tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Sonntag, 4. Mai 2014

In Manitoba



Auf dem Weg aus der Stadt triple locomotive
Hispeed Wifi.Nun weiß ich wenigstens, was der Prefix Hi-speed vor wifi im Angebot der vielen Motels bedeutet. Zwar behauptet die geldgierige Motelwirtin freundlich lächelnd auch heute wieder, an ihr kann es nicht liegen, dennoch kommt kein Seitenaufbau mehr zu Stande. Vielleicht sind auch zu viele User am Einwahlknoten.

So bleibt die tägliche Abschiedsmail an Ellinor aus, kein letzter Kartenblick, keine Blog.
Selbst schuld, was musste Dir auch ständig das billigste Motel aussuchen. Immerhin gibt’s eine inroom Kaffeemaschine und so genieße ich schweigend den Kaffee, während der Rechner versucht die Google Standartseite aufzubauen, herrjeh, viel geld für ein double ohne Weltanschluß.

Das Motel liegt ca.4km vor Kenora Downtown. Da es mit dem Highway 17a eine Art Umgehungsstrasse gibt, quälen sich nur wenige Trucks durch den kurvenreichen Ort.
Kenora Stadtbild
Für Fernfahrer sind downtowns ohnehin uninteressant. Es gibt erstens wenig schöne alte Häuser, und Lebensmittel gibt’s meist eh nicht der Stadt. Downtown besucht man, wenn man in ein „echtes Restaurant" besuchen will oder in eine Bar gehen will oder eben Geld braucht. Der Rest, Tim, Candian tire, Mc Donald, Walmart, etc.sind immer in den Ausfallstrassen der Städte.

Kenora liegt auf mehreren Hügeln und Inseln verteilt und handgestoppt braucht man 11km, bis man durch alles durch ist. Nicht schlecht für einen 15.000Einwohner Ort.
Ich fahre eine ganze Weile durch verschiedene Suburbs, bis der Zusammenschluß zwischen 17A und 17 passiert. Nun noch 40km, dann ist Ontario Geschichte.
kein Blick zurück, adieu Ontario
Mehr als 1000km war ich auf ihm, meist in der Einsamkeit unterwegs. Alle Witterungsarten habe ich genossen und gelernt, das auch 90km einfach mal gar nichts passieren kann. Außer Natur, rauf und runter. Von Sudbury bis zur Provinzgrenze hat sich der Frühling nicht eingestellt. 

Das Wetter schwangt zwischen Niesel und Angespanntdunkelbewölkt, 4°, erst sehr kurz vor der Provinzgrenze öfnnet der Himmel die Schleusen und es gibt richtig was auf die Mütze. Ich stehe in Vollzeug zerzaust im stürmigen Wind vor der geschlossenen Touristeninformation am Eingang Manitobas. 
Begrüßung im Dauerregen
Damit fällt das Grenzüberschreitungsphoto kurz aus. Kein Blick zurück, Der Blick folgt nach Westen. Nur 490km Strassenkilometer nur ist die Provinz breit, damit deutlich kleiner als Ontario.
fett was auf die Mütze

Manitoba macht zunächst richtig Stress, gleich 3 heftige Anstriege in Grenznähe sind hintereinander auf dem Highway 1, wie die Fortsetzung des 17er jetzt heißt, im starken Regen zu nehmen. 


Danach aber wird es lässig, gepflegter breiter Seitenstreifen und 40km flach. Herrlich. Und absolut wenig Verkehr. Soviel Platz war selten.
Die letzte Pause im Whiteshell PP, runter vom 1er, durch eine parkmäßig angelegte Siedlung, ss gibt Cafe's, einen Grocery Store, Shell, sogar die Manitoba Country Police hat hier eine Außenstelle, Rehe kreuzen völlig ohne Scheu die Strasse, überall hängen Schilder bitte Tiere nicht füttern. Die angelegten Plätze an den Seen sind leer. Der Tourismus schläft noch.
Der TCH heißt jetzt Manitoba 1

Der Kaffeebörsenpreis liegt mit $2, relativ hoch, aber ich beobachte die Gäste und jeder nimmt sich einen Refill. Ich bin einfach schüchtern, so was ist bei uns nicht üblich, ich kenne das aus Finnland, ist das jetzt hier unabgesprochen? Letztlich bin ich einfach auch ungeniert und zack, niemand verlangt erneut 2$. Mußt Dich einfach mal trauen.

Im Gebiet der Gaspipelinetrasse
Mit Km Angaben haben sie es hier bekanntlich nicht so, die Frage next Motel? wird mit 30minutes beantwortet und bei der Bitte um Angabe in Km legt man sich zwischen 30-40 fest. In jedem Fall zu weit, also nach 105km einfach rechts in den Wald. Ich komme auf eine große Schneise und finde beste Stellmöglichkeiten vor. 
Mitten im Wald verläuft eine Hochdruck Gasleitung, das Graben sollte man hier lieber unterlassen. Nun kann der Elch kommen, rund um mein Zelt sind reichlich Spuren.
Leider ist alles klamm, es trocknet einfach bei 4° nichts, da bleibt nichts anderes übrig, als die Tagesbekleidung in den Schlafsack zu stecken.
Endlich ist Zeit zu essen, inzwischen habe ich wieder mein 1990er Gewicht, abnehmen war auch eigentlich ganz einfach: täglich 8h sport und strikter Alkoholverzicht.
Die neu erdachte Taktik heißt deshalb, Bär an mir ist nichts dran.
Inzwischen muß ich aufpassen, das Gewicht zu halten.
Das ist prima ist das, so fällt an Frusttagen immer eine Tüte Chips ab, der einzige Luxus, den ich mir seit einiger Zeit gönne, im Convience Shop immer zu haben, bei Walmart aber prächtig billiger. Old Dutch heißt hier der Platzhirsch und die alten Holländer haben ein riesige Angebotspalette, Chips mit Ketcup, Chips mit Brathähnchen, Chips mit BBQ. Einfach kann jeder.
Vom TCH ist wenig zu hören, dafür höre ich die ganze Zeit neuartige Geräusche, wie ein permentes klappern mit Hohlhäusern und ein Art Froschquaken, aber eigentlich waren die Seen dafür noch zu gefroren.


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