Fr.,12.9.
Bikestores am Vormittag
Dritter Tag in Vancouver. Der Vormittag verläuft anders als geplant. Mein favourisierter Bikestore macht erstmal dicke Backen. Neue Mäntel bestellen, ja, unter Umständen möglich, aber mindestens eine Woche Vorlauf.
Wenn ich daran denke, das at-Fahrräder at-fahrraeder in Lübeck die meisten meiner Bedürfnisse innerhalb zwei Tagen befriedigen kann, ein Nogo. Aber das hatten wir schon. Aber das hier in der bikefreundlichsten Stadt der bikefreundlichsten Provinz Canadas. Eine Woche und sicher ist das nicht. Wow!
Wichtiger ist aber, das Bob zwar mit viel Elan startet, meinen Gewindestummel aus dem Rahmen herauszudrehen, dann aber schnell mit Nachlassen Desselbigen finished. Ne, also heute nicht, vielleicht am Mittwoch nächster Woche. Ja, und wenn nicht, was dann? Ja dann vielleicht am Freitag, Gut, danke, ich hab verstanden. Wenn man nicht will, dann scheint die Auftragslage mehr als ausreichend zu sein. Ich gebe zu, ich bin ein wenig enttäuscht, aber ich werde nicht bis Mittwoch warten, bis Bob gedenkt Zeit zu haben, bis dahin habe ich selber beim Tire 'ne Bohrmaschine gekauft.Home Page Bob's Laden
Allein 7 Bikestores habe ich inzwischen am West Broadway gezählt, also weiter zu House of Chain.House of chain.com Unendlich sympatisch, weil sie auf ihrer Homepage Schwalbe Reifen anbieten, die sich Fat Frank nennen. Ich finde das passt. Sieht auch ein wenig edler aus, als Bob's Store und man verspricht noch am Nachmittag die Sache anzugehen.
Was aber unbedingt bemerkenswert ist, ist die Tatsache, das, nachdem der Anton das Rad inspiziert hat mich fragt, ist es aus Aluminium oder Stahl? Stahl. Und der Meister ist begeistert von Hagen Wechsels Schweisser Arbeit. Man, muß der Typ gut sein, ausgezeichneter Job, danke, ich werd's ausrichten. Zwischen 30-50$ soll es kosten; ich spüre wieder mein Herz stolpern. Aber ich werde demütig, mach' alles wieder hübsch, sonst darf ich mich bei Jens nicht mehr blicken lassen.
Ich lasse das Fahrrad im Laden und damit ist die Pflicht erledigt. Wir machen uns auf den Weg China Town. Mit dem Kaffee to go aus dem Hortons store stolpernd suchen wir eine Bank und landen am Telus Scince Center am False Creek.
Dort entdecke ich eine starke Ich AG Idee. Schmieren und schrauben an Ort und Stelle für bis zu 15$, direkt gegenüber des Telus Centers. Dave heißt der sympathische Mann, an diesem Morgen war keine Voranmeldung notwendig.
Wir folgen der Quebec nach Norden und erreichen China Town. Gut 47% der Einwohner Vancouvers bestehen aus so genannten Sichtbaren Minderheiten und von ihnen sind die Menschen chinenischer Abstammung mit knapp 30% die größte Bevölkerunggruppe, oder anders ausgedrückt gut 300.000 Menschen mit chin.Wurzeln leben in der Metropole.
Das China Town in der Innenstadt ist die ursprüngliche Siedlungregion, inzwischen gibt es große weitere Siedlungsräume. China Town downtown wirkt klein und nicht so farbenprächtig wie China Town Toronto Downtown. Aber auch hier sind die vielen Läden mit Gewürzen zu sehen, die mir völlig unbekannt sind, jede Menge Trockennahrung in großen Säcken und Bottichen.
Nach einem Essen in einer der zahlreichen Restaurants in der Penderstreet folgt ein krasser Bruch, wir haben die Hastings street erreicht und befinden uns nun in Downtown East side. (DTES) Bis zum Besuch dieser Strasse hatte ich das Gefühl in Europa das Höchstmaß an Slums in den östlichen Roma Siedlungsgebieten in Tschechien gesehen zu haben.
Wir haben auf unseren Reisen quer durch die ehemalige CSSR Roma Siedlungen in allen Landesteilen durchquert. In Tschechien gibt es Wohnviertel, die unterscheiden sich so derartig diametral von einander, das Wohlstand,Tourismus und pure Armut genau einen Strassenzug von einander entfernt sind. Mitten in Europa. Menscghen leben buchstäblich im Müll keine 1000km von Hamburg entfernt. Mitten in Europa.
