tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Samstag, 30. November 2013

Wie wir wurden, was wir sind Teil 1


Evangelisch methodistische Kirche Wilhelmshaven um 1980
Jeder hat ja so seine Vorbilder. There is a very scenic white wooden church in Andenes, the northernmost Village of the archipelago of the Vesteralen in the north Norway. Many visitors use the bypass trip to Tromsö for a whale watching event, by former whale hunters. We got married there, 2001, traveling by bike.

Ich war 14 Jahre alt, gut behütet, im autoritär, bis dahin eher unchristlich, aktiv geprägten 3 Kinder-Haushalt, Vater, Beamter, Mutter, zu Hause, als sich meine Welt zu verändern begann. Mit Beginn der neuen Schulsaison 1977/78 kam als neuer Mitschüler der Sohn des Pastors der evanglisch methodistischen Kirche in Wilhelmshaven in die Klasse. Zum ersten Mal bekam ich intime Berührung mit christlicher Religion. Bis dato hatte sich die familiäre Religiösität auf den Gottesdienstbesuch am Heilig Abend, der Taufe und der pflichtgemäßen Absolvierung des Konfirmationsunterrichtes erschöpft.

Noch heute muß ich in der Mitternachtsmesse am Heilig Abend jedes mal still grinsen, wenn ich daran denke, wie die Verwandten Klein-Frank während eines Kirchenbesuches bei der Textstelle zu "Stille Nacht, Heilige Nacht" anstubsten und raunten, Frank hast gehört, "Gottes Sohn heißt owie". "Hä"? "ja, hast nicht gehört?": "Gottes Sohn, owie lacht".
Im Jahr darauf erweiterte sich mein Horizont gewaltig! Gab es bis dahin nur den alljährlichen Sommerurlaub in Eutin bei Oma und Opa, fuhr ich nun plötzlich zum Lake Distrikt in Mittelengland. Drei Wochen Übernachtung im Zelt und zum Abschluß 3 Tage lang London. Mama war komplett aus dem Häuschen. Ich erinnere mich an den mit Schreibmaschine geschrieben, inseitig im Koffer angebrachten, Ausstattungszettel, der Schlafsack war vom Nachbarn geliehen, die Luftmatratze war die familieneigene Sommer-Bade-Unterlage. Outdoor Ausstattung war bis zu diesem Zeitpunkt nie benötigt worden, funktionelle Kleidung gänzlich unbekannt.

Möglich gemacht hatte das der Vater des neuen Schulkamaraden. Der Pastor der Kirchengemeinde. Aufgrund seines Vornames nur unter seinem Spitznamen "Elo" bekannt. Im Jahr darauf gab es schon Wanderkajaks und die Fahrt ging ins Saimaa Seengebiet in Finnland. Wieder mit dem blau lackierten "Firmenwagen". Er war ein Organisationstalent. Und hatte durch seine junggebliebe Art, den Kontakt zur Jugend nicht verloren. Das war für mich in der Zeit sehr wichtig. Ich begann mich bereits aus der elterlichen Wohnung zu lösen. Die Spannungen nahmen  zu. Wenn einer dazu beigetragen hat, mich in dieser Zeit zu stabilisieren, dann war er es.

WSA Wilhelmshaven, 1982 Elektronikasubildung
Einige Jahre bin ich jeden Sommer mitgefahren, bin in die Gemeinde hingewachsen und habe die Spiritualität des christlichen Glaubens einer Freikirche kennengelernt. Irgendwann war Schluß, wir hatten uns aus den Augen verloren, ich lebte in Hamburg, machte Zivildienst und lebte zwischenzeitlich in Winterthur. Aber auch wenn ich heute, 30 Jahre später, irgendwo im Baltikum Guerilla Camping mache, dann denke ich manchmal an ihn zurück. Er hat mir alle Grundlagen des Übernachtens im Freien beigebracht, wie ein Zelt zu stehen hat, etc. und die Saat gelegt, für diese Art des unanpassten Urlaubs. Vor einigen Jahren ist er gestorben, er hatte noch meine erste Ehe getraut; sie scheiterte nach 5 Jahren, es muß ihn getroffen haben.

Ich habe mich verändert, Glauben ist komplizierter geworden, ich hinterfrage mehr und gehe nur noch selten zum Sonntagmorgen Gottesdienst. Mein Verhältnis zur Methodistenkriche hat sich entfremdet, aber das tiefverschüttete Verständnis, das Weihnachten nicht ausschließlich etwas mit teueren Geschenken zu tun hat und Karfreitag nicht ein Barbecue-Tag ist, sondern der höchste christliche Feiertag, das stammt von ihm. Mein Sohn zeigt mir heute 'nen Vogel, wenn ich eine Fahrradtour mit Zelt vorschlage. Seine frühen Erfahrungen in Dänemark, mit abgesoffenem Zelt, sind anscheinend nur unzureichend psychologisch aufgearbeitet worden.
Andenes Fyr Der 40m hohe Leuchturm(1859) seit 1978 automatisiert
Vor vielen Jahren habe ich das zweite Mal geheiratet. Dieses Mal alles ohne äußere Einflüsse, selbstausgsucht, selbstbestimmt und wir sind nach wie vor sehr stolz darauf. Aufgrund unserer unterschiedlichen Religionen konnte die Trauung nicht in Deutschland stattfinden. In Norwegen ist das anders und wird in Deutschland  anerkannt. Man rechnet nach der Trauung einfach bar ab.

Ellinor und ich entschieden uns für die weiße Holzkirche in Andenes, dem nördlichsten Ort der Vesteralen.

Anreise natürlich mit dem Fahrrad. Bei der Trauung waren nur 5 Menschen anwesend. Der Pastor, die Organistin und wir. Die Magie dieses Tages lag darin, das plötzlich mitten in der Trauung, aus dem Nichts, die Tür aufging und ein Bär von Mensch eintrat und sagte, er wäre Sänger, auf der Durchreise, ob wir etwas dagegen hätten, wenn er für uns Singen würde. Natürlicht nicht. Andrea Bocelli Amazing Grace
die 1876 erbaute Andenes Kirken
Und dann erfüllte der warme Klang des Amazing Grace diese Holzkirche und die Wände schienen zu beben. So wie er erschien, verschwand auch wieder, er hatte es eilig und durfte die Fähre nicht verpassen. Er wohnt auf der Insel Senya. 10 Jahre später sind wir 2011 zurückgekehrt. Diesmal mit dem Auto. Andenes hat sich verändert, der improvisierte Campingplatz hat nun ein großes Holzgebäude und es gibt inzwischen mehrere Supermärkte. Unser rotgestrichener Hochzeitsrorbuer mit Blick auf den Hafen ist konkurs gegangen, heute nur noch bloßer Lagerraum. Times are changing. Whale watching gibt es noch immer und ist die Attraktion in diesem, heute sonst leicht trostlosem Ort.
Im Sommer geht die Sonne nicht unter, Blick vom Campingplatz nach südwest
Am Vorabend unseres 10. Hochzeitstages sind wir abends um die Kirche herum geschlichen. Orgelmusik ertönte durch die Holzwände. "Unsere Kirche". Schüchtern traten wir durch die geöffnete Tür, nahmen in der hintersten Bank Platz, aber nach wenigen Sekunden erkannten wir die Organistin wieder. "Ja, sagte sie, sie erinnere sich sehr genau. Es passierte nicht häufig, das Ausländer in Andenes heiraten". Den Gottesdienst am nächsten Tag erlebten wir dann als Hinterbänkler, an dem Tag war Konfirmation. Aber das war nicht wichtig. Der Heilige Geist vom 10. Juni 2001 war auch so spürbar. Bis zum nächsten Besuch wird es jetzt etwas dauern, erst in 13 Jahren haben wir uns vorgenommen wieder zurück zukommen, am 10. Juni 2026.


Dienstag, 26. November 2013

Tere tulemast!


