tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Freitag, 7. November 2014

Cupertino

Mi.,5.11.
Haus an Haus
Brian hat auch heute Dienst, so verlasse ich früh mit ihm das Haus. Die nächsten Tage widmet er seinem Sohn und Brian  benutzt deshalb heute das Auto. So ist etwas mehr Zeit und wir stehen gemütlich vor seiner Garage, während ich mich anschicke, das Rad aufzusatteln.

Um den Koffeinbedarf  früh decken, ist die erste Station an diesem Tag nur 500m schon erreicht. Eine Stunde bei McDonalds und schreiben.
Dann geht es Richtung Cupertino. Meine ursprüngliche Planung hat Brian gekippt und mir stattdessen den etwas weiter nördlich verlaufenden Parkway empfohlen. Eine leicht wellige 4spurige Allee mit Mittelstreifen und excellent  ausgebauten Randstreifen. Ich fahre von einer Bungalow Siedlung in die nächste. Es gibt nichts zu sehen, Die Grundstücke sind mit 2m hohen Zäunen zur Strasse hin abgeschirmt. 25km nichts anderes als Wohnsiedlungen. Es gibt keine höheren Häuser, alles Flachbauweise. Mal mit hohen Palmen flankiert, meist an den Schnittpunkten der Kreuzungen mit kleinen Ladenzeilen versehen.

Es ist ein flaches dahinrollen, aber das Bild ändert sich kaum.
Dann Cupertino. Das Tagesziel wird angekündigt. Aber es ändert sich nicht.
Der Ort ist der Firmensitz von Apple, dem wertvollsten Unternehmens der Welt. Am DeAnza Boulevard liegen die Büros. Aber auch hier gibt es ein zurückhaltendes Understatement. Einen übergroßen angebissenen Apfel auf einer hohen Säule, beleuchtet, das gibt es nicht. Die Einfahrten der Gebäude haben ein kleines Schild mit einem bunten Apfel, das war's. Apple hat keine Fahrräder für seine Mitarbeiter. In der Mittagszeit bewegen die Büromitarbeiter zu Fuß. Es ist ganz einfach einen Applebeschäftigten, abgesehen von seinem am Hosenbund baumelden Batch, zu erkennen.
Es eilen ungewöhnlich viele MA mit einem Kaffeebecher in der einen Hand und dem silberfarbenen Macbook in der anderen Hand durch die Strassen.
Ein Foto vom Hauptgebäude Infinity Loop1 und ein Besuch des praktisch in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Applestores, dann verlasse ich das Viertel. Nein, ich wollte kein Apple Shirt für 19$.
Mein heutiger Gastgeber wohnt Via Portefino in unmittelbarer Nähe des Apple Campus. Schon von weitem ist das mit einer hohem Mauer und eindrucksvoller Pforte umfriedete Areal zu sehen. Mediterrane Fassadentöne, viel Schmuckarchitektur an den mehrstöckigen Gebäuden, Doppelgarage. Wenn ich das so mit der Pelzerstrasse vergleiche, schüchtert der Blick ein.
Es ist ja jedesmal spannend, was wohl nach dem klingeln passiert.


Und es bleibt die Frage, was die Leute dazu bewogen hat, irgendwelchen Fremden ihre Häuser oder Gärten zu öffnen.
James öffnet, 50 Jahre alt, sportlicher Typ; strahlt sofort Herzlichkeit aus. Warte, ich fahre den Wagen heraus, dann ist mehr Platz. Auch er besitzt diesen typischen ElektroNissan, den auch  Kent's Familie hat. Make yourelf at home, fühl Dich wie zu Hause. Wir haben mehrere Schlafzimmer, aber der Futon ist am bequemsten. Eine Nacht auf japanischen Reisstrohmatten.

James's Haus ist für 2 Personen üppig dimensioniert, es befindet sich  ein Grand Piano, ein Kawai Flügel,  den seine Frau bespielt, im offenen Wohnzimmer. Alles wirkt sehr gemütlich.
Die beiden teilen ihr Haus mit Alla einer treuherzig blickenden Greyhound Hündin.

Nach dem Duschen noch ein wenig Erforschung der Umgebung. Kein Problem, ich bin gut zu Fuß, was natürlich gelogen ist, aber ich habe keine Lust das Fahrrad abzusatteln. Was dann folgt ist ein ausgedehnter Spaziergang, immer dieselbe Strasse entlang, Sunnyvale Saratoga road, bis ich endlich die Shoppingzone erreiche. Obwohl nur road genannt, führt diese Strasse an unendlichen Einfamilienbungalows vorbei. Auffällig wie schon in Palo Alto ist, das in den Strassen der Orte keine homeless poeple zu sehen sind. Alles wirkt sehr gepflegt.
Der Weg zum einkaufszentrum wird länger und länger. Später werde ich feststellen, das es mehr als 4 Meilen waren. Zu Fuß gehen, bummeln, einkaufen zugehen, nein, das passt nicht zu Cupertino. Und so bin ich froh, das ich bei Eintritt der Dunkelheit das Haus wieder erreiche.