tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Freitag, 31. Oktober 2014

SF-City Hall+Cable Cars

Community Housing Programm in ausgedienten Hotels
Do., 20.10.
Die Vorteile einer Mitgliedschaft
Ich bin lange damit beschäftigt einige Briefe zu schreiben, einige Aktualisierungen am Blog vorzunehmen und die Bilder ins Netz zu stellen. Es ist zum verrückt werden, wiedermal funktioniert gar nichts. Das wifi Netz des Hauses ist überlastet, es tut sich minutenlang gar nichts. Der Seitenaufbau geschieht in Zeitlupe.

Gordon hat mir noch einmal den Rat gegeben, geh' in die Bibliothek. Aber jetzt anziehen und den Rechner mitnehmen und in die Bücherei laufen? Es bleibt ein frustranes Erlebnis.
Skype mit Ellinor wird zur Farce, man redet und irgendwann stellt man mittendrin fest, die Leitung ist längst weg. Ich führe Monologe an die Wand. Und die Krönung ist wirklich dieses Programm mit seinen bemerkenswerten Kommentaren, Skype versucht jetzt.... bitte beurteilen die Qualität des Skype Gesprächs... Beschissen! Skype wird zum Hassobjekt während der Tour, Microsoft, die Oberbösen, seit sie das Programm gekauft haben, geht es bergab.Und zwar stetig.
 bekennende Giants Fans, SFPD

Ich habe nur zwei Ideen an diesem Tag, zunächst nach südwest die Market street entlang Richtung Best Buy,in etwa sowas wie saturn.de und später in Cable Car Museum.
Golden Gate Theatre auf der mid Market

Mid Market street, wie der Abschnitt auf der anderen Seite der Mason heißt, liegt in Tenderloin und was das bedeutet, ist bereits gesagt. Links die Edelkaufhäuser wie Bloomingdale, rechts verschäftes Sanierungsgebiet.
Der Abschnitt wimmelt von homeless people. Sie gehören zum Stadtbild.
Und doch, es gibt eine Szene, die mich berührt und die zugleich das Verhältnis der etablierten Einwohner zu ihren homeless Nachbarn beschreibt. Da fällt einer sehr jungen Frau in angegriffenen AZ, wie das so typisch medizinisch heißt und die einen Einkaufswagen voller Gerümpel durch die Strasse schiebt, vor lauter taktiler Probleme das Handy aus der Hand. Sie ist nicht in der Lage sich zu bücken und ein gut gekleideter Mann kommt des Weges sammelt die Batterien und den Rest für sie auf und übergibt ihn ihr.
Foodtrucks auf der Plaza der Nationen für die die zhlen können, die homeless people sind aufgefordert von 7-11 nicht in den Parks zu schlafen

Sagt nichts und geht weiter. Immer wieder beobachte ich, wie Leute den homeless, die versunken ihren Becher vor sich halten, etwas zustecken.Statistisch gesehen ist die Donating Bereitschaft der Amerikaner um ein Vielfaches höher als in Deutschland.
Rathaus unter der zentralen Kuppel, Kathedralenarchitektur
Ein Szene weiter kurz vor der City Hall. Die Vorbereitungen für die Giants Parade am morgigen Mittag laufen auf Hochtouren.

Es ist San Francisco's gute Stube. Davor so etwas wie eine Plaza mit multi-ethnischen Marktständen.
Der angrenzende Park wimmelt von Obdachlosen. Es mögen mehr als 50 sein. Und niemand nimmt Anstoß an ihnen. Sie gehören zum Stadtbild. 

Das Rathaus ist der zweiter Bau dieser Art in der Stadt. Der erste Bau fiel dem Erdbeben 1906 zum Opfer. Es ist ein viereckiger Bau mit zentraler Kuppel. Ich frage beim wachhabenden Sheriff Dept. nach und ja, Sie dürfen rein, aber nur durch die Sicherheitsschleuse. 
Wikipedia.org City Hall SF 
 Wie auf dem Flughafen, aber es führt kein Weg daran vorbei und es lohnt sich. Es gibt im inneren des Gebäudes eine schmuckvolle, große Treppe, die den halben Raum ausfüllt. Die Kuppel ist strahlend weiß. Alles wirkt noch ziemlich neu nach Abschluß der letzten Renovierungsarbeiten. Auch die City Hall ist inzwischen erdbebenertüchtigt worden.
Mint Hill, Haus der Münze

Ansonsten gibt es nicht allzu viel im Erdgeschoß zu sehen, mehrere Besuchergruppen sind gleichzeitig anwesend, auch eine Trauung ist im Gange; es wirkt alles sehr unruhig.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

SF-Embarcadero+Fishermans Wharf

Bike Schleppverband kreuzt Market street
Mi.,29.10.
Lets go Giants!
Ich bin ziemlich enttäuscht, so sehr, wie lange nicht mehr, so der Giants Pitcher Jake Peavey nach dem gestrigen Spiel.
Kansas hat die Giants deutlich geschlagen.
Eher trotzig tragen die Leute heute ihre Fan Trikots an diesem frühen Morgen. Es sind nicht so viele Giants Fans wie in den Tagen zuvor zu sehen. Nun 3:3 steht es in den Best of 7 der World Series.
Die Sache ist wieder offen. Die katastrophale 0:10 Niederlage gestern in Kansas war eine harte Klatsche. Das heutige Spiel in Kansas City muß die Entscheidung bringen.
Ich bin auf dem Weg durch die Market street zum Hafen. Zunächst aber komme ich nicht schnell voran. Die Eindrücke in der östlichen Market street sind zu beeindruckend.

Bilder aus der Abteilung die Vertikale Stadt. Ich bin früh unterwegs. Um 09:00h haben noch nicht alle street people ihr Strassennachtlager geräumt. Es stinkt gewaltig an manchen Strassenkreuzungen nach Urin. Ein längerer Regen täte dieser Stadt gut. In St. Petersburg fahren am frühen Morgen Wassertankwagen durch die Hauptstrassen, die von der Strasse mit Hochdruck die Gewege reinigen.
Die Starbucksstores hingegen sind bereits gefüllt. Viele Berufstätige hetzen an mir in diesem sehr belebten Teil der Stadt an mir vorbei.

Am Ende der Market street liegt das Ferry Building. Wikipedia.org San Francisco Ferry Building
Das 1898 im neoklasseröffnete Empfangsgebäude für die Fähren über die Bay überstand das Beben von 1906 fast vollständig allerdings wurde der Glockenturm in Mitleidenschaft gezogen.
Das Uhrwerk blieb jedoch um 5:16h stehen des Bebens stehen und war lange Zeit ein Manetekel. Auch das Loma Beben 1989 überstand des Gebäude wie durch ein Wunder, während der Freeway wenige hundert Meter weiter wie Pappe zusammengefaltet wurde.
In den letzten Jahren wurde das Gebäude nach Jahren des Niederganges aufwendig saniert und man versuchte die Atmosphere zur Zeit des vorherigen Jahrhundert wieder herzustellen. 
Pier 1 Ferry Building 1915, Source www.prologispier1.com
Heute residieren Edel Restaurants und Cafes in dem Gebäude, man hat einen wunderbaren Blick auf die Bucht und die ankommenden Fähren, die heute allerdings nur noch Passagiere befördern. Vom Ferry Building geht es den Embarcadero entlang, die Uferstrasse mit seinen weiß gestrichenen Torgebäuden der Piers.
Pier 15 beherbergt heute ein Science Museum zum Anfassen, eine ganze Reihe Pier stehen allerdings leer oder dienen als Parkhäuser und Werkstätten.  Pier 33 auf dem Weg zur Fishermans Wharf ist der Anleger für den Trip nach Alcatraz. Als ich um 11:00h dort eintreffe, hatten auch viele die Idee an diesem schönen Herbsttag. Nein, keine 20min Warten um ein Ticket für diesen für diesen Tag zu bekommen.