Christmas market season is open. Welcome to the capitol of the christmas towns in the north. Enjoy the advent season with of a pot of mulled wine within the medieval scenery of Lübeck at the Tallinn cabin in front of the Lübeck eye. Der Schnee fehlt noch, aber sonst ist alles angerichtet. Und ordentlich kalt ist es auch; was wirkt verkaufsfördernder auf den Glühweinabsatz? Seit Tagen wird in der Innenstadt gehämmert und geschraubt und heute ist endlich die ersehnte offizielle Eröffnung des 2013er Lübecker Weihnachtsmarktes. Vielleicht ein wenig vom Stadtmarketing zu doll in die Höhe gehoben, mit dem werbewirksamen Slogan "Weihnachtsstadt des Nordens", aber nun ja. Bis nach dem Fest geht auch dieses Jahr, der mit verschiedenen Themen ausgerichtete Markt, an vielen Stellen der Stadt. So bleibt die Weihnachtsbaum Deko leider auch heuer wieder bis über das Fest hinaus stehen und wir können nicht auf lau einen Nordmann bekommen. Trotzdem, wie immer Grund genug für uns sich frühzeitig ins Getümmel zu tauchen und den Tallinn Stand auf dem Koberg aufzusuchen. Naürlich gibt es neben Glühwein, Bratwurst und Co. auch jede Menge Verkauf von Erzgebirgliches und natürlich die unvermeitliche Käte Wohlfahrt auf dem Kohlmarkt. Immer voll, immer Schieben und Drängeln inclusive. Jeder hat ja so seinen Lieblingsstand. Ob nun unter dem Kark, wo es sehr laut und kuschelig ist, am finnischen Mintu mit ausgestopftem weißen Rudolf oder beim dänischen Glögg, kurz vor P&C. Mit oder ohne Schuß zum Kartellpreis ab 2,50€ und Becherpfand.
Als echte Baltics Fans kann es natürlich nur einen Stand geben. Der Stand des Tallinn Stadt Marketings auf dem Koberg, direkt unter dem Riesenrad. The Lübeck Eye.
Alle unsere Besucher werden dorthin gebracht. Ein Stand mit reichlich Tallinna Werbung und Athmo, wie der geneigte Glühwein Fan sagt, vielleicht ein wenig zu grell ausgeleuchtet, aber spätestens nach zwei Glühwein mit Viru Valge 40 trübt der Blick ohnehin. Der Konsument wird liebevoll von estnischen Studenten in den obligatorischen Eesti Sweaters mit origninal Tallinn Wolle versorgt, die praktischerweiser gleich neben dem Schankraum auch ein auch großes Sortiment an diesen Strickwaren führen. Außerdem gibt es alternativ für den Biergenießer, echtes Eesti Ölu, Porter aus Saku. Ein Gaumenkitzeler zu den üblichen norddeutschen Einerlei. So wird an alle gedacht, alkoholisiert kauft es sich leichter. Natürlich ist es Massenware und das ist keinefalls abwertend gemeint, wie sie dort sonst auf dem Vana Turg in Tallinn von älteren Babuschkas verkauft wird, die wirklich guten Sachen gibt es nunmal nicht auf dem Markt bei Wind und Wetter, hier aber ist es eine Attraktion und verkauft sich gut. Die Preise sind auch dieses Jahr moderat geblieben. Und mit 2 Gläsern Tallinn Glühwein ist der Abend vollständig gerettet. Leider ist der Blick auf Lübeck's schönstem Platz durch das eingerüstete HeiligenGeistHospital etwas getrübt. Was jetzt noch fehlt, sind 30 cm Neuschnee als Kulisse. Also, ein herzliches: "Tere Tulemast" an unsere Freunde: wer also noch spontan überlegt in die Weihnachtsstadt des Nordens fahren zu wollen und dringend eine Bleibe sucht, dem sei gesagt, die Couch ist noch frei. Ob man das so in USA auch kennt, oder ob das ein typischer deutscher Brauch ist? Nächstes Jahr wird es mir fehlen, irgendwo in Australia bei 40° C am Strand. Terviseks!


