tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Mittwoch, 9. April 2014

Nur nicht jetzt schon aufgeben

yours to dicsover
Was nützt das beste Queensize Bed, wenn nach Ausstellen der riesigen Klimaanlage um 04:00 morges die Kälte durch die dünnen Wände kriecht. Das Gebläse der Klima ist so laut, das man nicht dagegen anschlafen kann.

20min 9km/h bergan, und der Berch nimmt keine Ende
Seit 04:00h schneit es unaufhörlich, später wird man sagen, im Norden hat es 20 cm Neuschnee gegeben. Als ich mich auf dem Weg mache wünscht mir Jay alles Gute. Ja, letztes Jahr[...]- ach Jay, ist schon gut, inzwischen habe ich einen ganzen Sack davon auf dem Rad. Take care, Buddy. Da ist der Typ in dem Sportwagen mit Zigarillo an der Ampel neben mir schon autentischer und meint so was wie, Buddy, nicht Dein Tag heute, was? Ein Land der Buddies,  3°, immerhin plus, für mehr als 60 km
war heute keine Motivation herzuzaubern. Winter in Ontario.  3,5 Stunden Graupel, Regen, Hagel, das ganze Programm, werde ich an diesem Tag nehmen, erst kurz Orillia steigen die Wolken ein wenig.

Mellenkamp kommt
Nach 20 km Hwy 400, wie erwartet keine Bikes und Fußgänger, aber auch sonst ist hier wenig los. Ich könnte so mitfahren, wahrscheinlich sogar recht gefahrlos. In Russland, vor St. Petersburg, 2013, sah die Sache letztes Jahr deutlich anders aus.
Immer wieder durch typische Siedlungen, dann wieder alles verwaist. Wie im Winterschlaf.




Seit Tagen geht mir ein Song nicht aus dem Ohr. John Cougar Mellenkamp, Kettenraucher, der Südstaaten Boß, den Berglöwen hat er irgendwann weggelassen, hat ihn damals aufgenommen, ein Song aus den frühen 80er. Seit ich durch Provinz Kanada reise schoß er ungefragt aus den Erinnerungen hoch nund ich finde, er paßt so sehr in diese kleinen Dörfer. Smalltown - I was born in a smalltown, and I live in a  small town... Diese Musik klingt hier im Land der Pickups viel autentischer. Und dann schau ich nach rechts und könnte grölen, Mellenkamp kommt demnächst hier in die Region.
Highway 11 north 13:30
Außer dass ich an diesem Tag nicht absteige, obwohl das Knie ständig darum bittet, passiert nichts. Heute immerhin jeden Berg bezwungen

Dann Hwy 11, am Ortseingang von Orillia, auch hier unbedeutender Verkehr um die Mittagszeit, aber auch hier der deutliche Hinweis, Du bist hier nicht willkommen.
Heute muß die Entscheidung fallen. Noch weiter nach Osten fahre ich nicht. Notfalls spiele ich die "polnische Karte".

Lake Simcoe
Das Wetter zerrt an den Nerven. Eigentlich wollte ich schon deutlich weiter sein. Es nervt mich, das Ziel schon so früh aus den Augen zu verlieren und sei es, um der Witterung willen. Ich bin noch viel zu abhängig vom Klima, der Erreichbarkeit des Motels und finde dann zum Schluß nicht mal was zu Essen in der Nähe.
Überhaupt, Essen, man mag die Nase rümpfen, im Moment sind die Genußnerven etwas überbeansprucht. Dann bricht es plötzlich durch: jetzt 'ne Currywurst. 'Ne Riesencurrywurst. Birte, du magst das verzeihen, 'ne richtige Currywurst mit einem Berg voller Fritten und einem Curry Schneegestöber. Und ein kalters Bier, Ellinor lehnt seit langem ab, so was herzustellen und hier im Burgerland bin ich auch allein mit diesem Wunsch.

Lifeguards zur Zeit off duty
Bisher gab's noch nichts umsonst, jedesmal wenn ich das nahe Ziel bejubel, knallen sie einem zum Schluß eine kräftezerrende Bergankunkunft vor die Nase.
Auch heute müssen Einheimische den Weg weisen.
Von einem Fahrerbier nach der Tour ganz zu schweigen. Es geht im Moment nur ums durchhalten und nicht mental einzuknicken, bevor der Frühling da ist.

Orillia ist eine gemütliche 20.000Einwohner zählende Kleinstadt mit viel Leben direkt am Lake Simcoe, Teil des riesigen Süßwasserspeichers für Toronto. Der See ist eine riesige Eiswüste, hier wird es noch Wochen dauern. Alles im Winterschlaf.
Peterstrasse Orillia

Der Chef an der Rezeption ist wortkarg und so gibts nur 2 Fragen checkout time and free wifi code. Geht auch. Nach 63 km schließe ich durchgefroren die Tür auf. Ich traue mich kaum das zu erzählen, wieder mal viel zu wenig. Wieder einmal sprach booking.com morgens vom Nahen "sold out"; bis 20:00h kommt jedoch keiner mehr.
2.Teil