Sa.,29.11.14
LA sucks
Ich will an diesem Tag eine
längere Zeit in der Bücherei verbringen; da die Zweigniederlassungen wie schon
erwähnt hier erst um 12:00h öffnen, ist ausreichend Zeit für ein Frühstück im
Park und danach ein kurzer Goodwill-Besuch, an Thanksgiving hatte ich den
Store in der Barrington entdeckt, aber da war ja wie beschrieben alles zu.
Im Park komme ich mit der
Polizei ins Gespräch, man warnt mich das Rad wegen der vielen Homeless People
ja nicht zu lange allein zu lassen. Die Homelless People lassen mich zu frieden, nur selten werde ich um change gebeten. Sie entdecken meinen Akzent, woher kommen
sie? wann fliegen sie heim? na, ist da vielleicht die Sorge vor einem weiteren
Streetpeople, ne Leute, keine Angst, ich habe nach den letzten Tagen nun gerad'
überhaupt kein Bedürfnis zu bleiben.
Sie hätten auch eine Kollegin aus
Deutschland, ob sie die mal herbei holen sollen? Um Gotteswillen, bloß nicht
noch das, ein deutschsprechende Officer, nachher fragt die noch, wo ich zur
Zeit residiere.
Die Triftys liegen am Santa
Monica Blvd, geben aber nicht viel her. Es ist ja ein wenig zum Hobby geworden die Thriftys auf der Suche
nach den hidden treasures zu besuchen, wie sie bei Value Village so sagten, aber hier
gibts keine Schätze, jeder Store ist eine unausgesprochene Armutserklärung. In Canada, speziell
in Victoria war das aufregend, hier hab ich bisher nicht einen Store gesehen,
der aufregendes Second Hand hatte.
Und immerhin bin ich in LA.
Ich mache mich auf zu meiner
Bücherei und stelle verwundert fest, es ist Farmer Market. Wie schon in Canada
sind Farmer Märkte hier der Renner, der Begriff Wochenmarkt, wie wir ihn im Deutschen
kennen trifft es nicht ganz, denn die Farmer sind nicht Leute die morgens
schnell zum Großmarkt Hamburg fahren, sondern Züchter, die ausschließlich ihre eigenen Waren verkaufen. Öko
-oder Selbstproduktionswochenmarkt würde besser passen. Die Märkte sind sehr
beliebt, wenn sie auch deutlich hochpreisiger sind. Hier kauft das healthy food america
ein, Leute mit einem ernsthaften Anspruch an Ernährung. Hier gibt’s keine Leute
mit Übergewicht und Frittentüten in der Hand.
In der Bücherei herrscht auf
Grund dessen ein tumultartiger Besuch. Viele nutzen den Besuch des Marktes gleich
um sich mit Büchern einzudecken. Ich liebe diese Bücherei, mein Fahrrad kann
ich sehen, sie hat helle Räume und es gibt bequeme Stühle.
Um 13:00h schließt der Markt, die Bücherei leert sich, ich habe das Gespräch mit Ellinor beendet und beginne
zu schreiben, da kommt ein junger Mitarbeiter, Sir ich muß sie drauf hinweisen,
sie sitzen in der Eltern/Kind Abteilung. Nun, mich stört das nicht, hier ist ein
guter Platz zum schreiben. Ja, aber das geht nicht! Wie, was geht nicht? Wieder
mal safety reasons?