Sonntag, 24. November 2013

Monetize your blog


miss moneypiggy wishes Luck! by fireleaf
A fireleaf photo on Flickr
In eigener Sache. Seit langem beschäfftigt mich die Frage, gibt es eine Möglichkeit mit einem Reiseblog Geld zu verdienen? Inzwischen habe ich die Idee verworfen mit Trikotwerbung für die Firmen Dräger oder Fresenius auf Tour zu gehen. Wobei, wo ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Logo auf einem fahrenden LKW und einem Biker? 24 Stunden Werbung direkt am Mann. Gut, die Fläche am LKW ist ein wenig größer, vielleicht aber auch deutlich teurer. Auf der anderen Seite würden eventuelle Werbeverträge vielleicht auch einzwängen. Nun also die nächste Idee mit Bildschirmwerbung durch die Google Tochter adsence. Den ersten Antrag haben die Googleleute prompt abgelehnt. Das hat mich echt geknickt. Beim zweiten Versuch sieht die Sache nun etwas besser aus. Ob das funktioniert? Die Bloggerscene sagt eindeutig, nur wer einen Namen hat, verdient auch nennenswerte Summen, und dasmeint, tägliche Klicks von mehreren 100. Und wer möchte schon seine Freunde und Leser mit Werbung zwischen den Posts beglücken?. Ich will es trotzdem mal ausprobieren, genauso wie crowd-funding.
Also liebe Leser, Freunde und Bekannte, es könnte sein, das in naher Zukunft, zumindest für einen bestimmten Zeitraum, Werbung zwischen den Beiträgen der Sidebar erscheint. Ich bin selbst gespannt, wie sich das entwickelt  Yeah, Kohlemachen. lol. Ebenso findet Ihr ab heute den, nicht ganz ernst zunehmenden, Donate-Button am Ende der Sidebar.

Montag, 18. November 2013

Baltische Freiheit contra VWP

Wer lesen kann, hat mehr vom Leben
Eine schwierige Woche...
Mein Gott, was haben wir Europäer grenzenlose Freiheiten. Durch Skandinavien zum Kap heraufgeradelt, im Baltikum die Grenzen gekreuzt, und längst vergessen, wie das ist mit Passkontrollen und dem notwendigen Besitz eines gültigen Visa. Diese Woche hab ich das Visa Waiwer Programm VWP endlich begriffen. Es erlaubt etlichen Staaten die visafreie Einreise mit dem Reisepass für 90 Tage nach zuvor bewältigtem elektr. Travelcheck ESTA. Nichts Neues, hab nur diese Woche erst gemerkt, das bereits der erste  geplante Besuch der USA in Niagarafalls/Rainbowbrigde VWP wirksam ist. Bis dahin hatte ich geglaubt,  ich könne einfach mal so links und rechts der Grenze den kürzesten Weg von Toronto nach Banff NP suchen. So, wie wir das aus Europa kennen. Und man mag mich naiv nennen, ich habe die kurzen Grenzübertritte nicht wirklich als Einreise betrachtet, sondern eher als Besuch angesehen. So, wie wir das seit Jahren im Baltikum oder Skandinavien praktizieren. Kurz noch über die Grenze am Abend, und dort das Zelt aufbauen. Nächsten Tag zurück. Ich konnte mir beim besten Willen nichts Ungewöhnliches dabei vorstellen. Nun muß man wissen, dass die USA eine bloße Ausreise nach Kanada (genauso wie nach Mexiko) nicht akzeptieren, sondern erst einen Überseeflug, oder eine Reise nach Südamerika, als wirkliche Ausreise verstehen.
Trotzdem dachte ich bis gestern, trifft mich ja nicht und hab auch der Botschaft noch einen freundlichen Brief geschrieben mit der Frage, wieviel Tage bei der "wirklichen" geplanten Einreise im November bei Vancouver BC noch zur Verfügung stehen? 90 Tage? 
Und ich hab mich noch bei der Antwort gefragt, wieso sie schreiben, sie würden mich vielleicht nicht richtig verstehen. Ja, stimmt, mir war nicht bewußt, was ich da schreibe...   Zum Glück haben sie überhaupt geantwortet.
Klarheit entstand erst, als ich nach Anmeldung im Amerika Forum, auf meine ungeschickte Frage plötzlich 30 engagierte Foristen antworteten. Da fielen mir dann endlich die Schuppen von den Augen. Den USA ist es für VWP völlig egal, ob der Deutsche aus Deutschland oder Kanada einreist.                                                            Wochenlang Dinge gelesen und die Texte vor Augen einfach nicht verstanden. Wie ein Depp verhalten.
Okay, heißt also umplanen, zurück auf null, nochmal anfangen, neue Route, und kein amerikanischer Besuch unterwegs. Alaska? Wenn Alaska - dann keine weitere Einreise im Herbst, sonst lieber fallen lassen.
 
