Burnt Bikes |
Di.,22.7.
Zweimal Dichtigkeit
bestanden
Bevor es losgeht, laufe ich
Kevin in die Arme. Hast Du das Motel in Fraser Lake angerufen? Warum? Weil
unter Umständen alles voll ist wegen der Brände.
Also noch mal zum Breefing ins VisitorCenter. Dort aber gibt man sich betont gelassen. Der Highway ist frei, ja und es gebe reichlich Feuer, aber die hiesigen sind im Nationalpark 200km in-the-bush. Kein Grund zur Sorge.
Also noch mal zum Breefing ins VisitorCenter. Dort aber gibt man sich betont gelassen. Der Highway ist frei, ja und es gebe reichlich Feuer, aber die hiesigen sind im Nationalpark 200km in-the-bush. Kein Grund zur Sorge.
Die Homepage des Radladens
in Burns Lake verwies auf eine Öffnungszeit um 09:00h, eigentlich eher
ungewöhnlich für kleine Spezialgeschäfte in Canada. Also bin ich um 09:00h unterwegs und will die Schaltung
besprechen. Es läuft ja, aber ich habe das Gefühl, die unteren Gänge rutschen.
Vielleicht ist die Kette doch zu lang. Wäre doch bloß Jens in der Nähe, vieles
wäre einfacher.
Ich stürze aus dem Motel und
stehe um 09:03h vor verschlossener Tür, denn das Schild an der Ladentür
verweist nun auf eine Öffnungszeit von 10:00h. Klassischer Fehlstart. Was
stellt man eine Stunde lang in diesem Dorf an?
Dummerweise fällt Dave auch
nicht viel dazu ein, als eine Stunde später erscheint. Eine verlorene Stunde.
Danach kann es sofort losgehen.
Der Tag ist kurz heute, nur
knappe 70km, ein schneller Lift nach Fraser Lake, nur nicht mehr als nötig
machen. Ein wenig Zeit schinden. Noch knapp 950km nach Vancouver, selbst wenn
es dumm läuft, mehr als 15 Tage sind nicht mehr nötig.
Die Strecke beginnt mit
einem 810m WarmmacherBerg und bleibt dann flach. Obwohl nicht viel zu erwarten
ist, wird es doch an diesem Tag eine der schönsten Tagesstrecken, was das
Fahrgefühl angeht. Großes Blatt aufgelegt und kickdown. Tempomatenwetter.
Lässiges Pedalieren.
Heute steht auch kein
wirklicher Berg mehr im Weg, was schon allein daran zu bemerken ist, das vor jedem
Hügel die chain up! und später die chain off! Schotterflächen für die dicken Brummer
fehlen. Für den heutigen Tagesabschnitt sieht die BC Straßenverwaltung für die
Anstiege keine Schneekettenpflicht vor.
Ein ereignisarmer Tag bis
15km vor dem Ziel.
Eigentlich bin ich schon
Ziel beschäftigt, da passiert dann doch noch einiges. Zuerst kommt die
Trikolore um die Ecke gefegt. Im holländischen Liegrad erscheint Xavier,
Student aus der Nähe von Paris und auf dem Weg von Vancouver nach Anchorage.
Alter Falter, im Liegerad die Berge bis nach Watson Lake, eher würde ich mich erschießen, als ausgerechnet im Liegen da hoch zu treten.
Bonjour Monsieur, wohin des Wegs? 130km will er heute machen, in Burns Lake absteigen. 4 Monate will er im Land bleiben, dann geht’s zurück nach Europa.
Alter Falter, im Liegerad die Berge bis nach Watson Lake, eher würde ich mich erschießen, als ausgerechnet im Liegen da hoch zu treten.
Bonjour Monsieur, wohin des Wegs? 130km will er heute machen, in Burns Lake absteigen. 4 Monate will er im Land bleiben, dann geht’s zurück nach Europa.
10min erscheint die Anzeige
ESSO, das verspricht den ersten Kaffee auf der Strecke. Die Tankstelle liegt im
Reservat und während ich draußen in der Sonne sitze, kommt so einer mit typischen Gehabe
daher. Lauter Motor, Baseballkappe schräg und seine Kumpels mit fetter
Sonnenbrille.
Es gibt in Deutschland Gegenden, da mag man solche Leute nicht treffen; es gibt Gegenden in Deutschland, die meidet man unter Umständen lieber.
Es gibt in Deutschland Gegenden, da mag man solche Leute nicht treffen; es gibt Gegenden in Deutschland, die meidet man unter Umständen lieber.
Dieses könnte eine solche
Begegnung sein, 3 dunkelhäutige Typen umringen mich und einer fragt, eyh man,
wo hast Du das Shirt her? Darf ich mal anfassen?
