Alaska Airline 737-900 Source: airlinereporter.com |
Alaska Airlines
Es ist der erste Sonntag in Amerika. Ich wache ein wenig unterkühlt auf; dummerweise habe ich vergessen, die Fenster vergessen zu schließen.
Um 08:00h zeigt das Thermometer stolze 08°C. Oh, kill that cat, wie konnte ich nur auf die Idee kommen, es wäre grandios im Herbst einfach weiter zu fahren, so als würde es all die Schlechtigkeiten des Herbstes nicht geben, Nebel, Morgentau, diese verdammte Kühle. Ich wünsche mir eine kuschelige Jogginghose und einen warmen Fleece. Das letzte Mal das ich mich an den Besitz warmer Kleidung erinnere, war ich im Hochsommer, stand in Watson Lake und spendete die für überflüssig gehaltenen Kleidungstücke den dortigen First Nation.
Das geflügelte Wort meines Freundes Klaus lautet in solchen Momenten es ist verdammt schattig hier. Und es herrscht zudem ein fürchterlicher Morgennebel. Ich fange an zu schreiben und beginne den Tag mit einem Frühstück.
Irgendwann steht Mills in der Tür, Du, wir haben Kaffee und wollen gleich brunchen. Du bist herzlich eingeladen. Ortswechsel, sein Haus hat eine große offene Halle, die in eine Essecke übergeht und von einer offener Küche bedient wird. In der Halle wird eine Wandseite von einen riesigen, raumfordernden, offenen Kamin fast ausgefüllt. Oh, könnten wir den jetzt vielleicht anmachen und einfach aufs Meer gucken? aber der Kamin wird mit Gas betrieben.
Es gibt Tage, da sehne ich mehr nach meinen Kaminofen und meinem Ohrensessel zu Hause, als nach einer Serie von Nächten im Zelt.
Mill's Schmuckstück Kahrmann- Ghia Typ 34 eines von 42000 jemals gebauten Fahrzeugen |
Zum Glück ist eines wirklich absolut 100% sicher, in 3 Monaten habe ich soviel Sonne, das ich mich an diese Tage hier zurücksehnen werde. Parole durchhalten.
Mills hat heute einen Arbeitstag vor sich, er arbeitet als Chief Capt. M Fambles für die Alaska Airlines Alaskaair.com/ und wird um 19:00h in Seattle mit seiner 737-900 Richtung Honolulu abheben.
Gekommen ist heute auch die jüngste Tochter der Familie Chas, die ebenfalls Pilotin ist für die ASA ist. Amerikanischer Brunch ist anders, als der verspätete Sonntagmorgen bei uns.
Familie Fambles |
Nach dem Frühstück ist Zeit für einen Kurzausflug in die Stadt und Mills zeigt mir seinen Fahrradladen. Er ist in einer alten Fabrikhalle untergebracht, wirkt augenscheinlich authentischer.
Man nimmt den Jungs ab, das sie alle selber fahren. Mills wird mit Handschlag begrüßt, man bemüht sich um einen Ersatzsattel für mich, aber es ist nichts aufzutreiben. Seit Iskut fahre ich nun schon mit dem verkürzten Ledersitz und im Grunde will ich im Moment auch nicht mehr wechseln, auch wenn jeder fragt, wie man damit bloß fährt. Irgendwas muß doch am Schluß von der Erstausstattung übrigbleiben.
Danach ein weiterer Besuch bei Goodwill, wir finden einen Edeltweeter von Ping, passt wie für mich gefertigt für 5 Dollar, zu meinem Erstaunen erzählt Mills, das er hier ebenfalls Kunde ist. Er kauft Kleidung für fällige Ölwechselarbeiten an seinen Bullis. Jeder, was er braucht.
Unterwegs erzählt Mills herrliche spannende Geschichte rund um das Leben eines Piloten. Ich hätte noch viele Fragen, aber wir sind leider viel zu schnell wieder in seinem Haus. Ich habe einfach den falschen Beruf, dabei fliege ich im Grunde gar nicht gern.
ein Refugium vor der Stadt |
Der Nachmittag läuft aus, ich habe genug zu tun, aber der Biker Millison läßt es sich auch an diesem Tag nicht nehmen, druckt eine Karte seines Randeneur Cycling Clubs aus und aktibiert seine Freunde für Portland. Ich bin schwer beeindruckt von seiner Großzügigkeit.
Ein Sonniger Herbsttag geht zu Ende, ich verabschiede mich von Corey dem Schrauber, der sich auch in Frankreich ausbilden ließ und wir versprechen uns wieder zu sehen, tauschen Adressen aus. Es war ein sehr angenehmes Wochenende. Morgen ruft das Abenteuer wieder.