tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Donnerstag, 5. Juni 2014

Abschied aus dem Nationalpark



Mi.,4.6.
Jasper am nächsten Morgen
Ich bin nur geblieben, um die Akkus aufzuladen, da ich das Motel sparen wollte, mußte also ein erneuter Besuch der Büchewrei sein. Jasper ist nicht weniger touristisch als Banff.
Ich schlafe draußen immer unruhiger und da es gegen 5:00h hell wurde, entschied ich mich das Lager früh zu räumen und den um 6:00h aufmachenden Horton zu besuchen, um die posts abzussenden. Damit würde genug Zeit bleiben, um gegen 08:00h wieder mal ein Sponsorenfrühstück zu probieren.
Heute ist schlecht Wetter, die Touristen bummeln durch den Ort, für trips in die Berge raffen sich die wenigsten auf. Permanent stehen irgendwelche Leute gaffend vor dem ´schwer beladenen Rad dund machen Fotos. Hi hi, ist das seltsam, ein Fahrrad mit Gepäcktaschen und noch 2 Taschen obendrauf. Adipöse Mitmenschen zücken die Kamera und machen ein Erinnerungsfoto mit dem hageren Mann daneben. Ich komm mir vor wie ein außerirdischer. Außerhalb der hochtouristischen Regionen kommt sowas nicht vor, sind halt auch deutlich weniger Touristen anzutreffen. Irgendwann nervt das und ich werde zur nächsten asiatischen Gruppe deutlich, Ja, es ist ein Fahrrad und es rollt sogar. Nix anders alas ein Fahrrad.

Jonas hatte the other pow, eine Kaffee/Bäckerei in der Mainstreet empfohlen. Leider war das irgendwie nichts mit Frühstück, aber der Kaffee und der Kuchen waren eine echte Geschmackssensation.
Wie ich also entspannt am Kaffee schlürfe spricht mich jemand auf meine Reisepläne an. Bald kommt sein Freund dazu, beides MTBfahrer im NP und den trails um Jasper und schnell kommt das Gespräch auf Hr. Cardinal, der, auch Biker, am 24. Mai glimpflich einen Grizzly-Angriff überstand. Schon wieder das Bären Thema.
Er wurde interviewt, ich habe den Artikel später in der Bücherei gelesen. Er war mit dem Rad unterwegs, als er den Bären aufschreckte, der Angriff kam völlig überraschend und in Sekundenschnelle hatte der Bär ihn schon zu Boden geschlagen. Bevor er überhaupt reagieren konnte. Das Bärenspray erwies sich als nutzlos und alles was Hr. Cardinal erinnerte, war ein Woah!woah!
Ich bin mir darüber im Klaren, das ich wenigstens 10 Sekunden brauche, bis ich den Schlafsack auf habe, beide Zelttüren auf sind und ich das Spray im Dunklen gefunden habe. Diese 10 Sekunden sind im Zweifelsfall zu lang!
Was heißt das also, es bleibt ein gewisses Restrisiko, für alle die außerhalb der vier Wände im Freien schlafen. Das gilt übrigens auch für Besucher von offiziellen Campingplätzen. Und das heißt vor allem nicht Bärenspray, wie immer propagandiert, sondern erstmal möglichst viel Abstand. Was natürlich bei biken irgendwie schnell unmöglich ist.
Auch heute ist das Essen wieder weit entfernt vom Zelt untergebracht. Aber es gibt in der Wildnis eben keine Antibärenschränke, also hängt die Tüte am Baum. Ob das aureicht bei der kletternden Begeisterung der Schwarzbären. Es  bleibt ein mulmiges Gefühl.
 
Ansonsten ist nicht viel passiert an diesem Mittwoch, als ich aus der Bücherei kam, regnete es bereits. Also alles umpacken, Regensachen raus etc. Letztlich dauerte der Regen nur 10km. Die Fahrt lief in flussabwärts nordöstlicher Richtung dem Nationalparktor entgegen. Immer wieder drohte leichter Regen, der aber nie einsetzte. Wie schon öfter gab es das Phänomen, das auf der Fahrbahn und rechts neben mir alles trocken ist und knapp 300m gegenüber der Wind graue Regenwolken in das Nebental drischt.

Es gab bei der Ausfahrt aus dem NP keine Kontrollen, die befürchtete Nachzahlungsaufforderung fand nicht statt. Nur in der Einfahrt wurde kontrolliert. Jeder.
Ziel war ein Campingplatz 15km vor Hinton.

Doch bei Ankunft entdecke ich ein Schild auf der Strasse: Full
Also doch weiter nach Hinton? Ich bin fast daran vorbei, und erhasche ein Blick von dem überfüllten Campingplatz. Nichts, gar nichts, der Platz ist leer. Nun hätte man weiter fahren können, doch der drohende Regen hatte aufgeholt und mit Eroberung des Platzes setzte der Regen ein.
Parkgate
Das feuchte Zelt vom Morgen aufgebaut und in der Schutzhütte umgezogen.
Sommer in Canada. 3°. Zwei Schritte vor und dann eine Rolle rückwärts.
Es regnet jetzt seit 4 Stunden Bindfäden. Alles steht nach wie vor in der Schutzhütte. Das Zelt ist verwaist, etwa 100m vom Netbook entfernt zu sehen. Ich sitze in der fensterlosen Hütte, es zieht durch die Löcher und ich hab alles angezogen, was Wärme verspricht.
Die Hütte ist der einzige Luxus auf dieem Campingplatz, Self Registration, 2 Plumpsklos, Wasser, geschweige denn warme Duschen sind nicht vorhanden. Ich staune immer wieder, das diese Campingplätze überhaupt existieren können. Nahezu Servicefrei, etwas für hardcore Camper.
Waschen im Fluss, kochen über echtem Holzfeuer.

Wäre ein Frau heute hier, hätte ich mich fürchterlich blamiert, zwar gibt es Holz im Übnerangebot, aber es gelang mir nicht mit den 6 Streichhölzern ein  warmes Feuer zu entfachen. Voll geloost.
Auf diesem Campingplatz gibt es keine Antibärenprogramme, keine Antibären-Lebenmittelschränke. Mitten vom Wald umgeben, allein, nur der Highway in Hörweite. 
In der dunklen Schutzhütte sehe den weißen Atem.Kommt der Bär heute?

Sollte sich das am morgigen Tag nicht ändern, verschiebt sich die Fahrt nach Norden. Dann bleibe ich in Hinton.
Und wie sooft, ich kriege noch Sommer, ganz bestimmt, ich krieg noch Wärme. ganz sicher!
Also wieder mal durchhalten.





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