The Rock wird vermarket wie kaum etwas in dieser Stadt, es gibt Shirts, Pullover, Becher, einfach alles, auf das sie die Silhouette des Felsens oder das Konterfei von Al Capone drucken läßt. Die Halbwertzeit dieser Memoralien scheint begrenzt. Wer läuft schon schon mit schwarzweiß gestreifter Kleidung und dem Aufdruck Proverty of State Prison durch Lübeck.

Fishermans Wharf ist das Hochamt des Tourismus hier in der Stadt, nirgendwo sonst sind so viele Auswertige zu sehen. Touristenläden reihen sich endlos an der Uferstrasse, es gibt das SF Dungeon, Madame Tussot's und die üblichen Verdächtigen. Und doch hat die Wharf auf sehr interessante Eindrücke zu bieten.
Da ist zum einen am Pier 45 etwas abseits die SS Jeremiah O`Brien, eines der letzten Schiffe der Liberty Klasse, jene Schiffe, die ab 1942 in Massenproduktion nach immer gleichem Muster an der gesamten Küste der USA und Kanada gebaut wurden, um als Konvoifrachter Rüstungsgüter für die stark bedrängten Alliierten in Europa zu liefern. Schneller Schiffe bauen als Döntitz' Ubootflotte sie versenken kann.
Die O`Brien nahm auch 1944 an der Landung vor der Normandie teil. Sie war schon abgeschrieben, als über Crowtfunding und viel Ehrenamt eine Idee aufkam, das Schiff vor dem Abwracker zu retten.

Mittwoch, 29. Oktober 2014

SF-Chinatown

Di.,28.10.
Die herbe Seite der Stadt
Der Tag klingt aus. Ich bin heilfroh, das ich auf dem Rücken liegen kann. Ohne Zweifel, San Francisco  strengt an. Und es ist erst Tag 2. Aber der Latissimus ist aberwitzig verspannt. Der Mensch ist nicht fürs Laufen gemacht, seit Jahren bin ich von meiner Idee überzeugt, hätte der Gott der Herr in seiner ganzen Weisheit gewollt, das der Mensch läuft, hätte er ihm 6 Beine gegeben und da mehr Beine nicht drin waren, ließ er den Menschen das Fahrrad erfinden..-oder so ähnliches-

Um 7:30h ist jeder im 4 Bett Zimmer wach. Durch den Verzicht auf große Säle wie etwa in der IH in Victoria mit ihrem 44Bettenkonglomerat, kommt sogar trotz der Größe des Hostels so etwas wie Privatsatmosphere auf. In der großen Küche bleibt es dagegen anonym. Jeder lebt für sich, ich habe mehr Kontakte bei Starbucks, wenn ich mit meinem Rad vorfahre, als wenn ich in einem Hostel im Frühstückssaal sitze.
Der Business District, die vertikale Stadt
Nach dem Frühstück die Bilder hochgeladen und ab nach Chinatown. Ist gleich einen Block weiter um die Ecke. Kurzer Fussweg. Der Erste. Aber schon nach kurzer Zeit schmerzt wieder der Lumbalbereich. Ein schlechter Start an diesem Morgen.
Und dann passiert etwas, was in keinem Resieführer steht, was von allen negiert wird und doch ein liderliches elementares Problem darstellt, was tun, wenn's mal pressiert? Da schüttet man sich das schwarze diuretische Gebräu becherweise hinein und irgendwann ist es da, wo es nicht sein sollte. Zumindestens jetzt wenn grad keine Abhilfe in greifbarer Nähe ist.
In Canada war das einfach, irgendwie gab es immer irgendwo Restrooms, Canadian Tire war nie weit, die meisten großen Supermärkte hatten Restrooms. Und auf dem Rad sowieso, notfalls ein wenig ungeniert am nächsten Baum, aber hier, mitten in Downtown, ist das anders. Abgesehen vom Baum, den es nicht gibt. Kurzum, es ist verherrend, wenn man das sucht, was nicht zu finden ist.

SF ist eben mitten drin wirklich eng bebaut, die Vegetation ist spärlich in Chinatown. Nischen fallen aus und die Cops sind allgegenwärtig.

Nun nachdem das einzig aufzutreibende Pissoir, sorry for your inconvenience, geschlossen ist, muß man improvisieren, man kann schließlich nicht ewig warten und es gibt eine Grünanlage auf dem Coit Turm, natürlich 24h Camera überwacht, aber ich entdecke das Schild erst später.

Filbert street zm Coit Tower,
Den Weg zum Coit Turm auf dem Telegraph Hill ebnet die Filbert street, nach Aussagen von Robert mit 36% die steilste Strasse der Stadt. Nun, ich habe auch ohne Fahrrad etwas Mühe den Hügel zu erreichen.
Danach ist der Weg frei; durch little Italy, das italienische Viertel zurück nach Chinatown. Die Stockton herunter, bei langsamen Entdeckungsgang dauert das gut 2h. Es ist eine Entdeckungstour in einer andere Welt.


Und vorallem einer lebendigen Welt, denn anders als in Vancouver Downtown steppt hier der Bär. Es ist durchaus keine weiße, langnasige Übermacht vorhanden, die Chinesen leben in ihrem Viertel, das ist hier keine Showveranstaltung für Touristen.
chinese Aubergines(?)
Und so gibt es Dinge, die will ich nicht sehen und schon gar nicht probieren. In einem Seafoodstore entdecke ich einen riesigen Eimer voller lebender Frösche. Alle übereinander. Warten auf den Tod. Nein, Nein, Nein, weder gegrillte Froschschenkel noch artverwandtes.

Obst und Gemüse ist durchaus genauso nahrhaft. Also hinein gequetscht bei, Hier ist alles frisch. 8 Gemüseläden befinden sich in diesem Abschnitt der Stockton.

immerhin muß man die Frösche zu Hause nicht noch umlegen
Das kaufen, was alle kaufen, irgendeine grüne weiche schrumpelige Gurke(?), Bananen und Horseradisch, der bei uns als Rettich gehandelt wird. 1,42$. In diesem Laden zählt nur Kleingeld, aber es ist ein hektisches, unruhiges Geschubse, bis ich die Kasse erreicht habe.

Irgendwie haben sie hier alle keine Zeit. Wuseln permanent um mich herum, während ich noch überlege, ob die Sachen rechts und links neben den Bananen auch essbar sind, geschweige denn, wie die knallig violetten Stangen wohl zubereitet werden. Es erinnert mich an die bittere, orange Frucht vor Ukiah, ich die ich hineinbiß.
wieder irgendwas falsch gemacht, roh absolut ungenießbar

Aber es macht durchaus Spaß in diese so ganz andere Welt einzutauchen. Nach 3h Pause, auf zu Starbucks, Skypen mit Ellinor, aber mich beschleicht ein unruhiges Gefühl; dieser Starbucks hat auch kein WC. Herrjeh!

Grob gerechnet sind es gut 15min vom Hotel entfernt. Nach einer Stunde, 6 Unterbrechungen und Talk mit Ellinor ist der überteuerte Kaffee ausgetrunken und ich enter erneut Grant street, Chinatown, Main Gate. In der Grant wird mehr an Touristen verkauft, es ist jedesmal für unverständlich, wie ein Laden an den nächsten gereiht existieren kann, die nahezu identisch bestückt sind.

Drei Tshirts für 9,99$+Tax, aber bitte US Qualität, so steht's drauf. Damit sind die Tshirts immer noch deutlich preiswerter, als in den Gebrauchtläden der Polk.
Um 16:00h verlasse ich begeistert Chinatown, ein quirliger Stadtteil. Es sind noch zwei Stunden bis Sonnenuntergang, damit ist noch etwas Zeit für einen Besuch der Hyde street. Die Hyde liegt am westlichen Rand von Tenderloin, dort wo etabliertes Wohnen wieder einsetzt. Die rushhour hat inzwischen eingesetzt. Der Verkehr hat deutlich zugenommen und ich werde wieder auf die SF Verkehrsüberwachung aufmerksam.

Dienstag, 28. Oktober 2014

SF-Japantown+Filmore street

Greetings from Quasimodo, noch 4 Tage bis Halloween
Mo.,27.10.
Max from Utah again
Als ich aufwache ist es schon hell und nachdem die entfernten earprops endlich den Tag geräuschvoll einläuten, verschafft sich Downtown San Francisco auf rabiate Art Zutritt. Ein Gehupe und Verkehrslärm, wie zu lange nicht mehr. Monday morning in Downtown San Francisco.
Noch 4 Tage bis Halloween; was wohl passiert, wenn man mit einer Vollface-Latexmaske drei Tage später mit dem Rad über den Highway fährt?

Frühstück gibt's ein Stockwerk tiefer. Es gibt Bagel, Quark und 2 Sorten Marmelade, dazu frisches Obst und freien Kaffee. Gar nicht so schlecht für ein Hostel, es herrscht ein babylonisches Sprachengewirr, ich sitze mit zwei Franzosen zusammen, später kommt mein zimmernachbar aus Brasilien dazu. Peanutbutter gibt es nicht, ich frage mich ob das auch eine Konsequenz der Angst vor Regressansprüchen, entstanden durch eventuelle Anaphylaxien ihrer erdnusssensitiven Gäste ist. In den Schulen jedenfalls ist es den Eltern schulpflichtiger Kinder verboten den lieben Kleinen ein Erdnußbutterpausenbrot mit zugeben. Und das in einem Land in dem es ein normaler Store auf gut 3 Regalmeter Erdnußbutter bringt und Nutella hier nur ein karges Nischenleben führt.
Ich will die Stadt erobern, also zunächst nach Westen in den Stadtteil Filmore.
Die Stadt trägt stolz, GratisZeitung The Examiner

Die Geary street entlang und rechts und links abschweifen. Es beginnt mit dem Tenderloin, dem Viertel der homeless, der Gescheiterten, viele Schwarze, gleich hinter der Mason. Die Hotels entstammen alle der ersten Dekade des 20. Jh. An den Hauswänden dieser schäbigen Hotels, die heute teils der homeless housing dienen und nicht mehr dem Tourismus zur Verfügung stehen sind Tafeln mit dem Vermerk des Baujahres und der verschiedenen früheren Namen. Heute sind sie entwidmet worden und zu Housing Projekten umfunktioniert. Der Stadtteil Tenderloin ist einer der ältesten Stadtteile San Franciscos. Viele, meist dunkelhäutige Menschen stehen vor den Hauswänden, dazwischen genug, für die der Tag zu früh ist und die noch auf Platte machen.Wikipedia.org Tenderloin

In der Taylor stehen die Prostituierten auf dem Bürgersteig. Viele Menschen sind im Herbst angekommen. Und es gibt auch ein Empress Hotel.
Noch einmal die gefühlte Nähe zur Vancouver DTES. Nur das die Menschen hier meist schwarz sind.


In einer Stadt mit den höchsten Preisen für Immobilien etc.Amerikas ist dieser Stadtbezirk wahrlich die letzte Wildnis. Die Powell Street mit seinesn Edelboutiken ist nicht mal 10min zu Fuß von hier entfernt. Und drängt sich die Frage auf, wann werden die Strassenzüge der Gentrifikation geopfert und wohin dann mit den Menschen.

Der Weg führt weiter durch das VietnamesenViertel und durch betuchte Villenviertel im victorianischen Stil. Britisch kopierte Baustile. 
Einen Kaffee bei BurgerKing und ein langes Gespräch mit Ellinor.
 Dann das Japanische Zentrum, ursprünglich visavis Chinatown angelegt und nach dem  großen Beben 1906 im Westen neu angesiedelt. Von dort ist es nur noch ein Steinwurf  bis zur ehemaligen Kultstätte des RocknRoll dem Wendepunkt des heutigen Tages.

The Winderland Ballroom, eine ursprüngliche Eishockey Arena, stand an der Steiner Ecke Geary Blvd. Die Größen haben im Winderland gespielt, es gibt ein Aufnahme von Springsteen auf Youtube aus dem Jahre 1978 in einer unglaublichen Qualität. Zur Jahreswende 1978 schloß das Winderland für immer seine Pforten und heute setht dort ein schnöder Wohnkomplex, nix erinnert mehr an die große Zeit an dieser Stelle.Wikipedia.org Winterland Ballroom
Peace Frieden
Den Rückweg über die California, entlang der Cablecar-Strecke California-Powell. 1912(?) wurde die Bahn in Betrieb genommen, sie gehört zu San Francisco wie Alcatraz, 6$ kostet die Einzelfahrt die Tageskarte ist für 15$ zu haben, dafür gibt es ein gemächliche Fahrt den Berg hinauf an Strassenkreuzungen wird geklingelt.

 Bei Überfüllung gestattet die Bahn das Mitfahren im Stehen auf den Trittbrettern, es erinnert unwillkürlich an die in den 90er aufgkommende fürchterliche Trill-Nummer der jugendlichen Outlaws, die in Hambung und Berlin die Türen der Schnellbahnen öffneten und sich zum SBahnenSurfen herauslehnten.

Teilweise mit ungesunden Folgen. Nun, hier bleibt der Trillfaktor geringer. In den Steilstrecken stehen Schilder, die Fußgänger mahnen Achtung, die Bahn bremst nicht. 
An den Endpunkten müssen die hölzernen Wagen mit Hand um 180° gedreht werden. Wikipedia.org San Francisco Cable Cars

Montag, 27. Oktober 2014

San Francissco ...made it

fliegende Bälle und Schläger und was sonst noch
So.,26.10.
Mitten drin, als nur dabei
Winni und Bruce sind schon längst auf, als ich den unteren Bereich erreiche. Sie wollen an diesem Tag einen kurzen Loop mit dem Rad unternehmen, eine Vormittagsausfahrt, gute 65km über bergiges Terrain, ich bin auch eingeladen, aber ich will nach Süden. Die Stadt, die ich in der Nacht durch die Panorama Scheibe leuchten sah, ruft.

So trennen wir uns um 08:00h, ich schaue der 60jährigen Winni auf ihrem KarbonTitan Renner nach und kann meinen Respekt für ihr sportliches Engagement kaum in Worte fassen. Es ist ein wenig schade, ich wäre gerne etwas länger geblieben, hätte die beiden gerne kennenglernt, aber sie bieten schon zu vielen Leuten eine Unterkunft. So sind wir uns nicht näher gekommen.
Ich denke zurück, vergleiche mich mit den anderen, richtigen Weltumradlern. Ich fahre in einer anderen Liga, meine Tour wird bald enden, und doch bleibe ich neidisch auf die Erlebnisse, die den anderen noch bevorstehen. Kent hat als Profi meine bisher absolvierte Tour vor einigen Tage in die richtige Wertung gesetzt. Das tat gut.
Es lebe der Sonntag, es Panne nach 400m

Es geht die Strasse hinunter durch das Villengebiet, aber 400m ist bereits wieder Schluß, erneut in eine Tackerklammer gerast. Ich bin so überrascht, das ich kaum fluchen kann, der Reifen ist in weniger als 4Sekunden platt. 400m gefahren! Aber es hält mich heute nicht auf. Wieder bei Luft und leicht heiser rolle ich die 15% bergab. Verdammt, die Bremsbeläge waren gerade neu.

