tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Donnerstag, 10. April 2014

Enjoy the silence

Der erste Schwarzbär in Kanada
Der erste Schwarzbär in Kanada. Morgens um 10:00 Noch ziemlich früh für diese Zeit, richtig groß und ließ sich sogar streicheln. Okay, war 'nen Gag, wirkte aber echt, als ich es Ellinor erzählte. Hab den ersten Schwarzbären gesehen. Stand am Highway 11 und gehörte zur Deko eines Wummenladens. Und während ich so stand, kamen tatsächlich einige mit ihren Wummen ins Geschäft.
Ansonsten machen sich diese Shops hier reichlich rar.

nun ist alles klar, wer für die momentane Situation verantwortlich ist
Irgendwie sind Radfahrer hier wohl behütet in Ontario, kommen erst aus ihren Verstecken Mitte Mai und damit gilt, wenn nichts vorhanden, braucht man auch nichts verbieten. Wenn also keine Wege zu finden, 'rauf auf den Highway, keine Verbotsschilder zu sehen und los gehts. 22 km bestausgebaute Autobahn. Die Frau vom Wummenladen ist voller Sorge. Ganz gefährliche Nummer hier, nun, als ich nach 22 km den Highway ziehen lasse, denke ich nur, fahre einfach mal die B105 am Freitagnachmittag, Selmsdorf-Dassow, und dann erzähl mir das noch mal. Zugegeben schön ist das nicht und kein Laster hat seitliche Überrollsperren, wie bei uns vorgeschrieben, aber in diesen 12 Tagen Highway-Aktivität habe ich mich noch nie so sicher gefühlt.

eine unzählbare Zahl zugefrorener Seen
In Daugavpils/LV hatte ich mein prägendes Erlebnis vor 4 Jahren, als der Platz für 2 Laster und einen Biker eben nicht reichte und die einfach von ihrer Hupe Gebrauch machten. Ich hab das ziemlich schnell verstanden, und außer einigen Verwünschungen im Straßenstaub, hatte ich nichts zu bieten.
Hier ist das wahrlich anders, diese Gigaliner geben sich sichtlich Mühe, wo es nur geht. Fahren lässig auf die 2. Spur, obwohl reichlich Platz ist.



Dann Highway 13, enjoy the silence. 35 km absolute kurvenreiche winterliche Einsamkeit. Alle halbe Stunde kommt ein Auto vorbei und fragt  wohin des Wegs, dann ist wieder Ruhe. Ich frage mich, ob es clever wäre, Ellinor´s niedliches Bärenglöckchen nicht jetzt schon an den Lenker zu baumeln, aber die Bären schlafen noch, genau wie die meisten Zweibeiner. Die wenigen Häuser hier wirken verwaist.
enjoy the silence
Nur einige Otter, Kormorane und Rehe scheuche ich auf. Ein Land im Stillstand. In meinem geplanten  Zielort sind alle 3 Motels winterlich stillgelegt. Komm auf Deiner Rücktour hier vorbei, und, möglicherweise das Cresentwood Inn 20 km, ja, das könnte auf haben, aber genau weiß das hier keiner.
So verlängert sich die Strecke an diesem Tag plötzlich ungewollt um 25% und im Generalstore in Glen Orchard gelingt es mir unbeabsichtigt gleich 4 Leute mit der Frage nach einem Host zu beschäftigen. Alle sind sie hier sehr hilfsbereit. Jeder hat 'ne neue Idee, nur vergessen sie so schnell, das ich mit dem Fahrrad bin.

Das ist das Dilemma dieser Reise, hier herrscht winterlich bedingte Niedrigaktiviät. Man muß man nehmen, was bekommt und so steigt der Übernachtungspreis an diesem Tag für 2 Queens in ungewohnte Höhe, die Alternative wäre ein Zelten im Schnee.
Es wird die nächsten Tage weiterhin den Radius bestimmen, leider komme ich damit nicht richtig weit.

Foodland' s Carepaket
Die letzte interessante Entdeckung ist das Ding mit der Food Donation. Es fällt einem überall auf,  in den ohnehin teuren Supermärkten stehen große Tonnen und Schütten für your food donation. Hier in Port Carling sieht es nun gerade nicht nach Armut aus und doch bietet Foodland hier fertige Tüten als so 'ne Art Carepaket an, die die Leute dann kaufen und in die Schütten legen. Die Verkäuferin sagt dann auf Nachfrage, ja homeless gibt es wirklich hier nicht, aber es gibt einige, die haben rough times for buying food. Also sowas, wie gerade mal klamm. Und viele ihrer Kunden bezahlen täglich diese Tüten, die dann später durch Freiwillige der Kirche in die Foodbanks gebracht werden. Also eine Art Tafel im kommerziellen Sinn. Ist eine interessante Frage, ob sowas im Edeka meines Vertrauens möglich wäre. Die Vorstellung, der Sammlung fast abgelaufener Lebensmittel wie bei uns, stößt bei Ihr auf wenig Gegenliebe.

Ich hab' natürlich gleich nachgeschaut, was so drin ist, aber in meinem Luxusappartment gibt's eh keine Küchenzeile (lol).