Do.,12.6.
Wieder in BC
Es gibt magische Orte und Strassen, die einen besonderen Anziehungspunkt haben und sich doch bei genauerem Hinsehen als sehr profan herausstellen.
Niagara Falls zum Beispiel, ich mußte da hin und es entpuppte sich als ein modernes Disneyland.
Erwähnt man hier im Norden, das man unbedingt zu den Fällen wollte, erntet man bestenfalls Kopfschütteln.
Ne, also wirklich, hier, wo Berge, und See, Natur pur im Überfluss vorhanden sind, will keiner zu den Fällen. Dawson Creek ist auch so ein magischer Ort, genau genommen eigentlich nur ein Durchgangsort am Highway 2, north, BC, mit Anschluß an den Highway 97, aber eben ein Ort mit einer berühmten Kreuzung.
Denn hier unweit des einzigen Kreisverkehrs auf dem Highway 2 steht der historische Meilenstein 0, milestone zero des Alaska Highway. Eine Fernstrasse, die von hier in rund 1422 Meilen, also gut 2300km, über die canadoamerikanische Grenze in Alaska in Delta Junction endet und im Anschluß weiter nach Fairbanks/AK führt.
Der Beginn der Heeresstrasse in diesem Ort machte 1945 aus einem vorher agarorientierten Dorf mit 500 Einwohnern eine mittlere Kleinstadt. Wikipedia.org Alaska Highway
Ein profaner Grenzstein und doch ein magischer Ort, hier beginnt er also, der Alaska Highway.
Ich werde den Wiki link einfügen, es ist schon alles über die Strasse geschrieben worden. Der Beginn war in den Augen der US Streitkräfte kriegswichtig, erst viel später wurde die Strasse für den Zivilverkehr geöffnet. Am Anfang ging es nur darum Kriegsgüter zu tranportieren, man nahm irrwitzige Steigungen von bis 25% und riskante Kurven in Kauf, über die Jahre ist die Strasse mehrfach entschärft worden, heute ist sie die Ferienroute nach Alaska.
Hier beginnt auch das eigentlich Fahrradabenteuer. Mal sehen, wie weit es geht.
Aber ganz soweit ist es noch nicht ganz. In der Nacht regnet es, ich verlasse als letzter der Gäste den Campground. Es waren doch nur noch 4km bis zur Provinzgrenze. Der Hinweis erfolgt gleich nach der Abfahrt. Und dann traue ich meine Augen nicht, da steht doch eine Elchkuh am Highway, einfach so, unternimmt mehrere Anläufe den Highway zu kreuzen, was bei dem Morgenverkehr nicht so einfach ist.
Gestern nachmittag hatte ich ein ähnliches Erlebnis in Hytte, auch dort ein Elch, mitten am hellichten Tag. Zunächst dachte ich an ein braunes Pferd, aber auch in Canada rennen nicht braune Pferde am hellichten Tag mitten durch den Ort. Heute klappt das Foto.
Die ersten Km des Highway in BC sind keine Freude.Mal eben auf 10km hat man sich entschlossen die Highway von 2 auf 4 Spuren zu erweitern. 10km, auch an diesem Morgen brauche ich dafür 45min. Es wird eine risikofreudige Fahrt ohne Randstreifen im morgendlichen Berufsverkehr.
Der Highway führt durch bewaldete Regionen, Holzwirtschaft und sogar zwei Erdgasfackeln sind zu sehen. Dann verfinstert sich der Himmel zusehends. Die Rolle rückwärts beginnt. Nur 40km an diesem Tag, aber es bleibt nicht übrig, als sich wieder umzuziehen. Um 11:00h einmal Vollschüttung für eine Stunde, es kühlt ab und dann passiert mal wieder ein Gau, so unnötig wie 'nen Pickel am Po.