Dann aber, 3Kurven später auf Meereshöhe, taucht sie auf, ich habe sie oft auf Fotos gesehen, ich kenne ihre Geschichte, sie ist wie die Bay Bridge ein Produkt eines massiven Arbeitsbeschäftigungsprogramms während der großen Depression und nun fahre ich unter ihr hindurch. Von allen Brücken, die sehen konnte ist sie wirklich die Schönste. Rotbraun, smart, geradezu filigran.

Es muß ein Foto her, das übliche Foto und vor dem Foto haben die Götter die Qual gesetzt, ich muß auf den gut 30m über mir tronenden Berg.
Eine kurze, ultraharte Rampe, aber ich will nicht absteigen, nicht heute. Um mich herum ein unzählbare Schar Rennräder, geübte und weniger geübte, smarte und auch wohlgenährte, die echte Probleme auf ihren Edelrädern haben.

Ich ernte den Respekt der gesamten Community, als ich den Berg hochstampfe und sie mich einer nach dem anderen auffahren. 
sportliche grüne Welle bei 20mph, Respekt!

Stolz sein, jetzt das ernten, was ein halbes Jahr bis hier her gebraucht hat. Die Schmerzen im Oberschenkel ignorieren, der Puls hämmert, ich denke an die Blutdrucktabletten, die ich nehmen sollte; schon wieder nicht dran gedacht.
Oben angekommen, 11:00h, gleißendes Sonnenlicht.
Der Blick auf die Brücke. Es ist vollbracht.

Die Fahrt auf der anderen Seite ist ein Gewurschtel, irgendwie scheint jeder mit dem Rennrad unterwegs sein zu wollen. Auf der Brücke haben die Radfahrer eine Seite, die Fußgänger, die anderen Seite zugeteilt bekommen. Während der ganzen Zeit habe ich nicht so viele Biker gesehen. Auch nicht im bikefreundlichen Vancouver. Ich muß nur an der Küste bleiben,
Sf Downtown, rund herum ist's flach in der Mitte steil bis unfahrbar

Mills hatte mir eingeschärft, Du kannst flach in der gesamten Stadt nahe am Wasser fahren, willst Du mittendurch gehst Du kaputt an den Hügel und wie wahr, es ist ein herrliches Fahren auf dem Embarcadero, eine eigene, gefärbte Radspur, ein absolutes Triumpfgefühl. Man unterschätzt nur die Entfernungen, immer wieder zweifel ich, bin ich nicht längst dran vorbei? Der Blick in die Strassen zeigt aberwitzige Steigungen. Wie soll man das fahren? Ich versuche mich an die TV Serien Strassen von San Francisco mit Micheal Douglas und Karl Malden zu erinnern , aber mir fällt nicht eine Szene ein.

Marketstreet und dann die Mason Strasse, alles no big deal und dann passierrt mir doch ein unverzeihlicher Fehler, ich bin zu doof die Karte zu halten und fahre 180° in die falsche Richtung,

Die Mason steigt nun an wie eine Wand an, eine Steigung, das ich nur noch lachen kann, irgendwo muß doch aber das besch... Hostel sein, es nützt nicht, ich muß doch noch schieben, und ich komme trotzdem kaum hoch, wo ist bloß das Hostel?
Marketstreet

Und während ich so schiebe, fragt mich jemand you need any directions? Ne, eigentlich nicht, aber ich suche das Internationale Hostel in der Mason. 
Mason street, unsinniger Weise in die falsche Richtung

Ja, das liegt hinter Dir! Nein! Doch! Und sieh' mal jetzt hast Du's leichter, Du machst Dich lustig!, Nein, dreh Dich mal um; es gibt Momente die sind tragisch, 20min später ist das Rad im Keller verstaut, 380$ bezahlt und das Bett bezogen. Willkommen im International Hostel in San Francisco, seit 1909 existiert hier in diesem Haus ein Hotel, gebaut 3 Jahre nach dem großen Beben, wahrscheinlich auf Redwoods stehend, einen Fahrstuhl gibt es erst seit 50 Jahren.