"BerlinPCO@state.gov" <BerlinPCO@state.gov> schrieb am 15:43 Montag, 28.Oktober 2013:
Sehr geehrter Herr Ostertag,

Vielen Dank für Ihre E-Mail. Wir sind nicht sicher, ob wir Ihre Frage richtig verstanden haben.

Seit dem 12. Januar 2009 benötigen alle Staatsangehörigen von VWP-Ländern, die zeitweilig aus geschäftlichen oder privaten Gründen in die Vereinigten Staaten reisen, vor Reiseantritt per Flugzeug oder Schiff in die Vereinigten Staaten eine ESTA-Genehmigung...
Nachdem Sie in die USA eingereist sind, können Sie innerhalb von 90 Tagen Reisen nach Kanada, Mexiko und in die Karibik unternehmen, und auf beliebigem Weg in die USA zurückkehren.

Die Landeinreise von Mexiko und Kanada aus in die Vereinigten Staaten ist für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen ohne Visum möglich. An den Grenzen müssen Sie ausreichende finanzielle Mittel nachweisen, um Ihren gesamten USA-Aufenthalt und die Rückreise bezahlen zu können. Bei der Einreise aus Kanada und Mexiko wird an der Grenze eine Gebühr von sechs US-Dollar erhoben."
Siehe: http://german.germany.usembassy.gov/visa/vwp/

Personen, bei denen mehr als 90 Tage zwischen (Transit-)Reisen über einen US-Flughafen liegen, können nicht am Visa Waiver Program teilnehmen.
Informationen zu Transit durch die USA finden Sie unter http://travel.state.gov/visa/temp/types/types_4383.html#1 (Englisch)

Finest czech tin model tractors

Trecker Demo in der Pelzerstrasse 
Eine Welt neben dem Radsport.
Kaiser Wilhelm Brücke by Kanisterkopp
Frankies Kindheitsareal um die Kaiser Wilhelm Brücke, a photo by Kanisterkopp on Flickr.
Mein erstes Fahrrad war gebraucht. Meine  Mama besorgte es zu meinem 7.ten Geburtstag aus der Nachbarschaft in der Rheinstrasse und gab sich später auch nicht all zu viel Mühe mit dem Training. Stützräder fehlten sowieso. Also wurde einfach mal im Kaiser Wilhelm Park angeschoben, losgelassen und der Kleine würde das Rad schon irgendwie wieder zum Stehen bringen. Fertig. So ist es mir überliefert. Damals vor 42 Jahren. Es gab noch keine Protektoren oder Kinderhelme. Wir waren eine Fahrradfamilie, ein Auto oder Führerscheine waren nicht vorhanden. Und ich erinnere mich sehr genau, wie wir Kinder vor dem Besitz des eigenen Rades bei etwaigen Wochenendausflügen auf extra Kindersättel, an der Stange montiert, Platz nahmen. Füße wurden auf spezielle Fußrasten an der Gabel geschnallt, Hände an den Lenker! Neulich hab ich tatsächlich mal so ein Oldtimer Rad wiedergesehen. Aber wahrscheinlich ist heute soetwas verboten. Man bedenke nur, die kleinen Füße geraten in die Speichen!
So ist es geblieben, wir besitzen heute in Lübeck kein eigenes Auto mehr und ich bin sogar stolz drauf. Sollte ich eines benötigen, übernimmt StattAuto Lübeck diese Aufgabe. Damals war es anders, es war mir irgendwie peinlich, wir, in Wilhelmshaven, ohne Auto, während alle Klassenkameraden Eltern mit Autos hatten, wir hatten Fahrräder, wie rückständig. So wurde Radfahren von kindauf zu meinem Alltag, zu meinem Sport. Meine Kinder fahren nicht Fahrrad. Sie haben es nie richtig gelernt und durchgehalten. Es ist sind Autokinder. Früh wurden sie von ihrer Mutter an den Komfort des schnell Ereichbaren gewöhnt.