Aber DTES ist drei Nummern härter. Quasi in Sichtweite der großen, gläsernen Bürotürme, nur 500m von den Anlegeplätzen der riesigen Kreuzfahrtschiffe entfernt, gibt es eine Parallelgesellschaft, die nach wenigen huntert Metern einem den Mund austrocknet.
Ich schlendere mit Ellinor die Hastings in östlicher Richtung und vor meinen Augen wird ohne Scheu gedealt, 20$ für erbsenkorngroße, weisse Brocken, Drogen in einer Blechdose vor unseren Augen auf dem Trottoir.
Menschen kommen uns abgemagert mit ihren Ports in ihren vernarbten Oberarmen entgegen, oftmals passt die Menge der eigene Habe in einen Einkaufswagen, die zu Hauf auf dem Bürgersteig stehen.
Dutzende Menschen zähle ich auf unser kurzen Wegstrecke, die auf der Strasse schlafen, oder besser unter zerrissener Folie vegetieren. DTES hat die höchste HIV Infektionsrate der westlichsten Welt und ist zugleich das ärmste Stadtviertel in ganz Kanada.
Canada's poorest zip code.
Die Situation hat solche Ausmaße angenommen, das die UN eine Änderung der Verhältnisse angemahnt hat. Keine 500m von der Touristenzone entfernt. Einen Block nördlich entfernt von Chinatown. Wie ausgebrannte Leuchttürme aus einer besseren Zeit stehen die ehemals großen Hotels am Strassenrand. ihre Hausinschriften längst verblasst.
Wikipedia.org Downtown Eastside
Die Farbe blättert, wie als Symbol, der Lack ist ab in DTES. Dabei war es nicht immer so, in den 60er Jahren war das Viertel eines der wohlhabendsten Quartiere der Stadt, der Niedergang des Quartiers begann Anfang der siebziger Jahren, als sich das Stadtzentrum nach Westen verlagerte.
Gut 2km dauert der schaurig, erschreckende Besuch. Dann stehen wir an der Haltestelle der Linie 14 an der Heatley/Hastings. Die zerlumpten Gestalten sind verschwunden. Normalität setzt ein.
Keine Gegend für einen romantischen Abendspaziergang. Ellinor fröstelt in der warmen Sonne, wir nehmen deshalb den Bus zurück quer durch den Slum.
Es braucht eine ganze Zeit, bis wir das Gesehene und die Sprachlosigkeit überwunden haben. Es bleibt unverständlich, wie solche Zustände nur 500m vom Zentrum Vancouvers toleriert werden.
Bikestores am Vormittag
Dritter Tag in Vancouver. Der Vormittag verläuft anders als geplant. Mein favourisierter Bikestore macht erstmal dicke Backen. Neue Mäntel bestellen, ja, unter Umständen möglich, aber mindestens eine Woche Vorlauf.
Wenn ich daran denke, das at-Fahrräder at-fahrraeder in Lübeck die meisten meiner Bedürfnisse innerhalb zwei Tagen befriedigen kann, ein Nogo. Aber das hatten wir schon. Aber das hier in der bikefreundlichsten Stadt der bikefreundlichsten Provinz Canadas. Eine Woche und sicher ist das nicht. Wow!
Wichtiger ist aber, das Bob zwar mit viel Elan startet, meinen Gewindestummel aus dem Rahmen herauszudrehen, dann aber schnell mit Nachlassen Desselbigen finished. Ne, also heute nicht, vielleicht am Mittwoch nächster Woche. Ja, und wenn nicht, was dann? Ja dann vielleicht am Freitag, Gut, danke, ich hab verstanden. Wenn man nicht will, dann scheint die Auftragslage mehr als ausreichend zu sein. Ich gebe zu, ich bin ein wenig enttäuscht, aber ich werde nicht bis Mittwoch warten, bis Bob gedenkt Zeit zu haben, bis dahin habe ich selber beim Tire 'ne Bohrmaschine gekauft.Home Page Bob's Laden
Allein 7 Bikestores habe ich inzwischen am West Broadway gezählt, also weiter zu House of Chain.House of chain.com Unendlich sympatisch, weil sie auf ihrer Homepage Schwalbe Reifen anbieten, die sich Fat Frank nennen. Ich finde das passt. Sieht auch ein wenig edler aus, als Bob's Store und man verspricht noch am Nachmittag die Sache anzugehen.
Was aber unbedingt bemerkenswert ist, ist die Tatsache, das, nachdem der Anton das Rad inspiziert hat mich fragt, ist es aus Aluminium oder Stahl? Stahl. Und der Meister ist begeistert von Hagen Wechsels Schweisser Arbeit. Man, muß der Typ gut sein, ausgezeichneter Job, danke, ich werd's ausrichten. Zwischen 30-50$ soll es kosten; ich spüre wieder mein Herz stolpern. Aber ich werde demütig, mach' alles wieder hübsch, sonst darf ich mich bei Jens nicht mehr blicken lassen.
Ich lasse das Fahrrad im Laden und damit ist die Pflicht erledigt. Wir machen uns auf den Weg China Town. Mit dem Kaffee to go aus dem Hortons store stolpernd suchen wir eine Bank und landen am Telus Scince Center am False Creek.
Dort entdecke ich eine starke Ich AG Idee. Schmieren und schrauben an Ort und Stelle für bis zu 15$, direkt gegenüber des Telus Centers. Dave heißt der sympathische Mann, an diesem Morgen war keine Voranmeldung notwendig.
Wir folgen der Quebec nach Norden und erreichen China Town. Gut 47% der Einwohner Vancouvers bestehen aus so genannten Sichtbaren Minderheiten und von ihnen sind die Menschen chinenischer Abstammung mit knapp 30% die größte Bevölkerunggruppe, oder anders ausgedrückt gut 300.000 Menschen mit chin.Wurzeln leben in der Metropole.
Das China Town in der Innenstadt ist die ursprüngliche Siedlungregion, inzwischen gibt es große weitere Siedlungsräume. China Town downtown wirkt klein und nicht so farbenprächtig wie China Town Toronto Downtown. Aber auch hier sind die vielen Läden mit Gewürzen zu sehen, die mir völlig unbekannt sind, jede Menge Trockennahrung in großen Säcken und Bottichen.
Nach einem Essen in einer der zahlreichen Restaurants in der Penderstreet folgt ein krasser Bruch, wir haben die Hastings street erreicht und befinden uns nun in Downtown East side. (DTES) Bis zum Besuch dieser Strasse hatte ich das Gefühl in Europa das Höchstmaß an Slums in den östlichen Roma Siedlungsgebieten in Tschechien gesehen zu haben.
Wir haben auf unseren Reisen quer durch die ehemalige CSSR Roma Siedlungen in allen Landesteilen durchquert. In Tschechien gibt es Wohnviertel, die unterscheiden sich so derartig diametral von einander, das Wohlstand,Tourismus und pure Armut genau einen Strassenzug von einander entfernt sind. Mitten in Europa. Menscghen leben buchstäblich im Müll keine 1000km von Hamburg entfernt. Mitten in Europa.
Aber DTES ist drei Nummern härter. Quasi in Sichtweite der großen, gläsernen Bürotürme, nur 500m von den Anlegeplätzen der riesigen Kreuzfahrtschiffe entfernt, gibt es eine Parallelgesellschaft, die nach wenigen huntert Metern einem den Mund austrocknet.
Ich schlendere mit Ellinor die Hastings in östlicher Richtung und vor meinen Augen wird ohne Scheu gedealt, 20$ für erbsenkorngroße, weisse Brocken, Drogen in einer Blechdose vor unseren Augen auf dem Trottoir.
Menschen kommen uns abgemagert mit ihren Ports in ihren vernarbten Oberarmen entgegen, oftmals passt die Menge der eigene Habe in einen Einkaufswagen, die zu Hauf auf dem Bürgersteig stehen.
Dutzende Menschen zähle ich auf unser kurzen Wegstrecke, die auf der Strasse schlafen, oder besser unter zerrissener Folie vegetieren. DTES hat die höchste HIV Infektionsrate der westlichsten Welt und ist zugleich das ärmste Stadtviertel in ganz Kanada.
Canada's poorest zip code.
Die Situation hat solche Ausmaße angenommen, das die UN eine Änderung der Verhältnisse angemahnt hat. Keine 500m von der Touristenzone entfernt. Einen Block nördlich entfernt von Chinatown. Wie ausgebrannte Leuchttürme aus einer besseren Zeit stehen die ehemals großen Hotels am Strassenrand. ihre Hausinschriften längst verblasst.
Wikipedia.org Downtown Eastside
Dauer-Flohmarkt der Gescheiterten, die letzte Habe für den schnellen Schuß |
Gut 2km dauert der schaurig, erschreckende Besuch. Dann stehen wir an der Haltestelle der Linie 14 an der Heatley/Hastings. Die zerlumpten Gestalten sind verschwunden. Normalität setzt ein.
Keine Gegend für einen romantischen Abendspaziergang. Ellinor fröstelt in der warmen Sonne, wir nehmen deshalb den Bus zurück quer durch den Slum.
Es braucht eine ganze Zeit, bis wir das Gesehene und die Sprachlosigkeit überwunden haben. Es bleibt unverständlich, wie solche Zustände nur 500m vom Zentrum Vancouvers toleriert werden.