tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Montag, 26. Mai 2014

AUf dem 93er



Die Canadier nennen sie Chipmonks

So.,25.5.
Der Tag des Adlers.Wieder ein Sonntag in Kanada. Eigentlich bin ich mit Ellinor verabredet, aber ich komme fast zu spät, weil ich kurz vor Aufbruch von B.G. mit seinem Hund Frankie, einem australian shepperd, beim Packen aufgestöbert worden bin. Er hat einen großen KaffeeMug dabei und führt seinen Hund aus.

Von ihm erfahre ich, dass der Platz keine Industrieanlage war, sondern der vor zwei Jahren geschlossene Rodeoplatz der Stadt. Man will hier später einen Campingplatz installieren, ich bin so zu sagen der erste Camper, sagt er lächelnd.
BG&Frankie

Nach dem Skype mit Ellinor komme ich nicht so richtig in die Gänge. Ich muss mich heute zwingen, irgendwie ist mir nicht nach Bewegung.
Und so trödele ich herum und verliere Zeit, bis es endlich los geht.

Dazu gehört auch noch eine Fahrt in die historische Innenstadt, damals, als Fernie noch eine Bergarbeiterstadt war und an Tourismus wenig Leute dachten.
Downtown Fernie
Gut 30km geht es nach Süden dem Elk River entlang, der durch die Schneeschmelze eine erhebliche Breite und Geschwindigkeit erreicht hat. An manchen Stellen hat der Fluss sein Bett verlassen, jede Menge Treibholz transportiert der Fluss mit sich.
1895 kam die Eisenbahn nach Fernie
Eric mit seinem BOB
Erste Pause in Elko. Kurz vorher treffe ich auf Eric, der am 20.Mai gestartet ist und mit einem Bob Gespann ostwärts nach Neufundland will. Die Canadier sprechen den Namen der östlichen Halbinsel für meine Ohren sehr ungewöhnlich aus. Ungefähr 33 Tage plant er für den Trip bis zur anderen Küste. 

Elko besteht im Grunde aus einer Tankstelle mit Foodstore und 500m weiter einem Hamburger Laden, der gegen die Mittagszeit stark frequentiert ist. Der Highway 93 beginnt im Süden an der Grenze der USA und führt Richtung Norden in den Banff Nationalpark auf Alberta Gebiet.
Viele unterbrechen hier ihre Fahrt oder kommen aus Fernie zum Mittagessen.
Elk River
Highway 3 to Elko
Nach einem Kaffee geht’s weiter nach Cranwood, dem Hauptort am südlichen 93er. Noch 69km. Viel zu weit für meine Unlust. Die Strecke führt hügelauf und ab durch Kiefern und Tannenwälder, Orte gibt es wenige und die sind meist so klein, das sich ein Halt nicht lohnt. Ich ziehe mich zurück und träume so vor mich hin, als unmittelbar rechts neben mir aus dem Tannenwald ein Alder aufsteigt. Die an der Straße vorbei donnernden 
Laster haben ihn nicht beunruhigt, ich habe ihn aufgeschreckt und nun fliegt der Weißkopfseeadler in weniger als 10m Höhe vor mir her. Die Überraschung ist gelungen. 
zu verkaufender Bauerhof

Elk River
Es ist fast windstill .Die Straßenqualität des 93er ist eher bescheiden, der Seitenstreifen ist an vielen Stellen nur noch als marginal zu bezeichnen. Es ist wie Sandpapier für das Reifenprofil. Aber den Kraftfahrern geht es im Grunde nicht besser. Kurz vor dem Kootenay River hat BC mit Asphaltierungsabreiten begonnen. Der 93 durchschneidet das riesig breite Kootenay River Flussbett. 
 
Und noch einen Greifvogel gibt es zubeobachten. Meine Aufmerksamkeit ist durch einen typischen ostpreussischen Storchenbau gefordert, oben sitzen die Jungvögel und schreien aus Leibeskräften, aber das Elternpaar hat keine rosa Schnäbel und landet auch deutlich graziler.
Es müssen Falken sein, die ihre Jungen zusammen aufziehen.Bei meiner orintologischen Tieffliegerei kann ich nur fünf Vögel sicher bestimmen, Graufing, Amsel, Specht, Storch und Weisskopfseeadler.
Allein der Adler war den ganzen Tag wert.
Turmfalken auf einem Elektromast?

Ich bin froh, an diesem lustlosen Tag nach 90km auf dem Highway Rastplatz angekommen zu sein. Viel näher heran an Cranwood wollte ich nicht, morgen geht es zurück in die Zivilisation, diese Nacht bleibe ich noch draußen.
Und ein letztes Mal etwas aus der Tierwelt. Während ich am gemütlichen überdachten Essplatz das Essen aus den Taschen wühle, erscheinen jede Menge Hörnchen. 
Streifenhörnchen, Erdmännchen, der Rasenplatz rund um die Essplätze ist unzähligen Eingängen der Erdbewohner durchlöchert. Während sie sich auf dem Highway sofort in Sicherheit bringen, sobald ich die Kamara zücke, haben sie sich hier an die Zweibeiner gewöhnt. Der Rastplatz ernährt sie.Nun weiß ich auch, wer für das nächtliche Piepen verantwortlich ist. Es sind die sich aufrichtenden Erdmännchen.

Während ich den Müll wegbringe, sitzen schon zwei Streifenhörnchen auf dem Tisch und den Fahrradtaschen. Herjeh, bloß nicht noch so eine Nummer im nächsten Motel. 


Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen