Bescherung am frühen Morgen |
Und der Tag ist nicht mein Freund
Es regnet, das Stimmungsbarometer sinkt. Einziger Lichtblick, es hätte schon seit 2 Tagen regnen sollen. Hat es aber nicht.
Während ich im Nieselregen aus dem Zelt klettere, entdecke ich, das der Hinterreifen wieder platt ist. Grauer Himmel, Nieselregen, wieder mal einen Platten. Nein, das kann nicht sein. Kann nicht sein, darf nicht sein und doch ist es so.
Es braucht viel Kraft, um sich den heutigen Tag schön zu reden.
Und eigentlich wollte ich heute die Fähre nach Powell River nehmen. Noch einmal kurz in die Stadt und dann los. Rüber auf die andere Seite.
Ich erreiche den Horton Store am Highway gegen 08:50h. Es regnet noch immer. Da aus unerklärlichen Gründen das Visitor Center mehr als 10km außerhalb der Stadt sein soll, brauche ich wifi, um die Abfahrtszeiten heraus zu bekommen. 03:15h leaving Little River außer Mittwoch.
Damit sind es noch knapp 6h abzüglich einer 10km Strecke mit den Berg an der Ryan Road. Und es regnet. So wie ich die Sache einschätze, gibt es keine großen Events in Little River, heißt also, im Ort bleiben und hoffen, das das Wetter sich legt. Und Frühstück bei Walmart auf der Bank mit Dachunterstand.
Um 10:30h regnet es noch immer und ich bin auf dem Weg zur Bank. Und da ist der Reifen das zweite an diesem Tag platt. Irgendwann sind Wutausbrüche und Verzweiflungen nur noch stumm. Ich stehe auf einer 4spurigen Kreuzung im Dauerregen, es regnet gerade mal cats&dogs und ich fahre auf der Felge. 2x innerhalb von 24h Glasschnitt.
Wenn der Tag nicht Dein Freund werden will |
Das einzige, was mir jetzt noch einfällt ist die Bücherei.
Cona Hostel source: keithnicol.blogspot.com |
Wie wird das Wetter, gibt es eine Wetterbesserung in den nächsten Stunden? Die freundliche Büchereifrau schaltet auf online und sagt mit bedauern, nein, heute keine Wetteränderung.
Es ist kurz nach 11:00h, Zeit Bilanz zu ziehen, Zelt feucht, keine Chance auf Trocknung, draußen alles grau mit zeitweiligem Weltuntergang. Alles was ich anhabe, durchnäßt.
Cona Hostel verschlossen, Dauerregen, manchmal ist Service ein schwieriges Wort |
Ooohhh! ich kämpfe mit der Selbstbeherrschung, ich stehe vor verschlossener Tür, bitte kommen sie ab 16:00h wieder vorbei. Ich glaube das alles nicht. Heute ist nicht mein Tag, in nassen Klamotten vor dem Hostel stehen und nicht wissen, ja, gibt es um 16:00h denn ein Dorm Bett, oder vielleicht doch nicht?
Zum Glück kommt eine junge Dame mit erkennbarem Schüssel und ich halte sie auf.
Hey Lady, ich würde gerne wissen, ob ein Dorm Bett frei ist? weiss sie nicht, jedenfalls nicht vor 16:00h.
Das ist der Moment, an dem die Stimmung kippt, Herrjeh, ist es denn so schwer zu bestimmen, ob generell ein Bett frei ist, oder meinen die das wirklich ernst mit im Moment keine Bürozeit?
Ich bin gereizt und ich habe nun heute keine Lust mehr lieb zu sein, 2 Platten, Dauerregen seit 5 Stunden und ich will nicht weitere 5h auf die Antwort warten. Ich war nie ein Freund der backpacker society und hier ich Canada werden wir auch keine Freunde mehr werden. Diese 12-44Betten Dorms sind mir im Grunde ein Graus. Ich habe jeden Tag mehr Gespräche, als mir zuweilen lieb ist und wenn es zu schwer ist, eine einfache Frage zu beantworten, dann ist es wohl besser zu gehen.
Vielleicht war es auch einfach zu viel Erwartung an Service.
Nach 5min stehe ich vor dem River Heights Motel, nach weiteren 3 Minuten habe ich das Zimmer bezahlt, nach letztlich weiteren 5 Minuten ist das Zimmer komplett vermüllt und ich genieße die heiße Dusche.
Wettervorhersage bleibt ein schwieriges Geschäft |
Und die Pointe, noch während ich mit Ellinor skype, klart das Wetter wieder auf und es gibt blauen Himmel mit Sonnenuntergang. Wieder nicht gewartet, sondern zu früh eingecheckt und 60$ verbrannt. Wettervorhersage bleibt auch auf Vancouver Island extrem schwierig.