Mi.,10.12.
Die falsche Strasse
Wem ein wenig nach Thrill ist, dem sei empfohlen den Namen Elisa Lam bei Google zu suchen, sie hat auch hier in dem Hotel übernachtet.
The dark side of Cecil
Alles Schnee von gestern, habe ich zufällig gestern auf der Suche nach historischen Fotos gefunden.
Der Tag beginnt mit einem Besuch der Central Bücherei. Mit der Rolltreppe 3 Stockwerke hinunter in das It Center.
Der Raum bietet 50 Internetplätze, die man für 1 Stunde frei nutzen, sofern man ihn vorbestellt. Sprich reserviert. Alle Plätze sind 10min nach Öffnen der Bücherei besetzt.
Wem das zu langfristig ist, der hat die Chance auf 15 min Internet im Eingang des Raumes an 15 Stehplätzen. Als ich ich den Raum erreiche, stehen 5 Leute in einer Wartescshlange und erwarten den nächsten freien Stehcomputerplatz.
Für Leute wie mich gibt es einen wifi Raum mit Steckdosen und bequemen Stühlen ohne Zeitlimit. Aber auch sonst ist das Gebäude ein echter Hingucker.
Bleibt die Frage was der Besuch nun im Jahr kostet und da wird man blass. Die Antwort lautet: nix. Verliert man nicht gerade Bücher und man benimmt sich bürgerlich ist das ganze kostenlos. Unglaublich, da hat die Stadt ganz andere Probleme, die kaum zu lösen sind und sie leistet sich sich für ihre Bürger eine kostenlose Bücherei.
Ja, sagt die Dame an der Information, es ist gewollt jedem Bürger kostenlos Zugang zu Bildung zu gewähren. Wenn es sie interessiert lesen sie mal Carnegie Librarys nach.Wikipedia.org Carnegie Library
Gegen 12:00h eine Pause und ich mache mich auf in die 1. Strasse.
Gordon hat es bereits erwähnt, Frank Gehry gehört zum touristischen Pflichtprogramm dieser Stadt. Hier in Los Angeles hat er seiner Stadt eine Philharmonie vermacht, die hoch oben auf dem Bunker Hill thront.
Mr. Frank Gehry gehört zu den berühmtesten Architekten der Welt. Viele seiner Bauten haben inzwischen einen touristischen Marktwert erreicht.
Es gibt neben anderen Bauten in Europa auch ein Werk in Prag, das tanzende Haus, das ich schon gesehen habe.
Ein wenig weiter laut Stadtplan liegt mein letzter Pflichtbesuch in LA. Cyntia hatte mir den Besuch an Herz gelegt. Es ist die Kathedrale von Los Angeles. Our Lady... , also sowas wie Notre Dame de Los Angeles.
Doch der Besuch wird erschreckend. Ich habe ein wenig Schwierigkeiten
mit modernen Gotteshäusern, ich mag mehr Notre Dame de Chartre oder den
Dom von Ribe, aber das hier ist der Gipfel an, ein scheussliches Bauwerk.
Riesige massive Fronten. Wer auch immer hierfuer verantwortlich zeichnet,
hässlicher kann ein Gotteshaus nicht wirken. Ja, klingt bewußt drastisch.
Der Grundstein am Eingang des Gebäudes wirkt, als hätten sie sich da vergriffen, statt Jesaja 56,7 hätten sie sich lieber: mein Haus soll eine Festung sein in die Türfront ritzen sollen. Das Innenleben ist geschmacklos kahl und leer. Von Wärme in jeder Beziehung keine Spur. Zu gerne hätte ich jemanden gefragt, ob sie ihr Gotteshaus mögen, aber es war keiner zugegen. Mittelalterliche Kirchen haben irgendwie wohl höhere Besucherzahlen.
Genug der Lästerei, ich mach mich auf zu Corleone und bekomme heraus, Corleone sind keine Italiener sondern Armenier.
Danach ein längerer Fotobesuch im Gold und JuwelBezirk der historischen Altstadt, der an die Bücherei grenzt. Er ist auch Teil des Theater Bezirks zwischen 6th und 8th Strasse rund um den Broadway in dessen Bereich 12 historische Filmtheater aus der Glanzzeit Hollywoods liegen.
Teilweise sind die Gebäude heute zu profanen Ramsch läden umgebaut worden.
