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| ....Fischräuber |
Mo.,10.11.14
Fischer und Fischräuber
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| Bike path Monterey-Marina Source: mtycounty.com |
Der Himmel ist grau und ich
glaube nicht wirklich, das es ein guter Plan ist, ausgerechnet bei diesem Wetter nach Monterey
zu fahren. Also zunächst nach Marina zurück, gucken, ob sich in Sachen
Warmshowers etwas getan hat.
Das Ergebnis ist negativ, ich werde mein Zelt weiter
brauchen.
BurgerKing bietet zwar
Internet, aber keinen Strom. Nach dem Post sind noch zwei Stunden Akku
vorhanden. Heute bräuchte ich dringend Strom. Ich sehne mich nach einem Tim Hortons hier in Land der Freien. Jetzt eine gemütliche Ledercouch mit Kamin, statt diesen kitschigen allerwelts Plastikstühlen. An so einem grauen Novembertag schweift die Sehnsucht in das generöse Canada.
Meist Klasse wifi, oft mit Strom
und wenn nicht, hatte Canada genug öffentliche Steckdosen. Parkplätze
öffentliche Gebäude, Supermärkte alle hatten Steckendosen, hier in Amerika ist
das nicht vorhanden.
Und dann haut mir Gordon auch noch meine BK Besuche um die Ohren. California ist mehr als BurgerKing und McDonalds.
Dummerweise hat auch die
Bücherei heute auch noch einen Ruhetag. Und morgen ist Veteran Memorial Day; Amerika dankt
dann an seinen Kriegern mit Paraden, den Lebenden und den
Toten. Auch geschlossen. Das öffentliche Leben macht Pause.
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| ...da wo die Army einst ausbildete... |
Im Gegensatz zu Deutschland
ist das Militär in jeder Form in diesem Land viel präsenter. Im Walmart denken
sie patriotisch an ihre Krieger mit kleinen Flaggen, man wird aufgefordert für
die Veteranen zu donaten, es gibt Städte deren Strassenzüge ihren
dienstabsolvierenden Einwohner gewidmet sind und im TV gibt es immer wieder
Werbebeiträge über Karriere und Erfolg bei der Army.
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| ...finden sich heute noch in den Dünen hinterlassene Munitionsbunker |
Die Wirklichkeit ist indes
zu weilen eine andere. Ich sah oft Veteranen mit Flagge und Pappschild vor
den großen Malls sitzen. Auch Amerika hat seine hilfsbedürftigen Exmilitärs.
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| erobert die Natur das Gebiet zurück |
Ich verbringe die ersten 2
Stunden bei BK und husche noch einmal zu Walmart. Wieder zu den Oberbösen, ich sag's
ja nicht gerne, ich gehe da im Grunde nur hin, um zu gucken. Alle meine Gastgeber
verdrehen verständlicherweise die Augen. Walmart, den Namen auszusprechen allein ist
für viele bewußtdenkende Menschen ein NoGo. Erst am Samstag hat Anne mir wieder
einen Vortrag über das Verwerfliche an Wamart's Poltik gehalten. Walmart ruiniert unsere Innenstädte. Die rabiate Preispoltik ist für fast niemanden
konkurrenzfähig. Recht hat sie. Und doch sind die Store immer gerammelt voll. Walmart ist in vielen Teilen der Bevölkerung akzeptiert.
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| Monterey, verlassener Werftbetrieb |
Ich muß aber auch sagen, das
ein ganz normaler Einkauf bei im Grunde immer in irgendwelche Ketten führt,
Target, Cosco, Starbucks, Walmart, Macys, in vielen Städten ist das Spektrum immer
dasselbe. Die Ketten tauchen in jedem Ort immer wieder neu auf.
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| Fischräuber... |
Um 10:30h reißt der Himmel
plötzlich auf und es entwickelt sich ein heißer Tag. Zeit um nach Monterey zu
kommen. In Marina beginnt wie schon erwähnt, ein wunderschöner Radweg immer in
der Nähe des Highways, quer durch die Dünenlandschaft. Fort Ord cleanup.
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| Monterey Fishermanswharf |
Schon vor dem zweiten
Weltkrieg wurde das Gebiet hier von der Army genutzt, die hier die Ausbildung
ihrer GI’s in Fort Ord durchführte. Ehemaliges Fort Ord Nach Schließung im Jahre 1994 sind nur noch
wenige Reste des einstmals großen Areals zu sehen. Viele Bereiche der Dünen sind zur
Renautrierung für die Öffentlichkeit gesperrt.
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| ...und Fischer |
10km beträgt die Strecke
nach Monterey und wie so oft hört der Radweg mal wieder mittendrin auf. Sand City
heißt der Ortsteil, in dem der Radler sich fragt und nu? Um dann doch den Weg
auf dem Del Monte Blvd fortzusetzen zu müssen. Irgendwann ist plötzlich auf der rechten
Seite des Del Monte wieder ein Radweg.
Man muß es ihnen lassen,
sie geben sich innerorts wirklich Mühe, allein die Verbindungen der einzelnen Teilstrecken im
Sinne einer Fernstrecke bleiben mir verborgen. Monterey hat eine lange
Firschertradition, Sardinienfischer aus Italien siedelten hier bereits lange
vor dem Krieg, aber die Konzentration liegt heute ebenfalls auf dem Tourismus.
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| Schaufensterscheiben einer Apotheke mit historischen Fotos |
Im Ortskern sind viele ehemalige Fabriken nun zu schmucken Restaurants oder
Boutiken umgebaut.
Das großé Aquarium ist ebenfalls in einem Fischfabrik
entstanden.
Der Ort brummt, große
Shopping zentren findet man vergebens entlang der Hauptstrasse, die Malls sind
allesamt in den zusammen gewachsenen Städten Sand City und Seaside beheimatet.
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| Camperkollegen am 101er |
Um 16:00h einen letzten
Versuch auf der Suche nach Strom, einen Kaffee bei Starbucks, etwas teurer, dafür aber gutes wifi mit Strom.
Es braucht seine Zeit bis der Akku
wieder aufgeladen ist, ich muß mich sputen, die Dämmerung setzt bereits ein.
Am Beginn des Parks einzelne Dauerzelte und Bretterverschlage der Homeless direkt am 101er. Ich will die Nacht tiefer in den Park hinein, off the road.
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| Der alte Verladebahnhof der Army |
Und ich erreiche die
Dünenlandschaft am alten Verladebahnhof mit dem letzten Licht. Als das Zelt
aufgebaut ist, das Licht verschwunden. In der Ferne sehe die Lichter Monterey's. Es sind lange Nächte. Fast 12h ist das Licht verschwunden. Die Rushhour in der Dunkelheit bleibt lange das einzige Geräusch in dem nun leeren Park. Erst gegen 23:00h, wenn der Verkehr abebbt, ist die Brandung des Pazifik zu hören. Es scheint keine Tiere im Park zu gegen, keine Washbears und auch keine räuberische Chipmunks.
