Schoolstreet von uphill Gibsons fotographiert |
Bist Du vielleicht ein wenig körperlich erschöpft?
Es wird ein Klassiker werden. Genauso wie, die meisten Berge haben sie jetzt hinter sich.
Noch einmal aufs Rad. Auch heute lassen sich die Berge nicht umgehen. Nur 22km sind es bis Gibsons. Kurzstrecke mit Frustpotential. Weitere 5km bis zur Fähre nach Langdale.
Nicht einen einzigen Schlauch bietet das Regal. Leer, alles leer, ich traue meinen Augen nicht. Schon desöfteren waren die Regale i8n den großem Läden eimfach leer und der Nachschub stockt. Ich frage mich, ob ich sowas in Deutschland auch schon erlebt habe. Kann ja mal sein... nein, passiert eigentlich nicht bei uns.
65kg den Berg heraufgeschoben Anhöhe bei Robert's Creek |
Also mit dem mageren Rest zurück auf den Highway. Der Anstieg bei Robert's Creek ist ein bemerkenswert. Gute 25min schiebe ich den Berg hoch, immer 200m Abschnitte, Pause, Pulse herunterbringen, weiterschieben. Trotz aller Flucherei über diesen verk... Highway bekomme ich fast einen Lachkrampf, vielleicht bist Du einfach nur erschöpft. War ja gut gemeint, aber heute ist wieder real brutale Wirklichkeit.
Ortseinfahrt Gibsons Am Ende der Strasse beginnt die Bicycle-no-go-Area |
Es gibt irgendwie kein Abrollen nach Robert's Creek und das äußerst verdächtig.
Gibsons, source: selfrealizationcentrecanada.com |
Unglaublich. Es ist so entsetzlich laut in dem Laden, jeder scheint hier zu schreien. Ooohhh, haltet doch mal alle kurz inne.
Danach nebenan zu Spin cycle. Schläuche sind hier keine Mangelware. Der Store hat auch am Sonntag geöffnet. Sogar teurer als beim Tire ist es nicht. Und dann begeh' ich einen unverzeihlichen Fehler.
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Sind es 15% oder doch mehr. Ich ziehe an den Bremsen was geht und fahre, besser rolle das erste Mal mit vollends gezogener Bremse den Berg abwärts. Mal sollte Bremsbacken zu gewissen Zeiten wechseln. Eigentlich fährt das Rad mit mir. Witzig ist das nicht. Nun wird das Profil der Schuhsohlen gleich mit geglättet. Das gibt's doch gar nicht. Nach 10 Minuten bin ich unten und es ist mir schnell klar, da komme ich nie wieder hoch. Nie nich.
Ist ja alles wunderschön, leider ist Shoppingmeile nun 10min über mir.
Die Umgehungstrasse an der Küste |
Herrjeh, wären doch alle VC so derartig kompetent. Doch was ist mit einkaufen, ja, hier ist nun auch Carolyn mit ihrem Latein am Ende, da musst Du zurück, alle Geschäfte sind oben am Berg. Jetzt macht sich der Fehler des vorzeitigen Abrollens bemerkbar. F..., hier am Hafen gibt es nur Touri shops und Restaurants, aber sonst nix. Sie hat nur einen Tip und empfiehlt in einem weiten Bogen den Berg zu umgehen.
Zwar empfiehlt Carolyn noch den örtlichen Farmermarkt, der heute abgehalten wird, doch im Gegensatz zu anderen Märkten, gibt es hier mehr um Öko Food und die Mitgliedschaft in einer Car sharing Cooperative. Normale Tomaten gibt es nicht. Es hilft nicht, ich muss zurück auf den Berg.
Der Weg ist anstrengend genug, obwohl er die Alternativstrecke ist. Und doch habe ich auf der 10km langen Strecke gleich 3 Gespräche. Das erste mit Don, als ich mühsam eine Anhöhe hochschiebe und es hinter mir ruft hey, wait, I am coming. Da kommt ein älterer Herr mit Stetson heruntergerannt von seinem Grundstück und interessiert sich für die Tour und ich antworte, mühsam luftholend. Ein Grund Pause zu machen.
Provinzbücherei Gibsons |
Irgendwann erreiche ich den Supermarkt und mache mich auf den Rückweg, nehme diesmal eine neue Bergstrasse, will in die Bücherei, um den Rechner aufzuladen. Ich zähle die Querstrassen mit, als plötzlich jemand an der Strassenecke auf mich zu warten scheint und ruft Vorsicht, da unten ist es sehr steil.
Ach ne, ich bremse, rutsche an ihm vorbei und rufe im Umdrehen, ja, ich hätte auch zwei Augen. Glatt im Ton verrutscht und der Mann entschuldigt sich, es wäre nicht so gemeint. Nein, ich hätte mich zu entschuldigen, die Berge machen mich fertig.
Und so beginnt etwas absolut irres Erlebnis.
Sag mal, was macht ihr eigentlich im Winter, die Auto rutschen doch gleich ins Meer, frage ich, als wir uns vorgestellt haben. Rod antwortet mir gegenüberstehend, wir haben keinen Schnee und keine Glätte!
Er will auch in die Bücherei, wir haben den selben Weg; ich sitze draußen Rechner auf den Knien und keine drei Minuten später bin ich schon wieder im Gespräch. Jemand mit einem flotten Caprio, aus Holland stammend, diskutiert mit mir Vergleiche zwischen Canada und Europa, als Rod mit einigen Video wieder erscheint und die beiden stehen sich nun gegenüber. Er hat auch noch eine Frage, die Szene hat etwas komischen an sich und der Holländer verabschiedet sich mit dem Angebot, ich könnte auf seinem Grundstück in Roberts Creek übernachten. Ne, vielen Dank, bloß nicht zurück.
Und so setzt sich Rod zu mir auf den Bank und wir unterhalten uns angeregt und sagt dann plötzlich, Du könntest auch bei Mir übernachten. Wie weit ist das? Ich traue keinem mehr.
10min später erreichen wir sein Haus, ein Holzhaus, am Hang gelegen, mit Blick aufs Meer. Ein wenig Rasen ein großes Kanu, mehrere Fahrräder und ein urwüchsiger Gemüsegarten umfriedet das Haus. Ich bekomme ein Zimmer im Haus angeboten, aber Rod entschuldigt sich gleich, er müsse noch Klarinette spielen. Er ist Mitglied in der The Sunshine Coast Community Association. Ein Klavier steht im Wohnzimmer, es gibt ein äußerst gemütliches Wohnzimmer mit Kaminofen. Das Haus verströmt künstlerisch intellektuellen Atem.
Es gibt Bohneneintopf von ihm selbst zubereitet, Rod lebt allein, am Abend kommt sein Bruder Lowry, Lowry Olafson Homepage der Berufsmusiker ist, mit seiner Tochter vorbei. Rod hat nahezu sein gesamtes Berufsleben als Chefbeleuchter des in Canada berühmten Royal Winnepeg Ballet verbracht. Royal Winnipeg Ballet
Rod und seine Klarinette |
Ach Du meine Güte, was fällt mir spontan zu Balett ein, P.I.Tschaikowski, Petersburg, Bolschoi, Nußknacker und damit ist auch schon fast Schluß. Und doch wird es ein sehr spannender, unterhaltsamer Abend im Haus des Beleuchters, der spät endet. Was für ein Tag.