Aber es gibt mehrere Welten neben dem Fahrrad, eine davon ist Kovap. Ich hab ja was über für Nostalgie. Blechspielzeug gehörte früher zum Alltag. Plastikant, Nopper, Lego haben es verdrängt. Ich bin mit Lego groß geworden. Mein Vater schenkte mir zu Weihnachten 1968 eine von ihm aufgebaute Märklin Eisenbahn-Anlage, ich glaube, er war sehr stolz drauf. Alles selbst gemacht, Kabelanlagen, Bahnhöfe, Weichen, etc.. Irgendwann verschwand die Eisenbahn, in der neuen Wohnung war einfach kein großer Keller mehr. Seitdem liegen Schienenbus und Dampflok in Kisten verpackt an verschiedenen Orten. Eisenbahnen hatten sich überlebt. Es dauerte sehr lange, erst mit über 40 Jahren entdeckten wir das Spielzeug für Erwachsene neu. Da war die Produktion für Blechspielzeug in Deutschland schon fast vorbei. Das Drama um die Insolvenz von Märklin ist ja noch relativ aktuell. Seitdem hat uns das nicht mehr losgelassen. Kovap hat vor einigen Jahren die Rechte der fränkischen Firma cko Kellermann gekauft und produziert nun auf Kellermann Prägemaschnien Retro Metallautos.
Treckerdemo Pelzerstrasse Esstisch
Geschichte der Kovap Blechspielwaren
Geht man in der Prager Altstadt, in die einschlägigen Touristen Geschäfte, wie z.B. Manufaktura, stehen sie dort aufgereiht und werden von Amerikanern mit ihrem typischen Idiom bewundert, dem Ausdruck : "hoooh, look at here, is that beautifuuul! So nice!" Ein Großteil der Produktion scheint an Sammler zu gehen.
Jedes Jahr gibt es ein neues Sammlermodell im Maßstab 1:25 und jedes Jahr steigt im Spätwinter die Spannung, was sie wohl dieses Mal herausbringen. Wie immer mit mechanischen Getriebe, 3 Vorwärts - und 1 Rückwärtsgang, lenkbar, Handbremse. Und dann gilt es genau zu überlegen, wo er wohl am preiswertesten zu bekommen ist. Die deutschen Preise variieren zu den tschechischen Preisen um bis zu 20%. Bei Ebay seit Jahren absolut preisstabil, keine Schnäppchen möglich. Seit diesem Jahr haben sie einen Kovap E-shop veröffentlicht. Leider nur in tschechischer Sprache und aufgrund der Versandkosten ist es nicht billiger als in Deutschland. Sie wollen wohl ihre dt. Vertragspartner nicht bedrängen. Dieses Jahr habe ich den Kovap-store in Semily besucht. Es wird Zeit, die Produktion von John Deere Modellen ist eingestellt worden. Aktuelle Kovap store Seite  Im deut./poln./tsch. Dreiländereck liegend, gute 60 km von Zittau entfernt. Ein wunderbare Radstrecke durch das nordböhmische Isergebirge. 2010 haben wir das Gebiet rund um Liberec (Reichenberg) und Turnov (Türnau) besucht. In Turnov verbrachten wir 2 Wochen in einer vollausgestatteten FeWo. Für Jeden etwas, Scoda baut seine Autos in der Nähe, mit einem großem Museum zum Besichtigen, es gab eine umfangreiche jüdische Tradition, deren  sehenswerte Friedhöfe zeugen heute noch davon. Und viele kleine Independent Brauereien. Meine Lieblingsbrauerei Syijany, mit großem Merchandisingstore, liegt mitten in der Region. Ausgezeichnetes Starkbier, mehrfach prämiert. Kein Industriebier, wie von Staropramen. Ein wunderbares Wandergebiet,  mit viel Natur. Hervorragend mit ÖPNV erschlossen, super Radstrecken; in der Region beginnt der Oder-Neiße Radweg zur Ostsee, Richtung Stettin. In Semily waren wir damals übrigens auch, an der Fabrik sind wir vorbeigelaufen, ohne es zu wissen.
Mala Skala, CZ, Nordwand ohne Sauerstoff

Dienstag, 12. November 2013

The ties that bind

That's me, my binding ties

     (...)You packed your bags and all alone you wanna ride,
     You don't want nothin', don't need no one by your side
     You're walkin' tough baby, but you're walkin' blind
      to the ties that bind(...)

