Der 101 am frühen Morgen nach Santa Barbara |
Hiker Biker
Auch die zweite Nacht in Carpinteria verläuft ruhig. Aber es ist eine sehr kühle Nacht. Gegen 23:00h
verschwanden die Wolken und in der sternenklaren Nacht fiel das Thermometer
unter 6°.
Kaffee bei Starbucks am nächsten Morgen. Ich
muß eine Wartezeit hinnehmen, um den Akku zu laden. Währenddessen kommt die
Sonne an diesem Tag schon um 08;00h erfolgt und bescheint mit ihrem gleißenden
Licht den Innenraum des Cafehauses.
der neue Bikepath am 101er |
Um 09:00h der Akku gute 85%
erreicht, genug für den Tag.
Diane hatte gestern den
Bikepath so aufopfernd erklärt, das ich kaum Mühe habe. Allerdings ist es
zunächst wie immer. Ein kurzes Stück Highway ist erlaubt, dann folgt nach
wenigen 100m wieder der Verweis, um am Ende der Abfahrt nun auf dem durch dicke
Betonwände von der Fahrbahn abgetrennten 2spurigen Bikepath fahren zu dürfen.
Es ist eine edle 2m breite Asphaltstrecke entstanden und sie ist wirklich schön
zu fahren.
Ein warmer Rückenwind
peitscht mich Richtung Süden. Um 10:00h hat die Sonne bereits die 18° überschritten. Bei diesen Bedingungen könnte ich heute schon in
Santa Monica sein.
Leider ist bald Schluß und
die Radstrecke folgt nun dem Verlauf des
alten Highways, der die kleinen Küstensiedlungen miteinader verbindet. Immer in
der Nähe des Highways. Erster Stop nach 20km, um in der prallen Sonne das Zelt
zu trocknen, falls es heute am Abend spät werden wird.
Dann nach gut 30km Ventura. Seit
mehr als 30Jahren kenne ich diesen Namen. Ventura Highway, heißt der Titel
der früheren amerikanischen Westcoast Music Popband America.
Schon über 42Jahre alt zählt
das Album History noch immer zu meinen 10 Lieblingsalben, die auf eine einsame
Insel mitnehmen würde.
Nach Ventura Downtown kommt
man als Biker über die Mainstreet nur, wenn man den offiziellen Radweg verlässt. Im
Gegensatz zu Santa Barbara scheint Ventura nicht ganz so wohlhabend zu sein.
Auf 1km Mainstreet befinden sich nicht weniger als 10 Thriftstores. Im ersten
werden zusätzlich auch Fahrräder gehandelt, das reizt mich, vielleicht gibt es
Oldtimer zu bewundern, aber die Auslagen halten sich in Grenzen, stattdessen
kramt der Besitzer einige Brocken seiner Deutschkenntnisse hervor.
Ich habe Verwandte in Bochum, Oh nein, ausgerechnet Bochum, ist ja wie Gütersloh, womit er nichts anzufangen weiß. Meine Neffen studieren in Bochum. Mein Gott hätten die nicht eine andere Stadt in Deutschland finden können. Sorry liebe Bochumer.
www. socalbeachmag.net |
Ich habe Verwandte in Bochum, Oh nein, ausgerechnet Bochum, ist ja wie Gütersloh, womit er nichts anzufangen weiß. Meine Neffen studieren in Bochum. Mein Gott hätten die nicht eine andere Stadt in Deutschland finden können. Sorry liebe Bochumer.
Amerika ist Caravan Land, Rincon Beach Caravan Park direkt am Meer |
Zur Mittagszeit zu Safeway,
die hier unter dem Namen Vons agieren. Nach der Pause ist der Hinterreifen
plötzlich platt. Herrjeh, selbst auf den letzten 100km bleibt mir aber auch nichts
erspart.
Harvey läuft mir wieder über
den Weg und ist jetzt auf dem Weg nach Hause. Gute 10Mi entfernt in den Bergen
wohnt er.
