tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Dienstag, 18. November 2014

Los Alamos, CA

Verschwenderischer Wasserverbrauch macht in diesen Zeiten verdächtig
Mo.,17.11.14
Es bleibt ein Gewurschtel
Clemt ist schon wieder vor 06:00h aufgestanden, an Schlaf ist nun nicht mehr zu denken. Also die üblichen Startvorbereitungen und doch gibt’s gleich zu Anfang einen Fehlstart, ich entdecke das der Hinterreifen wieder platt ist. Der Montagmorgen beginnt mit Reifenflicken, na, das wird ein Tag.
Wir verlassen beide das Haus gegen 08:00h. Clement will heute eine lange Strecke fahren, damit, wie er betont, er in Form bleibt. Mit 71 in Form bleiben! Respekt.

Er begleitet mich südlich an den Ausgang des Ortes; bei Starbucks trennen wir uns.
Ein langes Skypegespräch mit Ellinor folgt vor ihrer Abreise nach Bayern.
Weihnachtsschmuck ist aufgehängt Pismo Beach

Um 09:15h starte ich. Der Weg führt zunächst in ziemlicher Nähe zum 101er nach Pismo Beach. Ein breiter Sandstrand in einer Felsenbucht mit langer Seebrücke. Jeder Vergleich mit den Ostseebäder muß trotz der hölzernen Seebrücke scheitern, die amerikanischen Orte sind um vieles größer, der 101er lärmt permanent, wirklich Ruhe und Gemütlichkeit ist in den breiten Strassen des Ortes so richtig zu finden. Es gibt keine innerörtliche Verkehrberuhigung.
Pismo Beach
Nach Pismo Beach wird es zum ersten Mal spannend. Wie bereits erwähnt, gibt es keinen ausgeschilderten, durchlaufenden Radweg. aber es gibt viele Radspuren mit grünen und weißen Bike Path Schildern, irgendwie und überall, aber welcher ohne große Umschweife nach Süden führt, ist nicht so einfach zu erkennen. Es ist das übliche Gewurschtel. Da ich immer noch abseits der Hauptrichtung Alaska-Argentina fahre, bilde ich mir ein, es wäre eine clevere Idee immer in der Nähe des 101er zu bleiben. Der Plan geht Anfangs auch auf. 

Irgendwie ist immer eine Strasse parallel des 101er. Die Orte gehen nun ohne erkennbare Stadtgrenzen ineinander über. Pismo Beach scheint kein Ende zu nehmen. Irgendwie sprach Clemt gestern von unter dem Highway durch und dann die linke Seite…, aber es gibt kein unterdurch. Und dann ist in Arroyo Grande einfach wieder Schluß, der im Garmin aufgeführte Radweg bringt mich direkt bis vor das Verbotsschild an der Highway Auffahrt. Super gemacht!

Ich muß drehen, brauche einen neuen Weg und mache unfreiwillig wieder eine Ortsbesichtigung durch Arroya, bis ich in einem weiten Bogen durch das lange Los Berros Tal wieder an den Highway herangeführt werde. Es ist unglaublich heiß in der Mittagszeit. Erste Pause mitten im Nichts am Los Berros Daily Market. Kaffee und Donut. Der Wirt hat Geflügel auf einem riesigen Grill und erwartet die mexikanischen Feldarbeiter zum Lunch. Und während ich den Kaffee genieße kommen auch tatsächlich die Pickups wie gerufen scheinbar zielstrebig herangerauscht.
Erntefahrzeug, amerikanischer Art

Weitere 20 einsame Kilometer nach Santa Maria quer durch die kargen Felder.
Die Warmshower Freunde im Ort antworteten nicht, so ist Santa Maria nur ein Ort zum durchfahren. Der Ort wirkt groß und geschäftig. Die Hauptgeschäftsstrasse scheint der Broadway zu sein, rechts und links der 6spurigen, mehr als 7km langen Strasse, liegen die üblichen Geschäfte.
Vallarta, mexikanischer Supermarkt

Aber am Beginn des Broadway hat sich ein großer, mexikanisch geführter Supermarkt angesiedelt. Und das dann doch etwas Neues. Zunächst empfängt einen eine laute permanente mexikanisch anmutende Fiesta Musik, und jede Menge kreischende Durchsagen über die Lautsprecher. Außer dem spanischen Vornamen verstehe ich nichts, aber es ist betäubend. Rosa mal an Kasse 6 oder sowas. Es hat nichts mit der beschaulichen Öko-Atmosphäre bei Trader Joe zu tun.
Macho Bananen bei Valarta

Und es gibt mitten im Laden eine mexikanische Cantina, die gut besucht ist. Ich will im Grunde nur Bananen und Joghurt. Aber es gibt 5 verschiede Sorten Bananen. Nichts für norddeutsche Aldi Augen. Obwohl ich eine ganze Zeit in dem Laden bleibe, entdecke ich in dieser Zeit (fast) keinen weißen Amerikaner. Ein riesiger Supermarkt für die spanisch sprechende, mexikanische Bevölkerung des Landes.

Ich verlasse die Stadt auf dem Broadway und fahre in Richtung 101er. Ab jetzt ist die Benutzung wiedermal erlaubt. Und Los Alamos ist noch 9Mi entfernt.
Los Alamos Union Hotel, einst Telegraphenstation
Als ich den Namen zum ersten Mal las, musste ich stutzen, aber das bekanntere Los Alamos mit dem Nuklearforschungszentrum liegt in der Wüste von New Mexico.


Die Fahrt verläuft trotz der Anstiege flott und ich erreiche gegen 16:15h den Ort, noch steht die Sonne über den Bergen, zum Glück, denn aber es muß noch ein Zeltplatz für die Nacht her. Clement gab sich gestern alle erdenkliche Mühe nach Plätzen zu suchen, irgendwo mitten in den Bergen, allein, in unmittelbarer Nähe war nichts zu finden.


Ich finde ein geschüzten Platz am südliche Ausgang des Ortes, nahe der Highwayauffahrt, die sogar wieder für Biker erlaubt ist.
Damit ist Zeit für eine Ortsbesichtigung, 2 Tankstellen, 2 Groceries, ein Weinverkauf, ein Cafe und vor allem 3 große Läden für Antikssammler. 

Ich betrete die Antik Mall, die möglicherweise früher ein Kornspeicher war. Nach zwei Minuten ist es Zeit sofort wieder zu gehen, der Laden hat enormes Suchtpotential.
große Halle mit Suchtpotential
In der nett aussehenden Bäckerei gegenüber frage ich nach Internet im Ort, vielleicht einer Bücherei, aber ich stoße auf Unverständnis. Ne, wifi für Gäste, nein, so was gibt es nicht im Ort und unser Internet im Cafe brauchen wir selbst.
Ja, natürlich nicht, ist eben nicht Estland sondern nur California und manchmal ist Service ein unaussprechbares Wort, hier genauso wie in Lübeck. Damit ist klar, auf einen Kaffee in seiner Bäckerei verzichte ich am nächsten Morgen, den gibt’s bei Chevron auch ohne Internet, nur deutlich billiger.