tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Samstag, 4. Oktober 2014

McMinnville

Wein aus Oregon
Sa.,03.10.
Elena's mexikanische Küche
Im Grunde würde ich gerne Danke und Tschüß sagen und damit die Sache mit meinen Gastgebern beenden. Es läuft unglücklich zwischen meinen Gastgebern und mir.
Um es vorsichtig ausudrücken, könnte man die Stimmung als steif und unterkühlt bezeichnen. Dreimal habe ich im Vorferld darum gebeten, überlegt Euch das bitte, wenn es nicht passt, bitte, ich organiere mich selbst. Nun bin ich hier und will los. Wenn man irgendwo eingeladen wird, schmeißt man hinterher nicht mit Dreck, wenn es unerwartet nur mäßig läuft, tut man das auch nicht.
Doch es folgt noch ein Kaffee und im Verlauf ist es Anthony plötzlich sehr wichitg mich zu begleiten, meine Route wird vom Tisch geworfen, er wird mich aus der Stadt hinausbegleiten.
Überleg' Dir das gut, ich bin langsam, nein, nein, kein Problem, Anthony will auch Rad fahren. Also dann..
Ein Corey Thompson Rad;Preis: vierstellig
Anthony beendet die Vorbereitungen an seinem Langstreckenrad, das ebenfalls Coreys Hand entstammt und erscheint 10min später im Sportsdress. Er trägt ein selbst entworfenes Sportshirt, im 70er Strickretrostyle. Die Verabschiedung von seiner Frau ist oberflächlich.
Doch bereits 200m nach der Verabschiedung von Danielle bin allein, Anthony ist bereits enteilt. Ich rolle hinterher. Es ist das ungute Vorzeichen, das die letzte gemeinsame Zeit symbolisieren wird. Es geht die ersten Km ziemlich steil bergan, Anthony, dern Strecke kennt und um meine Behäbigkeit weiß, trabt voran und wartet irgendwo später, bis ich pustend erscheine. Irgendwann sind die Hügel hinter uns. Die Strecke wird flacher, die Abstände zwischen Anthony und mir werden größer. Zwar  wartet er artig, wenn ich eine Ampelschaltung nicht geschafft habe, dann tritt er erneut an.
15km Stau auf dem Highway 26 nach Massenkarambolage

Ich hätte alleine fahren können, ja sollen, aber es war sein Wille mich zu begleiten. Ab Km 40 wird es langsam nervig, ich bin nicht mehr bereit mich zu verausgaben, um auf einer Tourenstrecke permanent Löcher zu zu fahren. Wir bilden ein ungleiches Team. Er, der Ästhet auf seinem ein wenig zu schweren handmade Stahlroß und ich als Underdog in meinen Aldi Klamotten irgendwie hinterher.

Es hätte viel Zeit für Gespräche geben können an diesem Tag, da ich nicht mehr Tempo machen kann und mit 25km/h bereits AK laufe, hätte sich der oft zurückschauende Alan etwas zurücknehmen müssen. Es war ihm nicht danach. Irgendwann sind die Abstände zwischen uns größer als 800m und ich akzeptiere das, ich nehme es auch zunächst hin auf Wegen ohne Seitenstreifen zu fahren und mehrmals sehr eng genommen zu werden, als ich aber erneut  nach einem mühsamen Aanstieg auf der belohnenden Abfahrt von ihm angehalten werde, ist die Geduld vorbei. Ich stelle ihn zu Rede. Ob nun bewußt oder nicht, Alan schafft es nicht in die Lage eines Tourenfahrers zu versetzen.

Die Verabschiedung erfolgt analog der Begrüßung, sie bleibt unterkühlt, schade, es hätte mehr draus werden können.