tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Samstag, 27. September 2014

Potlach

Kreissägensammler
Do.,25.9.
Von der Dunkelheit überrasscht.
Anne ist nicht in ihrem Store, als ich mich verabschiede und so mach' ich mich mit den besten Grüssen an sie auf dem Weg ins Community Center, wo Robert als Volunteer arbeitet.
Robert bietet Kaffee an und das wifi erweist sich im Ort als schneller Pfeil in die weite Welt. Ein Blick in den Computerraum des Dorf Gemeinschaftshauses zeigt schnell, das nicht alle Bewohner im Ort ein faible für gesunde, biologisch angebaute Ernährung haben.

Um 10:30h geht's endgültig los; es folgt eine ereignislose Fahrt nach Hoodsport, dem nächst größeren Weiler an der Strecke. Die Strecke ist kurvenreich und es geht immer wieder gemächlich auf und ab.
In Hoodsport zieht sich ab 15:00h der Himmel zu, das Wetter verändert sich sehr schnell und beginnt zu schauerartig regnen.

Ich verpasse den Zeitpunkt den kleinen Ort zu verlassen. Kann mich nicht entschließen, das Motel. 2km die Strasse zurück, aufzusuchen, will die Wetterbesserung abwarten.

Nach 2 Stunden im Ort muß eine Entscheidung her. Das Motel öffnet nicht, zwar brennt Licht und es gibt auch eine Rufanlage, aber es erscheint niemand, der mich herein bittet. Nach 20min im Dauerregen stehend vor der Tür fahre ich weiter. Es wird an diesem Tag schnell dunkel. Das ohnehin geringe Tageslicht wird durch die dunklen Regenwolken noch mehr als die Tage zuvor geschluckt. Jetzt bleibt nur noch Pottlash, state Washington Campground.


Lilliwaup Generalstore, immer noch in Familienbesitz

Ich bin unsicher, zwar gibt es mehrere verwaiste Day use Restplaces, auf denen sicher eine Übernachtung genauso unbeobachtet passieren könnte, aber ich zögere. Das liegt auch an daran, das ich kurz zuvor Tod Nelson in seiner Praxis besuchte und triefend nach dem Weg fragte. Hilfsbereit bot er mir an unter seinem Vordach zu campieren und er würde mir seine Nummer geben, falls die Polizei erscheint.
Ortsdurchfahrt Hoodsport

Das Recht des freien Mannes, wie wir es in Skandinavien praktizieren, das AllemannsrettenWikipedia.org Allemannsretten Freedom to roam ist in Amerika anscheinend nicht sonderlich beliebt.
in Sachen die Freiheit haben Waffen zu tragen

 Das letzte, was mir heute im Dauerregen noch fehlt ist ein Gespräch mit dem Sheriff. Craig hatte sich sehr deutlich ausgedrückt, pass auf!, Amerika ist nicht Canada, wie wahr.

Herumirrende, wild campierende Reisende schüren in diesem Land Mißtrauen. Und ich hab erst recht keine Lust einem der waffenliebenden Landsleute zu begegnen. Es gilt in 30 Bundesstaaten dieses Landes als Recht des Grundstücksbesitzer von der Waffe Gebrauch machen zu dürfen, wenn man Eindringlinge auf dem Hof und Grund entdeckt. 
Source:accessibletrails.com
Zwar ist der Begriff im Grunde streng geregelt, aber blöd, wenn die Diskussion unfruchtbar wird.
Im Dauerregen auf irgendeinem Waldstück angeschossen zu werden ist an diesem Tag nicht das best zu erreichende Tagesziel.

Das letzte Hotel vor Potlatch ist ausgebucht. Einzig ein Zimmer für 159$ ist noch zu haben. Manchmal hat Stolz hat einen verdammt hohen Preis. Für 159$ schlafe ich unter dem nächsten Baum im Dauerregen. So bleibt nun nur noch der State Campground in der Geminde Stelton.
Ich erreiche Potlatch Campground in der Dunkelheit, es regnet in Strömen. Dabei hatte der Tag so nett angefangen.
Zeltaufbau im Dunkel unter seit 4 Stunden herrschender Vollschüttung. Es gibt zweifelsohne romantischere Abende. In 3 inuten steht das Zelt, ich bin längst bis auf die Haut durchnäßt.

Ich bin schlichtweg von der Dunkelheit überrascht worden. Ab 19:50h ist keine Sicht mehr vorhanden. In den nächsten Tagen muß einiges ändern.