Finishing 1. Northcape Tour 20.7.1997 |
This is the story about my first partly Solotour to the northcape 1997. Once in a lifetime a man should travel with a bike to the northcape.
1997. Wir kannten uns gerade 4 Wochen. Die Zeit davor hatte ich intensiv mit dem endgültigem Abschied meines Lebensentwurfes einer Familie mit Kindern und großem Haus mit Garten zu tun gehabt. In Ahrensbök war ich längst ausgezogen. Es geschah 1995, 5 Jahre nach dem Einzug und der Rückkehr aus der Schweiz. Die Vorstellung mit Haus und großem Grundstück, 2 Autos, etc. glücklich zu werden, war gescheitert, zerbrochen an vielem, nicht zuletzt an den unteschiedlichen Idealen der beiden Protagonisten. Ich verließ das Haus zuerst und teilte mir später mit Tom eine Wohnung. Übergangsweise. Von 95 qm und fast 1,5 ha zürück auf 15 qm. Lübeck Marli. Sozialer Nachkriegswohnungsbau. Die Bank hatte längst das bis dahin gemeinsame genutzte Konto gesperrt. Es war eine harte Zeit, ein schwieriger Neuanfang nach 5 Jahren Ehe, die, durch die nach dem Auzug nur sporadisch zu sehenden gemeinsamen Kinder, noch verstärkt wurde.
Den gesamtem Winter hatte ich über einer Solotour zum Nordkap gebrütet. In meiner damaligen Vorstellung muß ein Mann einmal in seinem Leben das Nordkap erreichen. Alles Geld zusammenkratzen, sich nicht unterkriegen lassen und 6 Wochen durch Finnland zum Kap. Genau 3 Tage vor Abfahrt wurde der Verkauf des Hauses in Ahrensbök notariell besiegelt. Damit endete mein Part in Ahrensbök.
Ellinor sprang buchstäblich in der letzten Minute aufs Schiff und bekam den letzten verfügbaren lowbudget-Platz auf der GTS Finnjet, 3 Wochen vor Abfahrt. Die Finnjet hatte damals auf der Route Travemünde-Helsinki für die Sommersaison einen Teil der Salons für Massenquatiere umgebaut.
Travemünde Scandinavienkai 1997, warten auf GTS Finnjet |
Ellinor würde am 20. July mit dem Linienbus zum Kap nachkommen, sie wollte 2 Tage Ruhe einlegen nach den anstrengenden Tagen, die wir durch Finnland hoch gesprintet waren, mit teilweise Tagesetappen von deutlich mehr als 110 km und abendlichen Kämpfen gegen den allgegenwärtigen summenden Feind aus dem Moor. In der Nacht zum Sonntag schlug das Wetter um und das Thermometer fiel unter 8*.
Samenland, hier haben die Rene Vorfahrt |
Was nach Honningsvag folgte, waren die längsten 34 km meines Lebens. Regnerisch, neblig, und gegen einen erbarmungslosen kalten, stürmischen Wind auf dem einsamen, unwirtlichen Hochplateau. Die wenigen Verkehrsteilnehmer in ihren Autos, die an diesem Morgen unterwegs waren, boten mir aus lauter Mitleid ein Platz zum Ziel an. Als nach 6,5h triefend die Mautstation erreichte und meine 100 NOK bezahlte, war ich nicht mehr in der Lage das Portemonnaie fest zuhalten, die Kronen landeten vor dem Mauthäuschen im feuchten Geröll.
http://www.demis.nl/home/pages/Gallery/examples.htm |
Der 1978 errichtete Globus |
An diesem Tag hatten wir leider Pech, es herrschte Sturm bis zum Abend, so das die Zeit auf der Terrasse über dem Meer am Globus draußen begrenzt war. Kein klassischer Blick mit der nicht untergehenden Sonne. Die Rückfahrt in der Nacht erledigten wir todmüde mit dem Linienbus. Russenes Camping am Olderfjord erreichten wir am frühen Morgen.
Es blieb das Versprechen, in 20 Jahren am 20.Juli 2017 wieder zurück zu kehren. Es bleiben noch knapp 4 Jahre Zeit.
Es war das erste Soloprojekt und zugleich die vorweg genommenen Flitterwochen einer ganz frischen Beziehung. Wichtiger jedoch: ich hatte den Wolf in mir entdeckt. Ungebunden sein, einfach einmal ausbrechen, Freiheit spüren. Und es hat mich seidem nicht mehr losgelassen, habe es immer wieder getan. Morgens nicht wissen, wo man abends schläft. Von Zeit zu Zeit den geordneten Alltag verlassen. Und dem Ruf des Wolfes folgen. Live your dream now....
Reloaded, nachdem der Post unerklärlich verschwunden war.