Es ist 13:00h als ich aus
der Stadt ver schwinde. Und nun beginnt die Sache aus dem Ruder zu laufen, ohne
das ich es mit bekomme.
Ventura rüstet sich für Weihnachten |
Den ersten Campingplatz lasse ich ausfallen, der zweite ist schon saisonbedingt geschlossen. Und dann folgt dummerweise kein Dritter. Stattdessen folgen zwei riesige amerikanische Militärbasen, natürlich ohne Campground. Dazwischen ein wenig dörfliche Atmosphäre, aber die Felder werden alle agrarwirtschaftlich genutzt.
Nur eine einzige große Brache in der Nähe
der Chiquita Obstlagerhallen finde ich, überall No Trespassing, überall Zäune.
Ich könnte warten und dann
einen Weg durch die Lücken der Zäune
finden, aber es ist erst 15:30h und zu langer Aufenthalt macht sich hier im Niemandsland verdächtig.. Also weiter, es kommt bestimmt bald ein State Park, aber es zieht
sich unglaublich in die Länge, bis ich die das Gelände des 146.Lufttransportgeschwaders umrundet habe. Überall nur Zäune.
Wenn sie hier in Amerika eines richtig
gut hinbekommen, dann ist das Zäune um unbebaute Flächen zu ziehen. Um dem
grassierenden Grashalm Diebstahl Einhalt zu gebieten, oderwasweissich. Ganze Landstriche scheinen
für immer umzäunt zu sein.
Das Land muß fürchterlich Angst haben vor sich seinen
Bewohnern.
ehemaliges Bankgebäude |
Harvey aus Ventura |
Möglicher 10$ für einen Hiker Biker
Place, das klingt gut und ich zögere nicht allzu lange, zwar gibt es auf der
anderen Seite eine day use area, die auch beschrankt ist, aber 10$, wenn nichts
anderes geht, finde ich einen tollen Preis.
Es ist so gut wie dunkel, als
ich die Kasse erreiche und der Park Ranger sagt, hier gibt’s kein Hiker/Biker, der
Preis beträgt 35$. Waaass? Ja, wegen Sicherheitsregeln usw. aber nur 1Mi weiter
würde es einen Platz für 10$ geben, ist allerdings nicht mehr am Strand.
Wie soft Brachen sind Privat Property |
Natürlich sind es nicht less
than 1Mile sondern deutlich mehr, aber schiebend im dunkeln ist alles blöd.
Ich sehe ünerhaupt nichts. Aber das Pförtnerhäuschen ist beleuchtet. Ist euer Hiker/Biker
Place eine schöne Wiese oder eine Baumwurzelplantage? Ne, ist schön flach und
wenn’s Dir nicht gefällt kannst Du die 10$ gerne wieder bekommen. Die
scheinbare Alternative ist natürlich nicht vorhanden, denn wohin schon in der
absoluten Finsternis?
Die großspurig angekündigte
Wiese ist eine von Totholz und Blättern übersähte Weide, abseits des normalenCampgrounds und die verwirklichte Vorstellung, wie man auch unrentable Flächen
noch irgendwie zu Geld machen kann.
Sonnenuntergang am Point Mugu |
Es gab Alternativen auf dem
Weg, ich hätte sie nur nehmen müssen, aber ich habe mich nicht entscheiden können. Spätestens, als ich die
Garnison passiert hatte und nun zwischen den Bergen und dem Meer kein Platz mehr
für Wildnis schien, war der Drops gelutscht. Es ist Ärgerlich und war unnötig.
Aber es lag an mir. Nun ist es zu spät, um weiter zufahren und vorallem bei dem vielen Verkehr in der Dunkelheit viel zu gefährlich. Was für ein fader Schlußpunkt nach einem so großartigen Tag.
Aber es lag an mir. Nun ist es zu spät, um weiter zufahren und vorallem bei dem vielen Verkehr in der Dunkelheit viel zu gefährlich. Was für ein fader Schlußpunkt nach einem so großartigen Tag.