Der Theater District
Es ist die morbide Schönheit, der teilweise ver
wahrlosten Gebäude, der Kinos und nun leeren Office Gebäude, die mich anzieht. Fast scheint es so, als ob die Stadt ein wenig vergessen hat, welche aufregenden Bauten in ihrer Altstadt stehen; vieles wirkt ungepflegt und jahrelang vernachlässigt. Dabei gibt es, wenn man genau hinguckt, historische Leuchtreklamen, Gebäudeinschriften und jede Menge Jugendstil zu entdecken.
Hinter den schweren der Eingangs tueren Office buildings verbergen und lassen sich wunder schöne Hallen und Foyers, wie gestern das Fine Arts Building entdecken.
Heute zum Beispiel Metro 417 in der Hill street. Wikipedia.org Subway Terminal Building Heute ein Apartment Gebäude für Besserverdienende.
Über die 8th zurück in Richtung Spielzeug Bezirk auf der suche nach einem typischen mexikanischen Restaurant. Und da passiert es dann doch, das ich unbeabsichtigt eine Strasse zu weit nach Skid Row hinein gerate.
Ich war in den letzten zwei Tagen nicht soweit in die Tiefe des Bezirks gegangen. Und es ist plötzlich, als ob ich eine andere Welt betrete. Ab 8th Ecke San Julian stehen plötzlich hunderte Menschen auf der Strasse, liegen auf auf Bänken oder auf den Fusswegen.
Die Szene ist beeindruckend, wo bin ich hingeraten? An den Maschendrahtzäunen, die die teils brachen Grundstücke vom Fussweg trennen, reihen sich Zelt an Bretterverschlag. Es ist 15:30h, hell genug, aber ich spüre schnell, ich bin zu weit gegangen. Ich bin in eine Favela, einen Slum, mitten in der Stadt geraten. Los An-ge-les - Stadt der Engel, nicht hier.
Am Abend laesst sich ueber Google Streetview das riesige Ausmass dieses Quartiers erschreckend feststellen.
Auf meiner Reise war ich in DTES, und habe 50m neben Tenderloin gewohnt, auf meinen Streifzügen habe ich dort jede Strasse mehrfach durchlaufen, genug Homeless gesehen, aber das hier, diese Menge an Menschen, das hat es bisher gegeben.
Es ist eine Parallelwelt, die von der Welt 800m weiter zurück seit langem abgenabelt ist. Dieser Bezirk hat nichts mehr mit den mexikanischen Händlern und ihren Garagenstores zu tun. Fast alle Bewohner dieser Strasse sind schwarz, andauernd fahren irgendwelche Polizeifahrzeuge durch die Strassen.
In Europa würden die teils in Lumpen daliegenden Gestalten irgendeine Handlung besorgter Bürger auslösen, aber die Beamten scheinen die Situation unberührt zur Kenntnis zu nehmen.
Was soll sie auch tun? Dann werde ich doch Zeuge, wie ein Moto Cop jemanden wegen des Tragens einer geöffneten Bierdose in einer brauen Papptüte ein Ticket ausstellt.
Es wirkt wie ein lächerliches Alibiverhalten.
Zwar scheint sich die etablierte Welt nahezu aus Skid row zurückgezogen zu haben, aber der Staat zeigt punktuell seine Ordnungsmacht und Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit ist nun mal gegen das Gesetz.
Es ist das andere Amerika, glanzlos, abgehängt, vergessen, sich selbst überlassen. Nicht mal 1km neben den Glaspalästen der Bank of America. Und es sind Massen, die hier herumlungern.
Auf der anderen Strassenseite haben sich neben den Rolltoren einer Fabrikhalle Schilder aufgehängt. Sitzen, liegen, warten, herumhängen vor den Toren bei Strafe verboten.
Ich muss hier weg und zwar zügig. Nach 200m ist der Spuk vorbei, ich wieder eingetaucht in das Strassenlabyrinth der mexikanischen Ramschhändler.
Um 17:00h bin ich zurück in der Bücherei. Grand Street, Luxusapartments, alles ist wieder gut.
LA Downtown ist nichts für Romantiker. Es gibt jede Menge Nostalgie und historische Bauten, tausende Möglichkeiten zum shoppen und es gibt viel zu entdecken, aber es ist klar schlagartig klar geworden, mit Herumstreunern ist mit Einbruch Dunkelheit Schluss.
