Sa.,5.7.
Und dann bin ich doch gefahren
Ich bin als erster im 8bett
Dorm auf, im Haus herrscht noch Ruhe.
Leise räume ich die
Fahrradtaschen in die Bibliothek. Alle anderen müssen heute ebenfalls das Haus
verlassen, falls die vorbestellten Gäste eintreffen.
Trotz meines Elans habe ich es
im Grunde nicht eilig. Ich werde frühstücken aus dem Ort rollen und mich hinter
der Kreuzung an die Strasse stellen. Ich bin total unmotiviert, 454km bekannte
Strecke, denselben Weg zurück, es lässt mich kalt.
Ne, ich will im Grunde so
schnell wie möglich nach Watson Lake zurück.
Herzliche Verabschiedung von
Nancy, und den anderen Gästen, die nun am Frühstückstisch Platz genommen haben.
Dann bin ich draußen.
15min dauert es bis ich auf
dem Alcan bin. Rad angelehnt und den Daumen in den Wind. Das Ergebnis ist
ernüchternd. Eine halbe Stunde bin ich noch da und niemand hält an. Also gut fahren wir einige
Km. Es fällt mir schwer in die Gänge zu kommen, ich habe ganz andere
Vorstellungen, versprochen von denen, die lautstark betonten, geht ganz schnell, dann biste weg.
Als in den Außenbezirken,
kurz vor Wolf Creek der Reifen innerhalb von 4Sek platt ist, ist die Stimmung
endgültig dahin. Es ist ein Graus, nicht jetzt, nicht heute, eigentlich nie
nich.
Um ein Zitat meines
Lieblingsarztes, Diagnose vor Spekulation,
das ich immer dann höre, wenn ich mit neuen Krankheitsideen in seinem Büro
sitze, mache ich mich widerwillig an die Arbeit. Wie auch immer, alle Speichen
sind noch an Ort und Stelle, aber ein großer, scharfer Flintstein steckt im
Mantel. Nun also zur Unlust auch noch Pech.
Derweil halte ich wieder mal den Daumen raus, und es passiert wieder nichts. Plötzlich hält eine Frau in der Seitenstrasse, schade, falsches Auto, Are you ok? Ich schon, aber das Rad nicht. Sie würde 2 Strassen weiter rechts den Berg herauf wohnen und hätte eine Garage, vielleicht würde das helfen. Helfen würde mir ein schneller Lift nach Watson Lake, sage ich und wir beiden grinsen. Wenn ich einmal ein Gedanken festgelegt habe, fällt es mir schwer, ihn wieder zu verwerfen und heute würde ich gerne schnell in den Süden.
Nach 10min ist die Sache getan und ich rolle davon und entdecke einen Mann vor seinem Auto stehen. Hattest Du gerade eine Panne, meine Frau hat mir davon erzählt, ich wollte Dir entgegen fahren. Willst Du auf einen Kaffee mitkommen? Und Zack lande ich eine Meile später im Wohnzimmer von Margret und Ken. Milchkaffee mit selbstgebackenen Keksen.
Um es kurz zu machen, es
hält mehrere Versuche später keiner mehr an und ich beschließe dann doch zu
fahren. Um 15:00h erwache ich endlich aus meiner Lethargie und es werden dann
doch noch 95km. Witzig, kurz vor Schluß fährt plötzlich ein Auto neben mir,
während ich ein Stück schiebe. Die rechte Leiste drückt und brennt seit
längerem.
Ahoi!, ja ebenfalls Ahoi, es gibt nur zwei Länder auf der Welt, die diesen informellen Gruß, ähnlich dem deutschen Seemannsgruß benutzen. Anna spricht auch sofort weiter auf tschechisch, bis ich sie unterbreche und sage ich verstehe sie nicht. Aber sie hat das Svijany Logo, meiner Lieblingsbraucherei aus Nordböhmen north bohemia brewery Svijany auf der Hose erkannt.
Eine der besten independent Brauereien der Welt. Svijani ist ein kleiner Ort, 25km südwestlich von Liberec, dem ehemaligen deutschen Reichenberg. Ich habe die Brauerei und ihren Marketingshop mehrmals besucht. Die beiden kommen aus Pilzen und machen auf work&travel, nach einem harten Winterhalbjahr genießen sie nun in einem Auto mit Alberta Kennzeichen das Land. Im November wollen sie wieder in Europa sein.
Ahoi!, ja ebenfalls Ahoi, es gibt nur zwei Länder auf der Welt, die diesen informellen Gruß, ähnlich dem deutschen Seemannsgruß benutzen. Anna spricht auch sofort weiter auf tschechisch, bis ich sie unterbreche und sage ich verstehe sie nicht. Aber sie hat das Svijany Logo, meiner Lieblingsbraucherei aus Nordböhmen north bohemia brewery Svijany auf der Hose erkannt.
Eine der besten independent Brauereien der Welt. Svijani ist ein kleiner Ort, 25km südwestlich von Liberec, dem ehemaligen deutschen Reichenberg. Ich habe die Brauerei und ihren Marketingshop mehrmals besucht. Die beiden kommen aus Pilzen und machen auf work&travel, nach einem harten Winterhalbjahr genießen sie nun in einem Auto mit Alberta Kennzeichen das Land. Im November wollen sie wieder in Europa sein.
Sie machen sich sorgen und
wollen mir helfen, aber ihr Auto ist ein canadauntypische Limosine. Ja, da wird das
wohl nichts mit trampen, so gerne ich das Angebot angenommen hätte, für heute ist ohnehin Schluß.
Anna und ihr Freund aus Pilzen |
Ich weiß das 5km
entfernt ein großer Highway Rastplatz ist, auf der Hinfahrt habe ich entdeckt, dort will ich den Tag beenden.