Im Großraum Vancouver
verschluckt
Der Abschied in Hope ist
sehr herzlich. Hartmut steht in der Garageneinfahrt und sagt, Frank, wir würden
Dir gerne etwas als an Erinnerung an uns mitgeben.
Oh, auf keinen Fall, nein, Hartmut, bitte nicht, ich bin jetzt schon mit den vielen Dinge überladen und ich könnte im Zweifelsfall ein Geschenk dann nicht loswerden. Und dann fällt sein Blick auf den sich immer mehr auflösenden Helm.
Oh, auf keinen Fall, nein, Hartmut, bitte nicht, ich bin jetzt schon mit den vielen Dinge überladen und ich könnte im Zweifelsfall ein Geschenk dann nicht loswerden. Und dann fällt sein Blick auf den sich immer mehr auflösenden Helm.
eine Oase im Grünen |
Oh, wir haben noch einen Helm, unsere Tochter wollte ihn nicht..., nun denn, besser ein undiskutabler Bell Helm der ersten Generation, mehr Styroportopf, als ein ästhetischer Helm, aber immer noch besser, als ein sich fragmentierender KAD Helm, den man mit fragwürdigenden Eigenschaften nur für die Polizei aufsetzen kann, um allein optisch der Helmpflicht hier in BC zu genügen.
Mandy&Hartmut |
In einem Land, in dem so manches oberflächlich und floskelhaft wirkt, glaube ich zu spüren, die Sätze ehrlich gemeint sind.
Nochmals oberherzlichen Dank für die Einladung liebe/r Mandy und Hartmut., es waren zwei sehr schöne Tage, die schönsten Tage, die ich bei Euch in Kanada erleben durfte.
Aber der Weg führt weiter.
Schon bald hat mich der
Highway verschluckt. Es herrscht bereits um 08:45h lebhafter
Wochenendreiseverkehr. Mitfahren heißt die Devise, Mandy war sehr besorgt, ob überhaupt eine Erlaubnis für
Fahrradfahrer zur Benutzung bestehen würde. Aber alle Ängste scheinen auf den
ersten 45km unnötig. Der Radverkehr wird mit genügend Schildern auf dem
Seitenstreifen geleitet.
Erste Station ist Chilliwack
nach 45km, ein Ort, auf der südlichen FraserFlussseite, der sich entlang des
Highways in mehreren Stadtteilen über viele Kilometer ausbreitet. Tim Hortons sehe von vom Highway aus, doch nach dem ich den Highway verlassen habe, finde ich genau diesen Horton nicht wieder und stehe plötzlich vor einem ganz anderen Gebäude. Es ist Mittagszeit. Bei Horton kommen die Leute der umliegenden Stores auf einen Kaffee herüber, die Schlange reicht schnell bis auf den Bürgersteig nach draußen. Das wifi Netz ist dem Zusammenbruch nahe. Die Attraktivität dieser Kaffeestube bleibt ein Phänomen, zumal etliche vergleichbare farblose Anbieter zu Fuß erreichbar wären.
MIghty Fraser River |
Unter anderem eine Flugshow in Abbotsford. Erinnerungen an die Flugshow in Rammstein vor einigen Jahren werden unweigerlich wach, als ich die Jets in der Ferne durch die Luft jagen sehe.
Was nicht ausdrücklich
verboten ist, ist in den Augen des Radlers immer erlaubt und so bin ich bei der
nächsten Auffahrt, diesmal ohne Verbotsschilder, wieder auf dem 1er zurück.
Welcome back, Frank.
Wie dramatisch solche Argumente sein können, spüre ich dann 10km später am Vedder Creek, als die Seitenspur plötzlich aufhört und der Verkehr sich nun über eine 4spurige Brücke zwängt. 700m vorher erscheint das Schild paved Shoulter ends, hey, das könnt ihr doch nicht machen und nun wird’s aber richtig eng.
Wie dramatisch solche Argumente sein können, spüre ich dann 10km später am Vedder Creek, als die Seitenspur plötzlich aufhört und der Verkehr sich nun über eine 4spurige Brücke zwängt. 700m vorher erscheint das Schild paved Shoulter ends, hey, das könnt ihr doch nicht machen und nun wird’s aber richtig eng.
In Osteuropa hätte man
solche Nummern nicht bringen können, hier aber geht das gerade mal wieder gut,
den Arm raus und mal 200m vor einem 63to herum tanzen, dessen linke Ausweichspur
durch Wochenendverkehr blockiert ist. Die Strafe folgt auf dem Fuß, auf der
Brücke rase ich in ein Stahlgürtelreifenfragment und schaffe es mit der letzten
Luft auf den rettenden nachfolgenden Seitenstreifen. Wieder hatte der liebe
Gott gerade Mittagspause.
Als sich später am Sumas Creek die Situtation wiederholt und die Radfahrer wieder herunterkomplimentiert werden, folge ich diesmal freiwillig und werde dafür später wieder elegant auf den Highway zurückgeführt.
Ich bleibe allein an diesem Tag, Keine weiteren Fahrradfahrer, die ich an diesem Tag beobachte.
Stahlgürtelreifen vs Fahrradreifen |
Als sich später am Sumas Creek die Situtation wiederholt und die Radfahrer wieder herunterkomplimentiert werden, folge ich diesmal freiwillig und werde dafür später wieder elegant auf den Highway zurückgeführt.
Ich bleibe allein an diesem Tag, Keine weiteren Fahrradfahrer, die ich an diesem Tag beobachte.
In Abbotsford bin ich ein
wenig ratlos, wie es weiter gehen soll, auch weil schon wieder ein
Verbotsschild auf dem Highway steht.
Der örtliche Touristiker
empfiehlt den Fraser Highway mit dem Fraser Way south als Anlauf. Macht gut
10km Umweg. Ich bin entschlußunfähig, soll ich über den Fährhafen Horseshoe Bay
im Norden Vancouvers oder über den südlichen Hafen Tsawwassen nach Vancouver Island
übersetzen.
Ich entscheide mich in der Nacht für Tsawwassen, es erspart vorerst das Durchfahren der Metropole. Und vor allem bleiben bis zur Abfahrt zwei Alternativen erhalten, entweder nach Nanaimo oder nach Victoria.
Ich entscheide mich in der Nacht für Tsawwassen, es erspart vorerst das Durchfahren der Metropole. Und vor allem bleiben bis zur Abfahrt zwei Alternativen erhalten, entweder nach Nanaimo oder nach Victoria.
Ich hab das ja nicht gern,
mich irgendwelchen mutmaßlich nicht fahrradfahrenden Strassenplanern zu fügen
und so mache ich mich widerwillig auf den Fraser Way. Quer durch die Stadt.
Für Abbotsford spricht, das die Stadt im Vergleich zu den allermeisten canadischen Städten nicht fürchterlicher als der ihre Mitbewerber ist; sie ist eine praktische Autostadt.
115.000Einwohner leben hier gut 70km am südöstlichen Rand des Großraums Vancouver. Mehrfach werde ich abgedrängt, schön ist das nicht. Die gleichen Mätzchen, wie in Lübeck. Share the road, alles nur Sprüche. Die Leute überschätzen ganz bewusst meine Manövrierfähigkeit.
Wikipedia.org Abbotsford
Und lande letztlich doch wieder auf dem Transcanada, diesmal Exit 83. Nur 10km weiter nördlich. Und diese Auffahrt hat wieder keine Verbotsschilder. Schön. Also noch ein wenig Pedalieren in der Abendsonne ohne zu wissen, wo die Nacht eigentlich enden soll.
115.000Einwohner leben hier gut 70km am südöstlichen Rand des Großraums Vancouver. Mehrfach werde ich abgedrängt, schön ist das nicht. Die gleichen Mätzchen, wie in Lübeck. Share the road, alles nur Sprüche. Die Leute überschätzen ganz bewusst meine Manövrierfähigkeit.
Wikipedia.org Abbotsford
Und lande letztlich doch wieder auf dem Transcanada, diesmal Exit 83. Nur 10km weiter nördlich. Und diese Auffahrt hat wieder keine Verbotsschilder. Schön. Also noch ein wenig Pedalieren in der Abendsonne ohne zu wissen, wo die Nacht eigentlich enden soll.
Und dann kommt Highway
Restplace Abbotsford. Tageskilometer 105.
Mandy hat recht gehabt, die Schwulenszene in Greater Vancouver hat diesen Parkplatz als Treffpunkt und es ist, wie es eben ist. Alles reine Fleischbeschau. Cruisinggays.com Abbotsford
Mandy hat recht gehabt, die Schwulenszene in Greater Vancouver hat diesen Parkplatz als Treffpunkt und es ist, wie es eben ist. Alles reine Fleischbeschau. Cruisinggays.com Abbotsford
Die Jungs mit den einsamen
Herzen kurven mit ihren Pickups um den Parkplatz herum, immer wieder eine Runde oder warten lässig demonstrativ auf der Heckladefläche, die Beine baumelnd, auf der Suche nach Liebe.
Ich bin zu müde, um mir
allzu viele Gedanken zu machen und nehme an diesem Tag nicht allzu viel
Rücksicht mehr auf Verbotsschilder.
Limit your stay of 8 hours. Jo, passt sogar fast. Die Highway Restplaces sind besser als alle PC Parks zusammen, gemähtes Grün, WC Anlagen, sogar ausdrücklich geprüftes Trinkwasser gibt es an diesem Tag. Leider wiederholt sich auch an diesem Tag die Geschichte des Highway 37 und ein ThermoTruck erreicht gegen Mitternacht den Parkplatz, sein Aggregat wird nicht abgeschaltet ist auch in der ganzen Nacht nicht zu überhören.
Ein Hoch auf die CP Railway earprops.
Limit your stay of 8 hours. Jo, passt sogar fast. Die Highway Restplaces sind besser als alle PC Parks zusammen, gemähtes Grün, WC Anlagen, sogar ausdrücklich geprüftes Trinkwasser gibt es an diesem Tag. Leider wiederholt sich auch an diesem Tag die Geschichte des Highway 37 und ein ThermoTruck erreicht gegen Mitternacht den Parkplatz, sein Aggregat wird nicht abgeschaltet ist auch in der ganzen Nacht nicht zu überhören.
Ein Hoch auf die CP Railway earprops.