Als ich die Mainstreet an der 7th Strasse wieder erreiche, ist der Markt Bezirk verwaist; die Rolläden sind herunter gezogen, man sieht nur sehr wenige Menschen auf der Strasse.
In der lichtdurchfluteten Halle des ehemaligen Cecil berieselt permanent ein Nonstop Weihnachtsmusikprogramm. Born is the king..., es wirkt angesichts des gerade vor 2 Stunden Erlebten einfach nur belästigend.
Die falsche Strasse
Wem ein wenig nach Thrill ist, dem sei empfohlen den Namen Elisa Lam bei Google zu suchen, sie hat auch hier in dem Hotel übernachtet.
The dark side of Cecil
Alles Schnee von gestern, habe ich zufällig gestern auf der Suche nach historischen Fotos gefunden.
Der Tag beginnt mit einem Besuch der Central Bücherei. Mit der Rolltreppe 3 Stockwerke hinunter in das It Center.
Der Raum bietet 50 Internetplätze, die man für 1 Stunde frei nutzen, sofern man ihn vorbestellt. Sprich reserviert. Alle Plätze sind 10min nach Öffnen der Bücherei besetzt.
Wem das zu langfristig ist, der hat die Chance auf 15 min Internet im Eingang des Raumes an 15 Stehplätzen. Als ich ich den Raum erreiche, stehen 5 Leute in einer Wartescshlange und erwarten den nächsten freien Stehcomputerplatz.
Für Leute wie mich gibt es einen wifi Raum mit Steckdosen und bequemen Stühlen ohne Zeitlimit. Aber auch sonst ist das Gebäude ein echter Hingucker.
Bleibt die Frage was der Besuch nun im Jahr kostet und da wird man blass. Die Antwort lautet: nix. Verliert man nicht gerade Bücher und man benimmt sich bürgerlich ist das ganze kostenlos. Unglaublich, da hat die Stadt ganz andere Probleme, die kaum zu lösen sind und sie leistet sich sich für ihre Bürger eine kostenlose Bücherei.
Ja, sagt die Dame an der Information, es ist gewollt jedem Bürger kostenlos Zugang zu Bildung zu gewähren. Wenn es sie interessiert lesen sie mal Carnegie Librarys nach.Wikipedia.org Carnegie Library
Gegen 12:00h eine Pause und ich mache mich auf in die 1. Strasse.
free Internet für 1h bei Voranmeldung |
Gordon hat es bereits erwähnt, Frank Gehry gehört zum touristischen Pflichtprogramm dieser Stadt. Hier in Los Angeles hat er seiner Stadt eine Philharmonie vermacht, die hoch oben auf dem Bunker Hill thront.
Walt Disney Concert Hall |
Mr. Frank Gehry gehört zu den berühmtesten Architekten der Welt. Viele seiner Bauten haben inzwischen einen touristischen Marktwert erreicht.
Notre Dame des Los Angeles |
Es gibt neben anderen Bauten in Europa auch ein Werk in Prag, das tanzende Haus, das ich schon gesehen habe.
Schöner Wohner in der Hill stgreet |
Der Grundstein am Eingang des Gebäudes wirkt, als hätten sie sich da vergriffen, statt Jesaja 56,7 hätten sie sich lieber: mein Haus soll eine Festung sein in die Türfront ritzen sollen. Das Innenleben ist geschmacklos kahl und leer. Von Wärme in jeder Beziehung keine Spur. Zu gerne hätte ich jemanden gefragt, ob sie ihr Gotteshaus mögen, aber es war keiner zugegen. Mittelalterliche Kirchen haben irgendwie wohl höhere Besucherzahlen.
Genug der Lästerei, ich mach mich auf zu Corleone und bekomme heraus, Corleone sind keine Italiener sondern Armenier.
Danach ein längerer Fotobesuch im Gold und JuwelBezirk der historischen Altstadt, der an die Bücherei grenzt. Er ist auch Teil des Theater Bezirks zwischen 6th und 8th Strasse rund um den Broadway in dessen Bereich 12 historische Filmtheater aus der Glanzzeit Hollywoods liegen.
Das 1931 eroeffnete Tower Cinema am Broadway, das erste Tonfilm Theater in LA |
Das ehemalige Roxie, heute Ramschladen |
Teilweise sind die Gebäude heute zu profanen Ramsch läden umgebaut worden.