Ich bin im Stella First Nation Gebiet, hohe Arbeitslosigkeit, geringer Lebensstandart und doch besteht überhaupt keine Not nervös zu werden. Malcom, 40Jahre alt, ist stolz First Nation Angehöriger zu sein und er sagt you are here in my Reservation. Ich frage ihn ob er einen Job hat und dann holt er aus und erzählt seine Lebensgeschichte. So wird aus mal-5min-sitzen 20min. Und es erfolgt Malcolms Monolog.
Ich bin im Stella First Nation Gebiet, hohe Arbeitslosigkeit, geringer Lebensstandart und doch besteht überhaupt keine Not nervös zu werden. Malcom, 40Jahre alt, ist stolz First Nation Angehöriger zu sein und er sagt you are here in my Reservation. Ich frage ihn ob er einen Job hat und dann holt er aus und erzählt seine Lebensgeschichte. So wird aus mal-5min-sitzen 20min. Und es erfolgt Malcolms Monolog.
Beth,Volunteer des VC |
Das Ziel schon erreicht nach
3,5Stunden. Wo ist das Personal, im Office steht nur eine alte Frau. Was macht
die Oma hier?
Die Oma ist das Personal. Beth ist 83Jahre alt und arbeitet hier als Volunteer.
Die Oma ist das Personal. Beth ist 83Jahre alt und arbeitet hier als Volunteer.
Seit dem es das VisitorCenter gibt, ist
Beth hier tätig. Und sie strahlt Autorität aus. Beth sagt, am See ist der
Municipal Campground, umsonst, für max. 2 Tage Aufenthalt.
Auf dem Gelände der ehe
maligen Sägemühle. Klasse.
Zwar erwarte ich nicht viel, aber nach dem
Einkauf noch schnell in die Bücherei und Trinkwasser besorgt und dann geht’s
herunter an den See. Anschauen kostet nichts.
Aber dort ist etwas, von dem sich ganz viele Gemeinden etwas abgucken könnten. Eine großzügige Grünflächenanlage mit 8RV Buchten, Stromanschlüssen, Kinderspielsplatz und Versammlungsgebäuden.
Einziges Manko, wie so oft ist in unmittelbarer Nähe entweder ein Main Highway oder eine Bahnlinie.In diesem Fall die CN Hauptverbindung Toronto-Prince Rupert, Canadas größten Container Hafen am Pacific.Absolut was für Eisenbahnromantiker mit 6 Durchfahrten inklusive Horn in der Nacht, in jede Richtung.
Auf dem Gelände der ehe
maligen Sägemühle. Klasse.
Canadian National Rail |
Aber dort ist etwas, von dem sich ganz viele Gemeinden etwas abgucken könnten. Eine großzügige Grünflächenanlage mit 8RV Buchten, Stromanschlüssen, Kinderspielsplatz und Versammlungsgebäuden.
Campingplatz mit Bahnanschluss |
historic Foto, source delcampe.net |
Als alles fertig ist,
entdecke ich den platten Hinterradreifen. F...verdammt,oh nö, nicht schon wieder.
Irgendwann muss doch die Serie doch mal reißen.
Drei Tage Ruhe ohne Probleme und nun geht das schon wieder los. Es ist doch wie verhext. Und es ist einfach demütigend. Inzwischen überlege ich, ob ich das Rad tauschen sollte, das ist zwar reichlich sinnfrei, aber jede Woche mehrfach den Reifen zu flicken, ist auch nicht origineller.
Drei Tage Ruhe ohne Probleme und nun geht das schon wieder los. Es ist doch wie verhext. Und es ist einfach demütigend. Inzwischen überlege ich, ob ich das Rad tauschen sollte, das ist zwar reichlich sinnfrei, aber jede Woche mehrfach den Reifen zu flicken, ist auch nicht origineller.
Da es noch früh am Abend ist,
nehme ich mir ohne Hoffnung einen meiner geflickten Schläuche. Kann man ja
wieder ausbauen, aber und da gibt’s dann doch noch die Beckerfaust, der
Schlauch hält unerwartet die Luft. Sieg! Es gibt doch einen Gott, ein Schlauch,
eine Packung Flickzeug, egal!
Der Tag endet wie gestern,
es gibt ein orchestrales Gewitter von 2Stunden Dauer mit anschließendem
Wolkenbruch und Regenbogen.
Nur diesmal steht das Zelt bereits. Danach ist alles so, als ob nichts gewesen war. Das Zelt ist nach 20min trocken. Dichtigkeit ebenfalls bestanden.
Nur diesmal steht das Zelt bereits. Danach ist alles so, als ob nichts gewesen war. Das Zelt ist nach 20min trocken. Dichtigkeit ebenfalls bestanden.