reiseführer lesen will, bekommt es eben überraschend spontan. Ich will das nicht glauben, was ich da sehe. Über Km zieht sich der steile Berg hin. Das ist doch nicht deren ernst!? Da ist man am Ziel, jedenfalls glaubt man das und dann taucht dieser Berg auf. Herjeh !
Ja, wer keine Reiseführer lesen will, bekommt es eben überraschend spontan. Ich will das nicht glauben, was ich da sehe. Über Km zieht sich der steile Berg hin. Das ist doch nicht deren ernst!? Da ist man am Ziel, jedenfalls glaubt man das und dann taucht dieser Berg auf. Herjeh !
Nach gut 25min und mehreren
Pausen stürme ich wutentbrannt in das Visitor Center. Ich habe nur eine Frage,
wieso ist das so unmöglich in diesem Land ein Schild aufzustellen, da wo der
Ort beginnt? Tatsächlich beginnt. Das kann doch nicht so schwer sein.
Hey how are you, you look a
little bit tired?, ach ne, have you
ever in your live do cycling?
Grand Cache hat alles, was
der Reisende braucht, außer einer Bergankunft. Esso, eine wifi Bücherei, eine
Aqua Center mit Dusche für 2$, ein hervorragend ausgestattetes Visitor Center
und einen gut bestückten Lebensmittel Laden für die nächsten 3 Tage. Drumherum
einige Motels. Man kann es lässig 2 Tage hier aushalten.
Ich will meine Pause erst in
Grande Prairie nehmen, deshalb breche ich gegen 5:00h wieder auf. Wie erwartet
stürmt der Weg auf der anderen Seite mit angekündigten 8% zum Smokey River
hinab. Länger als bei der Ankunft. Minutenlang schwankt die Tachonadel zwischen
60-64km/h.
Es ist mir unverständlich,
hier kann man nicht hoch, selbst mit einem MTB erscheint mir das eine echte
Herausforderung.
Der Uferbereich des Flussverlauf
des Smokey Rivers ist stark von RVs bevölkert.
Überall stehen diese
Ungetüme in der Gegend herum. Einsamkeit wird heute nicht ganz einfach und doch
10km entfernt finde ich eine ideale Unterstellmöglichkeit mit großer Wiese
davor. Offen, nicht eingezäunt, die Hütte gehört zur logistischen Unterstützung
eines Laufspektakels The death run.
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