tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Freitag, 25. April 2014

Thunder Bay, erneuter Wintereinbruch

Freitagmorgen 08:00am
Ontario ist a very rough province, not to compares to BC, wird Will von Cyclepath später sagen. 
Rough,  norddeutsch am ehesten mit beinhart übersetzt.

Der sich angekündigende Wintereinbruch hat mit der fallenden Temperatur für reichlich Match auf den Strassen gesorgt. In der LN würde für den heutigen Tag vermerkt sein, alle Streufahrzeuge waren ab 03:00h im Einsatz. Ich kann es nicht mehr sehen, wo bleibt der Frühling?
Auf Grund der Witterung habe ich nun Zeit. Erstmal ein ausführliches Skype Gespräch mit Ellinor. Aber der heftige Schneefall läßt auch gegen 12:00h nicht nach.

Ich brauche einige Fahrradersatzteile und Anti Bärenspray und das erste Haus am Platz, sozusagen Globetrotter Thunderbay, die sich selbst fresh air expierence nennen, liegt gute 12km am anderen Ende der Stadt. Nix für zu Fuß, also ruff' auf das Rad. Der Schneematch hat die rechte Spur der Cumberland in eine riesige braune Seenlandschaft verwandelt. In der Mitte fahren, Untiefen und Gullis ausweichen, die Kanalisation droht zusammenzubrechen. Das Rad schlägt mehrmals hart auf, weil Schlaglöcher im Seenbereich einfach nicht zu sehen sind. Nach wenigen Minuten sind die Schuhe hinüber, ein, zwei Pickups ungebremst reichen für eine Vollschüttung aus. Sauwetter.
Getreide ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Stadt
Wikipedia.org Thunder Bay
Canadian Tire Doppelstockwagen
Das Wetter verbietet einfach den häufigen Gebrauch der Kamera, so gibt es leider keine Fotos vom Hafen mit seinen Getreideumschlagplätzen. Für kanadische Verhältnisse ist Thunder Bay, das durch den Zusammensschluß mehrerer Gemeinden 1970 seine jetzige Größe erreichte, trotz seiner nur 108.000Einwohner eine wichtige Großstadt. Es ist der Hauptumschlagsplatz für Getreide aus den Prärieprovincen des Westens. Der Hafen ist für Seeschiffe ausgelegt, weitem sieht man die riesigen getreidespeicher, außerdem hat Canadian Pacific hier ein großes Güterterminal. Von hier rollen die unglaublich langen Güterzüge 
gemächlich Richtung Süden, die ich so oft in der Vergangeheit mehr gehört, als gesehen habe.
Canadian Pacific vor den Getreidesilos



Zu Hause würde ich an so einem freinen Tag genau 15m gehen: vom Schreibtisch in Sauna.
Hier bin ich im Urlaub, Erholung und Entspannung. Triefend komme ich nach 45min bei fresh an. Nette Leute, toller Laden, sogar Fahrräder, auf der Strasse war keines zu sehen. Leider auch kein AntiBärenspray, mit guten Wünschen werde ich Leigh mit selbst gemalter Karte weitergesschickt.

Besser 6km zurück, der Weg war umsonst, sein Laden liegt in Fort William, hier sieht es etwas mehr nach Stadt aus, nicht nur diese riesigen Plätze mit den Schachtelartigen Multifunktionsbauten, in denen Walmart, Canadian Tire und Co. residieren. Aber, es scheint nicht zufällig, viele Gebäude stehen leer. Mit Brettern vernagelt, Zeugen einer ehemaligen Einkaufsstadt. Ein vergangende Zeit. Verödende Innenstadt.
Auf dem Weg nach Ft. William fährt man an mindestens 3 großen Malls, beziehungsweise autogerechten Einkaufsarealen vorbei. In dieser Welt der Autoerreichbarkeit sind Einkaufsvorstädte kein kaufhemmender Nachteil. Es ist nur für die ein Nachteil, die gerad' kein Auto haben.
Ft.William Victoria street

Wir diskutieren in Lübeck ein ähnliches Problem, nur eben 10xkleiner im Umfang. Die Geschäfte in der Innenstadt müssen sich immer stärker dem Druck der neu entstehenden Einkaufsparadiese erwähren. Meist mit kostenlosen Parkplätzen. Viele empfinden das als modern und vorteilig, ich glaube ich bin ein wenig aus der Zeit gefallen, mit meinem Diskounter und meinem Schaddi in meinem Quartier, alles zu Fuß zu erreichen.
Hier in Thunder Bay stellen sich solche Fragen nicht mehr. Hier herrscht Gewohnheit.

