tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Sonntag, 7. Dezember 2014

Las Vegas-Jagdtag

Die Buehne frei fuer alle-Eindruck ist manchmal  alles
Sa.,6.12.
Super Pawn
Noch gilt die 24h Busfahrkarte und die Zeit gilt es zu nutzen. Heute ist Jagdtag, Las Vegas off the beaten path, Weihnachtsgeschenke besorgen; da ich früher als geplant wieder in Deutschland bin, komme ich anders als erwartet nicht um diesen Job herum. Die Jagd nach den hidden treasures beginnt um 09:30h, wird aber bereits nach 10 Minuten wieder gestoppt. Da wo gestern noch Busse fuhren, stehen nun Hunderte Santa Clausis. Oh ne, was nun wieder für ein Marketinggag.

Aber auf Nachfrage, wann wieder mit Busverkehr zu rechnen ist, sagt der Officer freundlich, für Stunden alles umgeleitet, wegen dem Las Vegas Santa Claus Run. Letztes Jahr konnten sie mehr als 11000! Santas zum Laufen bewegen.Santa Claus Run

Nach längerem Suchen mit dem Deuce auf den Strip und dann zu Fuß das kurze Stück die Flamingo hinaus zum Maryland Pkwy. Jeder Amerikaner würde den Kopf schütteln, was willste als Tourist ausgerechnet dort? Dort beginnt die Jagd an diesem Tag. Super Pawn.

Das Stratosphere bei Nacht, hier begiint der Strip
Ich denke an Gordon, der mir eine wunderschöne Reiseempfehlung geschrieben hat, mach' was Du willst, aber Du mußt zum Grand Canyon. Gute 500km ist dieser von hier entfernt, für Amerikaner ein klacks und nun stehe ich hier in der Pampas gute 5km vom Lichterglanz entfernt. Ich aber will das andere Amerika genauso sehen, der Grand Canyon ist was für eine Reise mit Ellinor.

Zwar hätte es sogar eine Möglichkeit gegeben Gray line tours bietet die Strecke für 175$ an, aber der Preis schien mir zu hoch für einen Tagesausflug.Grayline Grand Canyon
Vielleicht ist das auch wieder eine schwere Unterlassungsünde.

Zunächst merke ich bald, das die Strecke heute Morgen wieder nicht enden wird. Anstatt auf einen Bus zu warten das Stück kurz laufen, ist eine unschlaue Idee, die nach 3Tagen zu Fuß in Las Vegas unterwegs einfach schmerzt. Ich lerne das nicht mehr. Amerika ist für Autos gemacht, vielleicht wie in Palo Alto eventuell auch für Fahrräder, aber keinesfalls für Fußgänger.
Dr. Jon's Herat Attack Grill







Der Super Pawn liegt in einem typischen Wohngebiet.
Es herrscht Gedränge, vier Schalter sind offen, es gibt einen Schlangenkiller. Wie schon erwähnt, ich liebe diese Art der Läden, das Angebot ist bei Super Pawn deutlich über Gold und Schmuck erweitert. Mehrere Art Lutherie Pickupsgitarren hängen an der Wand, der Preis ist schier unglaublich. Irgendein finanznötiges armes Schwein hat seine besten Stücke gegeben. Oh, warum kann Nevada nur keine Landesgrenze zu Deutschland haben. 200$ für Art Lutherie, Fender, Ibanez&Co.
Aber es gibt eben mit Glück auch alles andere, Von Studioausstattung bis Werkstatt. Und natürlich Schmuck und Geschmeide.
Zurück nehme ich den Bus, sonst bleibt das wirklich bei einem Store. Über den Strip hinüber einmal über die Interstate 15 in die Flamingo west. Der nächste Super Pawn ist ein Flop, also wir zurück zum Bus. Wenn man die Googlekarte bemüht, bekommt man über 50Treffer was Pawnshops angeht.
Der Bus ist weg und ich beginne die Decatur hoch zu laufen. Was auf Karten klein aussieht, entpuppt sich in real als mindestens 3Spuren/Richtung+Center lane. Und es herrscht lebhafter Verkehr.
Irgendwann ist der Weg zu lang, zu schmerzhaft.
Der Bus bringt mich zum Sahara Blvd. In diesem Super Pawn machen sie einen Fehler der Folgen haben wird. Ich entdecke eine uralte Kiste, völlig abgegriffen, was ist da für ein Instrument drin? Die Kiste lässt sich zunächst nicht öffnen. Das Label gibt den Hinweis auf eine Klarinette an. Keine weiteren Angaben, aber die Verkäuferin sagt, der Preis beträgt 119$, aber sie können sie für 60$ haben, was für ein Fehler? Sie gestehen freiwillig, das alles verhandelbar ist.
I can't breathe
Mit Gewalt läßt sich der Koffer öffnen und ich erblicke das rustikale Stück, es ist keine Gravur zu erkennen, das Instrument ist oft gespielt worden. Was aber viel wichtiger ist, hat mir Rod in Gibsons beigebracht. der Kork der die einzelnen Tuben mit einander verbindet ist angegriffen. Rod sprach von einem Wurm, der den Kork zerstört und ihn zu erneuern ist eine teure Angelegenheit.

Mit dem SX, dem Sahara Express zurück auf den Strip. Die Strecke hat zwei Haltestellen, nachgemessene 1,9 Meilen, ich bin froh das ich den Bus genommen habe.
Der letzte Super Pawn Shop ist direkt an der Main street. Und dort steht es im Regal. Wunderschön. Preis: viel zu hoch. Nun gilt es das Gelernte anzuwenden. Hört mal, ich will das Ding da, aber der Preis muß runter, nein, ich meine wirklich runter.
Vielleicht versteht ihr mich nicht richtig. Nach einer Weile verstehen sie, das es mir ernst ist und wir kommen uns näher, jetzt noch die Tax weg, geht doch. Handschlag und fix.

Während wir die Formalitäten abklären werde ich Zeuge einer tragikomischen Szene.

Eine mexikanische Familie mit Kindern versucht in spanisch und englisch gleichzeitig den Verkäufer zu überzeugen, das ihr Dahli der Echte ist und kein Druck. In einem Holzrahmen halten sie den El Cid hoch und beschwören den Verkäufer, ihrer wäre nun mal echt, alle anderen wären Drucke.
El Cid, natürlich der echte

Es sind die Schattenseiten des Gewerbes. Sie verlassen wütend, unverstanden das Pfandhaus, während der zurückbleibende Verkäufer amüsiert ist. Da wollen Leute ihren vermeintlich letzten Wert verscherbeln und der amerikanische Verkäufer sagt nur, jeden Tag kommen hier Leute mit El Cid und ihr seid die nächsten.

Ich brauche Bedenkzeit und will Essen gehen, heute ist Steaktag satt bei Boyds. 16$ inklusive Getränke, Sushi und Eis. Vier Abende Kampf am Buffet hinterlassen auch Spuren. Ich habe gelebt wie ein König in Las Vegas, obwohl die wahren Könige drei Nummern über mir dinieren.