Auf dem Weg aus der Stadt triple locomotive |
So bleibt die tägliche
Abschiedsmail an Ellinor aus, kein letzter Kartenblick, keine Blog.
Selbst schuld, was musste
Dir auch ständig das billigste Motel aussuchen. Immerhin gibt’s eine inroom
Kaffeemaschine und so genieße ich schweigend den Kaffee, während der Rechner
versucht die Google Standartseite aufzubauen,
herrjeh, viel geld für ein double ohne Weltanschluß.
Das Motel liegt ca.4km vor
Kenora Downtown. Da es mit dem Highway 17a eine Art Umgehungsstrasse gibt,
quälen sich nur wenige Trucks durch den kurvenreichen Ort.
Kenora Stadtbild |
Kenora liegt auf mehreren
Hügeln und Inseln verteilt und handgestoppt braucht man 11km, bis man durch
alles durch ist. Nicht schlecht für einen 15.000Einwohner Ort.
Ich fahre eine ganze Weile
durch verschiedene Suburbs, bis der Zusammenschluß zwischen 17A und 17
passiert. Nun noch 40km, dann ist Ontario Geschichte.
kein Blick zurück, adieu Ontario |
Das Wetter schwangt zwischen
Niesel und Angespanntdunkelbewölkt, 4°, erst sehr kurz vor der Provinzgrenze
öfnnet der Himmel die Schleusen und es gibt richtig was auf die Mütze. Ich stehe in Vollzeug zerzaust im stürmigen Wind vor der geschlossenen Touristeninformation am Eingang Manitobas.
Begrüßung im Dauerregen |
Manitoba macht zunächst
richtig Stress, gleich 3 heftige Anstriege in Grenznähe sind hintereinander auf dem Highway 1,
wie die Fortsetzung des 17er jetzt heißt, im starken Regen zu nehmen.
Danach aber wird es lässig, gepflegter breiter Seitenstreifen und 40km flach. Herrlich. Und absolut wenig Verkehr. Soviel Platz war selten.
Danach aber wird es lässig, gepflegter breiter Seitenstreifen und 40km flach. Herrlich. Und absolut wenig Verkehr. Soviel Platz war selten.
Die letzte Pause im
Whiteshell PP, runter vom 1er, durch eine parkmäßig angelegte Siedlung, ss gibt Cafe's, einen Grocery Store, Shell, sogar die Manitoba Country Police hat hier
eine Außenstelle, Rehe kreuzen völlig ohne Scheu die Strasse, überall hängen
Schilder bitte Tiere nicht füttern. Die angelegten Plätze an den Seen sind
leer. Der Tourismus schläft noch.
Der Kaffeebörsenpreis liegt mit $2, relativ hoch, aber ich beobachte die Gäste und jeder nimmt sich einen Refill. Ich bin
einfach schüchtern, so was ist bei uns nicht üblich, ich kenne das aus Finnland, ist das jetzt hier unabgesprochen? Letztlich bin ich einfach
auch ungeniert und zack, niemand verlangt erneut 2$. Mußt Dich einfach mal trauen.
Im Gebiet der Gaspipelinetrasse |
Mitten im Wald verläuft eine
Hochdruck Gasleitung, das Graben sollte man hier lieber unterlassen. Nun kann der
Elch kommen, rund um mein Zelt sind reichlich Spuren.
Leider ist alles klamm, es trocknet einfach bei 4° nichts, da
bleibt nichts anderes übrig, als die Tagesbekleidung in den Schlafsack zu
stecken.
Endlich ist Zeit zu essen,
inzwischen habe ich wieder mein 1990er Gewicht, abnehmen war auch eigentlich ganz einfach:
täglich 8h sport und strikter Alkoholverzicht.
Die neu erdachte Taktik
heißt deshalb, Bär an mir ist nichts dran.
Inzwischen muß ich
aufpassen, das Gewicht zu halten.
Das ist prima ist das, so fällt an
Frusttagen immer eine Tüte Chips ab, der einzige Luxus, den ich mir seit einiger Zeit gönne, im Convience Shop immer zu haben, bei Walmart
aber prächtig billiger. Old Dutch heißt hier der Platzhirsch und die alten Holländer
haben ein riesige Angebotspalette, Chips mit Ketcup, Chips mit Brathähnchen, Chips mit BBQ. Einfach kann jeder.
Vom TCH ist wenig zu hören, dafür höre ich die ganze Zeit neuartige Geräusche, wie ein permentes klappern mit Hohlhäusern und ein Art Froschquaken, aber eigentlich waren die Seen dafür noch zu gefroren.
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