ein unerwarterter Gast in der Stadtwildnis |
Back zu Costco
Die heutige Nacht war die
erste seit den Tagen in Ontario, in der ich wieder im geschlossenem Schlafsack
geschlafen habe. Frisch ist es an diesem Morgen, als ich das Zelt abbaue. Ich sehne mich nach einer lange Radhose und überlege sogar nach Handschuhen zu suchen, als ich um
7:00h nach Los Alamos hineinrolle.
Die Tankstelle hat Indoorgastronomie und ich verbringe mehr als 1 Stunde im Gebäude, bis ich mich endlich um 08:30h aufraffe.
Die Tankstelle hat Indoorgastronomie und ich verbringe mehr als 1 Stunde im Gebäude, bis ich mich endlich um 08:30h aufraffe.
Es ist nur ein einfacher
Satz, den die Frau hinter dem Tresen sagt, aber er soll an diesem Tag eine
enorme Bedeutung haben. Hey Lady, ich will weiter nach Buellton und dann nach
Gaviota. Kann ich in Gaviota einkaufen? Ja, das ist deutlich größer als Los
Alamos. Später wird sich nicht mehr feststellen lassen, ob sie wirklich Gaviota
sagte, oder ich Goleta nicht richtig verstand.
Buellton |
Zunächst aber läuft alles
prima. Die Sonne kommt um 09:20h hervor und es wird schnell so warm, das ich anhalten
muß. um die lange Hose zu wechseln. Kurz vor Buellton dann der endgültige
Beweis,wie humorvoll amerikanische Strassenbauer sein können. 9Mi vor dem Ort
ist die Abfahrt nach Los Olivos mit Brückenüberquerung. Es folgt das übliche Schild
mit Biker bitte Exit here und so und nach genau 335m,
also hinter der Brücke, ist der Biker wieder zugelassen. Wem auch immer sowas
eingefallen ist, meinen absoluten Respekt. Ganz bestimmt ergibt das auch einen Sinn.
In Buellton eine Kaffeepause
bei McDonalds, dann der von Clement prognostizierte harte Anstieg. Die letzte
Bergkette vor der Küste. Es ist nocheinmal ein bonebraker, mehr als 7km langer
Anstieg, dann die finale Abfahrt und mit Gegenhügel und der Blick ist frei auf
den Pazifik.
Überhaupt, Clement hat mich gut eingestellt. Eine wunderbare Strecke, ideal für schwergepackte Reiseräder, es zeichnet sich wirklich aus, die locals einzubinden. Die adventure cycling.com favorisierte Hauptstrecke ist erheblich anspruchsvoller.
Es folgen nun eine Reihe
State Parks direkt an der Küste; was nicht folgt ist der Ort Gaviota, der zuvor
sogar noch auf der grünen Highwaytafel angekündigt wurde.
Brücke des alten Highways 101 |
Ich habe bewusst nicht vor
dem Anstieg Buellton eingekauft, weil die freundliche Frau in Los Alamos Gaviota
vorschlug, zumindestens glaube ich eine lange Zeit dran und fahre eine
gefühlte Ewigkeit, ohne das irgendwas auf dem Garmin Display erscheint.
Im zweiten State Park wird
die Sache zu merkwürdig. Ich würde zu gerne die Nacht hier im Park verbringen,
aber mir fehlen Getränke. Es ist zu warm, ich könnte allmählich trinken.
Der Parkwächter überbringt dann die Hiobs Botschaft.
Nein, an Gaviota bist Du längst vorbei, da ist auch nichts mehr. Kein Gaviota, kein Store. Wann kommt der nächste Ort? Oh, das muß Gelota sein ungefähr 14Mi; bei amerikanischer Ungenauigkeit also gut 25km. Dazwischen nichts. Es ist kaum zu glauben in diesem Teil des Landes. Keine 150km vor Greater LA ist hier Pampas. Karge Hügel mit wenigen zerstreut liegenden Ranches, dazwischen der 101er und eine Eisenbahnstrecke und dann der Pazifik. Mehr als 50km nichts. Abgesehen von 3 State Parks direkt am Strand.
Die Zeit schreitet fort, der Ranger empfiehlt einen Laden im Nachbarort, irgendwie unter dem Highway durch, nur wenige Meilen entfernt. Oder die Gazolin Station 10Mi entfernt.
Ich setze mich in Bewegung, aber schon bald wird klar, es gibt keine Unterführung und keinen Ort auf der anderen Strassenseite; auch eine Tankstelle direkt am Highway werde ich später nicht finden.
Ich erreiche Gelota, aber wieder habe ich mich mit der Zeit verschätzt, es ist 16:15h und die Sonne ist fast verschwunden. Haupteinfallstrasse von Norden, wo finde ich jetzt einen Safeway und vor allem einen ruhigen Platz für die Nacht? Hier wird es keinen Campground geben, soviel war vor 2 Stunden schon klar.
An der Haupteinfallstrasse liegen die Wohnparks der Reichen. Von wuchtigen Stahlgittern in den Auffahrten umrahmt, abgeschirmt von mannshohen Mauern. Mindestens zwei Nummern teurer als der Mobilhomepark in SLO. Park reiht sich an Park entlang der nördlichen Hollister Avenue. Wenn man anhält und einen Boxenstopp benötigt, trifft man unvermittelt auf das krasse Gegenteil. Da liegen einfach Menschen in den Wäldern im Laub eingehüllt in zerlumpten Decken.
So sehr ich mich auch bemühe, Safeway gibt es nicht, dafür aber einen alten Bekannten auf dem weitläufigen Shoppingareal des Gelota Marketplace. Costco Wholesale. Clemt hatte ich die Erlebnisse in SF erzählt und er sagte nur ungerührt meist haben die ihre Imbissbuden außerhalb der Stores. Yeah und hier ist es so. Keine belästigenden Fragen nach Membership usw. Also trotz der deutlichen fortgeschrittenen Zeit rechts ran und eingereiht für einen real Costco Hotdog, polish style. Einen Nanaimo Craig Memorial Hot Dog. Ich glaube, ich werde auf ewig an the auld Magoo in Nanaimo denken, damals im August, als er mich auf der Bank ansprach und sagte hey ich lade Dich ein, mußt Du unbedingt probieren haben.
Danach wird es rasend schnell dunkel. Fremde Stadt und nix vorbereitet und noch immer nichts zu trinken. Es wird knapp. Mit 4 Liter Flüssigkeit aus dem K-Mart stürmt und nach einem Platz gesucht.
Auch an diesem Tag finde ich eine Brache mit viel Bewuchs, Es geht alles sehr schnell. Ich habe inzwischen gelernt die Zeltbahn den verschiedenen Stangen in völliger Dunkelheit zu zu zuordnen. Um 17:30h hat mich die Dunkelheit völlig verschluckt.
Auch an diesem Tag finde ich eine Brache mit viel Bewuchs, Es geht alles sehr schnell. Ich habe inzwischen gelernt die Zeltbahn den verschiedenen Stangen in völliger Dunkelheit zu zu zuordnen. Um 17:30h hat mich die Dunkelheit völlig verschluckt.
Nur der Verkehrslärm der Rushhour ist noch zu hören.