Der Theater District
Es ist die morbide Schönheit, der teilweise ver
wahrlosten Gebäude, der Kinos und nun leeren Office Gebäude, die mich anzieht. Fast scheint es so, als ob die Stadt ein wenig vergessen hat, welche aufregenden Bauten in ihrer Altstadt stehen; vieles wirkt ungepflegt und jahrelang vernachlässigt. Dabei gibt es, wenn man genau hinguckt, historische Leuchtreklamen, Gebäudeinschriften und jede Menge Jugendstil zu entdecken.
Hinter den schweren der Eingangs tueren Office buildings verbergen und lassen sich wunder schöne Hallen und Foyers, wie gestern das Fine Arts Building entdecken.
Heute zum Beispiel Metro 417 in der Hill street. Wikipedia.org Subway Terminal Building Heute ein Apartment Gebäude für Besserverdienende.
Über die 8th zurück in Richtung Spielzeug Bezirk auf der suche nach einem typischen mexikanischen Restaurant. Und da passiert es dann doch, das ich unbeabsichtigt eine Strasse zu weit nach Skid Row hinein gerate.
Ich war in den letzten zwei Tagen nicht soweit in die Tiefe des Bezirks gegangen. Und es ist plötzlich, als ob ich eine andere Welt betrete. Ab 8th Ecke San Julian stehen plötzlich hunderte Menschen auf der Strasse, liegen auf auf Bänken oder auf den Fusswegen.
Die Szene ist beeindruckend, wo bin ich hingeraten? An den Maschendrahtzäunen, die die teils brachen Grundstücke vom Fussweg trennen, reihen sich Zelt an Bretterverschlag. Es ist 15:30h, hell genug, aber ich spüre schnell, ich bin zu weit gegangen. Ich bin in eine Favela, einen Slum, mitten in der Stadt geraten. Los An-ge-les - Stadt der Engel, nicht hier.
Am Abend laesst sich ueber Google Streetview das riesige Ausmass dieses Quartiers erschreckend feststellen.
Auf meiner Reise war ich in DTES, und habe 50m neben Tenderloin gewohnt, auf meinen Streifzügen habe ich dort jede Strasse mehrfach durchlaufen, genug Homeless gesehen, aber das hier, diese Menge an Menschen, das hat es bisher gegeben.
Es ist eine Parallelwelt, die von der Welt 800m weiter zurück seit langem abgenabelt ist. Dieser Bezirk hat nichts mehr mit den mexikanischen Händlern und ihren Garagenstores zu tun. Fast alle Bewohner dieser Strasse sind schwarz, andauernd fahren irgendwelche Polizeifahrzeuge durch die Strassen.
In Europa würden die teils in Lumpen daliegenden Gestalten irgendeine Handlung besorgter Bürger auslösen, aber die Beamten scheinen die Situation unberührt zur Kenntnis zu nehmen.
Was soll sie auch tun? Dann werde ich doch Zeuge, wie ein Moto Cop jemanden wegen des Tragens einer geöffneten Bierdose in einer brauen Papptüte ein Ticket ausstellt.
Es wirkt wie ein lächerliches Alibiverhalten.
Carts für Homeless |
Es ist das andere Amerika, glanzlos, abgehängt, vergessen, sich selbst überlassen. Nicht mal 1km neben den Glaspalästen der Bank of America. Und es sind Massen, die hier herumlungern.
Auf der anderen Strassenseite haben sich neben den Rolltoren einer Fabrikhalle Schilder aufgehängt. Sitzen, liegen, warten, herumhängen vor den Toren bei Strafe verboten.
Drohgebärden einer vergangenen Ordnung |
Um 17:00h bin ich zurück in der Bücherei. Grand Street, Luxusapartments, alles ist wieder gut.
LA Downtown ist nichts für Romantiker. Es gibt jede Menge Nostalgie und historische Bauten, tausende Möglichkeiten zum shoppen und es gibt viel zu entdecken, aber es ist klar schlagartig klar geworden, mit Herumstreunern ist mit Einbruch Dunkelheit Schluss.
Als ich die Mainstreet an der 7th Strasse wieder erreiche, ist der Markt Bezirk verwaist; die Rolläden sind herunter gezogen, man sieht nur sehr wenige Menschen auf der Strasse.
In der lichtdurchfluteten Halle des ehemaligen Cecil berieselt permanent ein Nonstop Weihnachtsmusikprogramm. Born is the king..., es wirkt angesichts des gerade vor 2 Stunden Erlebten einfach nur belästigend.