All die Tage habe ich das Profil der Reifen studiert, in Gedanken in Dawson Creek schon neue Reifen geordert und merkwürdiger Weise seit heuete morgen eine zunehmende Unwucht gespürt. Doch 'ne acht reingefahren? Kurz vor Dawson, ich kann das Ziel schon sehen, entdecke ich plötzlich ein Aneurysma am Seitenflansch des Hinterreifens. Oooohhh! bitte nicht, es regnet, der Reifen ist hin und Dawson nur noch 5km entfernt. Ich habe einen Mantel hintendrin, aber bitte nicht hier und nicht jetzt.
Kurz, ich will nicht laufen und schieben, also flehe ich um 5km nach einem Kaffee bei Tim, allein, keine 500m weiter explodiert der Kram unter mir. Mittel auf dem Highway, natürlich gibt es keine Bushaltestelle. Also, alles ab und Manteltausch im Nieselregen, dabei war das Profil noch so gut.
Also wirklich, soviel Materialprobleme, wie auf dieser Tour gab es niemals bevor.
Danach ist alles weitere schnell erzählt, Dawson wird über eine Kurve erreicht, das übliche passiert, Einkaufsmeile, Schwimmbad, Tim, Touristencenter. Eben diesmal mit Schwerpunkt Highway 97 genannt Alaska Highway.
Das VisitorCenter logiert in einem alten Bahnhof und das allein ist sehenswert.
Hier operierte die North Alberta Railway, Züge kamen aus Edmonton, Dawson war ihr Endbahnhof.
Alles Geschichte, aber es gibt reichlich Artefakte und für Eisenbahnromantiker ist das fast sehenswerter, als der Highway. Aber das Center ist gut bestückt und beantwortet auch die Frage des möglichen Einkaufs unterwegs.
Es bleibt die Frage: morgen aufbrechen nach Fort St. John oder doch noch der Aufbruch zum nächsten PP, 27km entfernt am selben Tag. Ich entschließe mich für einen Tag in Dawson zu bleiben und werde am morgigen Tag in aller Frühe aufbrechen. Damit ist Zeit gewonnen für neue Mäntel und Stadtbesichtigung.
Wieder in BC
Es gibt magische Orte und Strassen, die einen besonderen Anziehungspunkt haben und sich doch bei genauerem Hinsehen als sehr profan herausstellen.
Niagara Falls zum Beispiel, ich mußte da hin und es entpuppte sich als ein modernes Disneyland.
Ankunft amerikanischer Bautruppen 1942, Quelle Museum |
Ne, also wirklich, hier, wo Berge, und See, Natur pur im Überfluss vorhanden sind, will keiner zu den Fällen. Dawson Creek ist auch so ein magischer Ort, genau genommen eigentlich nur ein Durchgangsort am Highway 2, north, BC, mit Anschluß an den Highway 97, aber eben ein Ort mit einer berühmten Kreuzung.
Milestone zero Dawson Creek, BC (quelle wikipedia.com) |
Denn hier unweit des einzigen Kreisverkehrs auf dem Highway 2 steht der historische Meilenstein 0, milestone zero des Alaska Highway. Eine Fernstrasse, die von hier in rund 1422 Meilen, also gut 2300km, über die canadoamerikanische Grenze in Alaska in Delta Junction endet und im Anschluß weiter nach Fairbanks/AK führt.
Der Beginn der Heeresstrasse in diesem Ort machte 1945 aus einem vorher agarorientierten Dorf mit 500 Einwohnern eine mittlere Kleinstadt. Wikipedia.org Alaska Highway
Wieder im besten Platz der Erde |
Ich werde den Wiki link einfügen, es ist schon alles über die Strasse geschrieben worden. Der Beginn war in den Augen der US Streitkräfte kriegswichtig, erst viel später wurde die Strasse für den Zivilverkehr geöffnet. Am Anfang ging es nur darum Kriegsgüter zu tranportieren, man nahm irrwitzige Steigungen von bis 25% und riskante Kurven in Kauf, über die Jahre ist die Strasse mehrfach entschärft worden, heute ist sie die Ferienroute nach Alaska.