Den Gegeentwurf dieser Malls kann ich dann in der May street entdecken, gleich zwei riesige donation stores liegen nebeneinander. In Hamilton habe ich einen Teil meiner als zuviel eingeschätzten Kleidung dort abgegeben. Der Thrift store wird von der Heilsarmee landesweit betrieben.
im Vergeich zu den Pickups gibt's auch Spielzeugautos zu sehen
Hier sind die Läder sehr viel größer, das Angebot ist reichhaltig, Kleidung liegt im Ballen geschnürt im Eingangsbereich und vorallem sind die Läden sehr gut besucht.

Und doch gibt es zwischen den riesigen Verkaufstädten immer noch Nischen für Spezialhändler wie Fahrradgeschäfte. Cyclepath oder Rolling Thunder sind so welche. Wirkt ein wenig futuristisch, offener Kundenbereich, aber sie nehmen die Sache durchaus ernst. Ich bekomme mein Shimano Kettenschhloss erst nach hinreichender Befragung, wie alt die Kette und Umwerfer sei. Alles ganz neu. Dann kommt Will trotzdem mit hinaus und bestätigt mit ernsten Blick, ja, kannst noch mit fahren, aber dann wirst Du Kette und Kassettte in einem tauschen müssen. Im Land der Sram's ist es leider sein einziges Stück, ich ärgere mich, bei Jens nicht eine Handvoll mitgenommen zu haben.
Gibt es einen Laden zwischen  dem 500km eentfernten Winnipeg und hier? ja, in Kenora auf halber Strecke hat es einen, aber geh' lieber in Winnipeg zu bikes&beyond.
Die sehenswerte Homepage des Cyclepath in Thunderbay
Ich hatte es geahnt, Gerd hat mir ernst zugeredet und gesagt, Kette prüfen, frühzeitig tauschen, kann 5000km halten, fahr' nicht auf Verschleiß; nun bin ich 2000km unterwegs und das Ding ist ramponiert.

Ich schaue Will an und sage, ich kann das alles kaum glauben, ja sagt, er Ontario is a rough Province. Härter als der Rest, läßt sich von mir die blogadresse geben und verschwindet wieder in den geheizten Innenraum.
der östliche Teil Thunderbay's mit obligatorischem M






2 Kommentare :

Unknown hat gesagt…

Hallo Frank,
ich lese gerne Deinen Blog und verfolge Deine Erlebnisse. Ich habe ausgerechnet, dass Du bis Vancouver schon ein gutes Viertel geschafft hast. Ich drücke Dir die Daumen, mach weiter so.
Hier zum Mutmachen eie Story im NDR gestern:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/hamj33629.html
Hans-Reinhard

Unknown hat gesagt…

Hallo Frank, wir haben wieder Sonntag und Zeit, dir zu schreiben. Hier hat es letzte Nacht wie aus Kübeln gegossen - da denken wir an dich und haben eine kleine Idee, wie nass es dann auf dem Rad sein kann. Es ist klasse, wie gut dein Kontakt zu den Menschen auf deiner Tour ist - schön, dass sie so freundlich sind! Dass die Witterung eine derartige Herausforderung ist, tut uns leid. Wir hoffen mit dir auf Besserung! Da tut eine kleine Erholung zwischendurch sicher gut. Weiterhin gutes Durchhalten für dein Vorhaben! Was ist das nächste größere Ziel? Das morgendliche Lesen deines Blogs gehört bei mir schon zur Routine - vielen Dank dafür! Viele Grüße von Dörte und Roland

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