tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Donnerstag, 14. August 2014

Victoria im Regen

ein einfache Reiseblog und doch: mehr als 2700 klicks/monat
Mi.,13.8.
Jugendherbergen sind gewöhnungsbedürftig 
Der Regen setzt gegen 4:20am frühen Morgen mit großer Heftigkeit ein, das hat auch  etwas für sich; heute morgen erscheinen keine Hunde.

Ich kann liegen bleiben; doch der Plan geht nicht auf, auch um 08:00h regnet es immer noch wie aus Eimern. Da wollte ich schon unterwegs sein, um Ellinor zu sprechen. Irgendwo im Hortons in der Vorstadt. Ich liege auf meiner Kieferwaldwiese und spüre, es wird nicht Dein Tag.
Rabe im Dauerregen

Zeltabbau in Vollzeug; nach langer Zeit das erste Mal wieder. Ich rolle den Berg über die Wiesen hinunter, wo gestern noch bis spät in die Nacht die Leute flanierten.

Erste Station an diesem Tag das VC, um 08:45h sind keine Touristen in der Stadt zu sehen, das VC ist leer.
Ich brauche 3 Informationen, ein Schwimmbad, ein Motel/Hostel und die Wettervorhersage. Na, das schlimmste passiert heute, morgen soll es wieder besser werden. Und Motels starten ab 114$+tax, hmm, eigentlich wollte ich nur einen Tag buchen und nicht drei, oder 'ne ganze Woche.

Es ist der Preis, den man in Touristenhochburgen zahlt, alles eben etwas teurer. Ich versuche es etwas weiter außerhalb downtowns, keine Chance, 139+tax. Herrje. Ich hab' auch schon mal 40$ ohne Rechnung bezahlt und das war sogar gut! Wenn es eben auch keinen Walmart gab. Man kann nicht alles haben.
Wassertaxis im inneren Hafen

Ich handele mit mir, abwarten, nur nicht zu früh die Reißleine ziehen, erstmal zum Skypen zu Tim. An diesem Morgen läuft es viel flüssiger. 6km raus aus der Stadt im Berufsverkehr und zack 1A Verbindung nach Deutschland. Dann Frühstück nebenan bei Walmart besorgt, wieder in die Tiefgarage gerast, die Bösen sind hier sogar zweistöckig und 6km zurück in die Innenstadt. Frühstück am alten Hafen, im Nieselregen, es gibt keine überdachten Bänke.
kühles Wetter, ein Fall für Hot Yoga

Hinter mir türmt sich ein Edelhotel auf ich sitze mit meinen frischen Baquette im Freien und habe die selbe Aussicht, nur feuchter. Das Leben auf der Strasse hat auch Schattenseiten, bei Regen ist der Spaßfaktor deutlich limitiert.
Gegen 13:30h habe ich es satt mich weiterhin nass regnen zu lassen, es klart einfach nicht auf, ganz im Gegenteil der Pacific schickt eine tiefhängende Wolke nach der anderen landeinwärts. Reißleine ziehen!


Jugendherberge Yatesstreet
Schon mal in einem canadischen Jugendherberge übernachtet?, Schon mal in einer Besserungsanstalt eingesessen? Ne? nach dem ich 31,50$ bezahlt habe, also 25% des tagesüblichen HolzklasseMotelpreises, darf ich eintreten und werde in male dorm J verwiesen, im 2. Stock eines ehrwürdigen Hafenhauses aus dem 19. Jh. 
Ich öffne die Feuerschutztür und spüre wie das Herz droht kurz stehen zu bleiben. Nein, kein 10Bett-Raum, nein, echte 44 Betten in einem Raum nebst Du und WC. Yeah!

Ich brauche Sekunden um mir einzureden, nein, Du bleibst jetzt hier, es ist nur eine Nacht, Du gehst nicht wieder. 44 Männer in einem Saal. Respekt

Ich habe Bett 3 gebucht in einem Konglomerat von 8 Betten, 6 dieser Nischen gibt es. Es gibt kein zu öffnendes Fenster, müde drehen sich zwei Ventilatoren an der Decke.
Die Szene ist unwürdig und erinnert so ein wenig an die Krankenanstalten des Mittelalters.

Ich hatte immer ein anspanntes Verhältnis zu Jugendherbergen gehabt, heute weiß ich wieder einmal warum. Es ist unpersönlich, viel zu groß, zu laut, anonym, von Charme zu sprechen, wäre ein pure Ironie.
Wehmütig denke ich an das Beezkneez in Whitehorse zurück.

Den Nachmittag verbringe ich in der Stadt, es regnet noch immer, das Zelt trocknet im Heizungsraum.
Ich versuche der Situation Vorteile abzuringen und muss über Pläne für die nächsten Tag nachdenken.
Immerhin ich bin nun ohne Gepäck und das ermöglicht einen flotten Geschäftebummel in der Innenstadt.
 
[Nachträgliche Bearbeitung]Der letzte Abschnitt des Tages war der holperige, mißglückte Versuch dem Blog zumindestens eine Pause zu gönnen, nach knapp 200 Texten fühlte ich mich ausgelaugt und empfand das tägliche Schreiben zuletzt nur noch als Last. Auch die tägliche Suche nach dem Internet nahm viel Zeit ein. Die Ankunft in Victoria bot daher eine willkommene Gelegenheit, das Schreiben zumindest für eine längere Zeit einstellen zu können. Ich merkte bald, das der Blog durchaus einen Benefit hat, weil die eingestellten Bilder meine Reise späteren Gesprächspartner gegenüber viel mehr autorisierten, als ich es zunächst empfand.
 
Damit kommen wir zum Schluß
So liebe Freunde und Leser, das bleibt für längere Zeit der letzte Eintrag. Wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören, es berührt mich trotzdem. Dennoch, mit mehr als 2700 klicks pro Monat hat das Reiseblog einen nie von mir erwarteten Zuspruch erreicht. Ich bin vollkommen davon überrascht. Dennoch bereitet das Herstellen des täglichen post immer mehr Mühe und dauert bisweilen mehr als 2 Stunden, bis der Text im Netz ist. Ich danke allen für die Geduld, wenn es mal hakte und die Toleranz, Fehler zu übersehen. Vielen Danke, alles Gute und take care buddies!!!  Salü Frank