Hier beginnt auch das eigentlich Fahrradabenteuer. Mal sehen, wie weit es geht.
Aber ganz soweit ist es noch nicht ganz. In der Nacht regnet es, ich verlasse als letzter der Gäste den Campground. Es waren doch nur noch 4km bis zur Provinzgrenze. Der Hinweis erfolgt gleich nach der Abfahrt. Und dann traue ich meine Augen nicht, da steht doch eine Elchkuh am Highway, einfach so, unternimmt mehrere Anläufe den Highway zu kreuzen, was bei dem Morgenverkehr nicht so einfach ist.
Gestern nachmittag hatte ich ein ähnliches Erlebnis in Hytte, auch dort ein Elch, mitten am hellichten Tag. Zunächst dachte ich an ein braunes Pferd, aber auch in Canada rennen nicht braune Pferde am hellichten Tag mitten durch den Ort. Heute klappt das Foto.
Die ersten Km des Highway in BC sind keine Freude.Mal eben auf 10km hat man sich entschlossen die Highway von 2 auf 4 Spuren zu erweitern. 10km, auch an diesem Morgen brauche ich dafür 45min. Es wird eine risikofreudige Fahrt ohne Randstreifen im morgendlichen Berufsverkehr.
Der Highway führt durch bewaldete Regionen, Holzwirtschaft und sogar zwei Erdgasfackeln sind zu sehen. Dann verfinstert sich der Himmel zusehends. Die Rolle rückwärts beginnt. Nur 40km an diesem Tag, aber es bleibt nicht übrig, als sich wieder umzuziehen. Um 11:00h einmal Vollschüttung für eine Stunde, es kühlt ab und dann passiert mal wieder ein Gau, so unnötig wie 'nen Pickel am Po.
All die Tage habe ich das Profil der Reifen studiert, in Gedanken in Dawson Creek schon neue Reifen geordert und merkwürdiger Weise seit heuete morgen eine zunehmende Unwucht gespürt. Doch 'ne acht reingefahren? Kurz vor Dawson, ich kann das Ziel schon sehen, entdecke ich plötzlich ein Aneurysma am Seitenflansch des Hinterreifens. Oooohhh! bitte nicht, es regnet, der Reifen ist hin und Dawson nur noch 5km entfernt. Ich habe einen Mantel hintendrin, aber bitte nicht hier und nicht jetzt.
Kurz, ich will nicht laufen und schieben, also flehe ich um 5km nach einem Kaffee bei Tim, allein, keine 500m weiter explodiert der Kram unter mir. Mittel auf dem Highway, natürlich gibt es keine Bushaltestelle. Also, alles ab und Manteltausch im Nieselregen, dabei war das Profil noch so gut.
Also wirklich, soviel Materialprobleme, wie auf dieser Tour gab es niemals bevor.
Danach ist alles weitere schnell erzählt, Dawson wird über eine Kurve erreicht, das übliche passiert, Einkaufsmeile, Schwimmbad, Tim, Touristencenter. Eben diesmal mit Schwerpunkt Highway 97 genannt Alaska Highway.
Das VisitorCenter logiert in einem alten Bahnhof und das allein ist sehenswert.
der letzte Getreidespeicher |
Bild aus den 60er Jahren, da stehen noch alle Getreidespeicher Quelle Museum |
Alles Geschichte, aber es gibt reichlich Artefakte und für Eisenbahnromantiker ist das fast sehenswerter, als der Highway. Aber das Center ist gut bestückt und beantwortet auch die Frage des möglichen Einkaufs unterwegs.
Es bleibt die Frage: morgen aufbrechen nach Fort St. John oder doch noch der Aufbruch zum nächsten PP, 27km entfernt am selben Tag. Ich entschließe mich für einen Tag in Dawson zu bleiben und werde am morgigen Tag in aller Frühe aufbrechen. Damit ist Zeit gewonnen für neue Mäntel und Stadtbesichtigung.