                                        The ties that bind, The River album, Bruuuce Springsteen 1978 

und wie immer zählt der Kapellmeister seine Stücke selber an:
[youtube Aufnahme aus dem Winterland, San Francisco 1978]


binding ties[engl.] verbindende Beziehung, gemeint ist die Rückkehrwilligkeit

Im letzten Winter habe ich noch über meinen russischen Visaantrag geschmunzelt.
Original Text Antragshilfe (...) für die Beantragung von Visa für Privat- oder Touristenreise werden bei der Antragstellung Garantien der Rückkehrwilligkeit in den Aufenthaltsstaat verlangt (Nachweis eines regelmäßigen Einkommens durch Arbeits- und Verdienstbescheinigung (...), Registrierung der eigenen Firma, Nachweis von Wohneigentum usw.. 
Für Australier ist sogar noch dramatischer:
(...) Wichtig!
Sehr geehrte Damen und Herren, anbei dürfen wir Sie in Kenntnis setzen, dass das Beantragungsverfahren von russischen Visa für die Staatsangehörigen von Australien seit dem 15. Juni 2012 aufgrund des Prinzips der Gegenseitigkeit folgenderweise verändert wird. Bei der Ausstellung eines geschäftlichen oder privaten Visums wird zusätzlich zu den bisher geforderten Unterlagen auch eine auf russisch geschriebene und detaillierte Biographie nachgefragt (...) 

Man muß fairerweise sagen, das hat natürlich was mit Gegenseitigkeit zu tun, auch wenn ich, als Antragsteller, nie den Gedanken hätte mich in Russland nieder zulassen, die EU hat dies zuerst als Einreisebestimmung  festgelegt und verlangt. Die Russen haben dann nachgezogen.
Neun Monate später sieht das anders aus. Nun begreife ich, dass auch die USA, für die Erteilung eines B2 Visa's, Binding Ties verlangen. Ja, ich gebe zu, ich hab mir das erheblich einfacher vorgestellt, ein Visum zu bekommen.15$ per Kreditkarte für einen Gesprächstermin und seit 2009 unbedingtes persönliches Erscheinen in der Botschaft mit allen Reiseunterlagen, Binding Ties, etc., ist ersteinmal Pflicht und dann liegt die Beurteilung der Glaubwürdigkeit der Antragsteller allein im Ermessen des Botschaftsmitarbeiters. Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen. Kein Einspruch möglich. Antragsort für Norddeutsche ist die Botschaft in Berlin.
Und sollte der Antrag abgelehnt werden, bleibt dann nur noch das schon erwähnte VWP, mit ESTA und einem Gespräch am Grenzübergang. Die Literatur nennt etliche unschöne Erfahrungen an Grenzübergängen, natürlich alles nur Einzelfälle und jeder mit einem besonderen Hintergrund. Trotzdem, es bleibt ein schaler Geschmack im Mund zurück. Muß ich mir das antun?
Also meine Binding Ties:   
1. working since 1991 as a male specialist nurse at a  modern anaesthesilogy 15-bed ICU-unit, allways equipted with Dräger Respirator in a modern heart surgery centre at the University Hospital in Lübeck, Germany. Got 1 year of vacation without payment to realise an old dream crossing Canada from east to west and reach Dawson City,YU during my 50th birthday.
2. Since 2001, in the wooden church of Andoya, Vesteralen, Norway, long time happily married, with the most loving wife Ellinor, also a specialist nurse, working on a traumatological Unit at the University hospital in Lübeck.
3. Two children of the first marriage.                                                                                                4. living at Ellinors Ranch
As we were young: 1997















 
  
    

in one of the most beautiful towns of Germany: