tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Freitag, 31. Oktober 2014

SF-City Hall+Cable Cars

Community Housing Programm in ausgedienten Hotels
Do., 20.10.
Die Vorteile einer Mitgliedschaft
Ich bin lange damit beschäftigt einige Briefe zu schreiben, einige Aktualisierungen am Blog vorzunehmen und die Bilder ins Netz zu stellen. Es ist zum verrückt werden, wiedermal funktioniert gar nichts. Das wifi Netz des Hauses ist überlastet, es tut sich minutenlang gar nichts. Der Seitenaufbau geschieht in Zeitlupe.

Gordon hat mir noch einmal den Rat gegeben, geh' in die Bibliothek. Aber jetzt anziehen und den Rechner mitnehmen und in die Bücherei laufen? Es bleibt ein frustranes Erlebnis.
Skype mit Ellinor wird zur Farce, man redet und irgendwann stellt man mittendrin fest, die Leitung ist längst weg. Ich führe Monologe an die Wand. Und die Krönung ist wirklich dieses Programm mit seinen bemerkenswerten Kommentaren, Skype versucht jetzt.... bitte beurteilen die Qualität des Skype Gesprächs... Beschissen! Skype wird zum Hassobjekt während der Tour, Microsoft, die Oberbösen, seit sie das Programm gekauft haben, geht es bergab.Und zwar stetig.
 bekennende Giants Fans, SFPD

Ich habe nur zwei Ideen an diesem Tag, zunächst nach südwest die Market street entlang Richtung Best Buy,in etwa sowas wie saturn.de und später in Cable Car Museum.
Golden Gate Theatre auf der mid Market

Mid Market street, wie der Abschnitt auf der anderen Seite der Mason heißt, liegt in Tenderloin und was das bedeutet, ist bereits gesagt. Links die Edelkaufhäuser wie Bloomingdale, rechts verschäftes Sanierungsgebiet.
Der Abschnitt wimmelt von homeless people. Sie gehören zum Stadtbild.
Und doch, es gibt eine Szene, die mich berührt und die zugleich das Verhältnis der etablierten Einwohner zu ihren homeless Nachbarn beschreibt. Da fällt einer sehr jungen Frau in angegriffenen AZ, wie das so typisch medizinisch heißt und die einen Einkaufswagen voller Gerümpel durch die Strasse schiebt, vor lauter taktiler Probleme das Handy aus der Hand. Sie ist nicht in der Lage sich zu bücken und ein gut gekleideter Mann kommt des Weges sammelt die Batterien und den Rest für sie auf und übergibt ihn ihr.
Foodtrucks auf der Plaza der Nationen für die die zhlen können, die homeless people sind aufgefordert von 7-11 nicht in den Parks zu schlafen

Sagt nichts und geht weiter. Immer wieder beobachte ich, wie Leute den homeless, die versunken ihren Becher vor sich halten, etwas zustecken.Statistisch gesehen ist die Donating Bereitschaft der Amerikaner um ein Vielfaches höher als in Deutschland.
Rathaus unter der zentralen Kuppel, Kathedralenarchitektur
Ein Szene weiter kurz vor der City Hall. Die Vorbereitungen für die Giants Parade am morgigen Mittag laufen auf Hochtouren.

Es ist San Francisco's gute Stube. Davor so etwas wie eine Plaza mit multi-ethnischen Marktständen.
Der angrenzende Park wimmelt von Obdachlosen. Es mögen mehr als 50 sein. Und niemand nimmt Anstoß an ihnen. Sie gehören zum Stadtbild. 

Das Rathaus ist der zweiter Bau dieser Art in der Stadt. Der erste Bau fiel dem Erdbeben 1906 zum Opfer. Es ist ein viereckiger Bau mit zentraler Kuppel. Ich frage beim wachhabenden Sheriff Dept. nach und ja, Sie dürfen rein, aber nur durch die Sicherheitsschleuse. 
Wikipedia.org City Hall SF 
 Wie auf dem Flughafen, aber es führt kein Weg daran vorbei und es lohnt sich. Es gibt im inneren des Gebäudes eine schmuckvolle, große Treppe, die den halben Raum ausfüllt. Die Kuppel ist strahlend weiß. Alles wirkt noch ziemlich neu nach Abschluß der letzten Renovierungsarbeiten. Auch die City Hall ist inzwischen erdbebenertüchtigt worden.
Mint Hill, Haus der Münze

Ansonsten gibt es nicht allzu viel im Erdgeschoß zu sehen, mehrere Besuchergruppen sind gleichzeitig anwesend, auch eine Trauung ist im Gange; es wirkt alles sehr unruhig.
Unter dem Freeware

Es ist Zeit zu gehen, ich verlasse die touristische Zone; weiter verirrt sich kein Tourist. Best Buy ist schnell gefunden, aber im  Gegensatz zu Saturn scheinen die Preise gegenüber Wallmart nicht konkurenzfähig zu sein und die Damen und Herren Verkäufer wirken eine Spur zu glatt rasiert. Auf dem Weg zurück nach Downtown kommt es dann zu einer herben Enttäuschung.
lonesome rider
Eine Mitgliedschaft hat eben seine Vorteile. Ich entdecke zufällig einen Costco Store und freue mich schon auf einen echten Costco HotDog. Aber am Eingangsbereich ist bereits Schluß. Natürlich bin ich nicht Mitglied. Ohne Mitgliedsausweis kein Zutritt. Da hilft es auch nichts, das ich ja nur einen HotDog will, nein, sagen sie freundlich aber bestimmt, Zutritt nur Mitglieder. Schade, ich war ein echter Fan von ihnen; es wird sie nicht besonders belasten einen Fan verloren zu haben. CAN ist eben CAN und die US sind eben anders. Damit bleibt die Möglichkeit hier in diesem Land Costco zu besuchen und den Vergleichstest zu machen verwehrt.
wieder die Mason hinauf
Betrübt trolle ich mich davon, nun bleiben nur noch die Äpfel vom Frühstückstisch, da hilft es nichts, das ich mir einrede, sie sind sowieso viel gesünder.
Hauptsache, alle wollen nicht auf derselben Seite sitzen
Der Höhepunkt des Tages ist das Museum der Cable Cars in der entgegengesetzten Richtung. Das heißt die Mason hoch und hinter dem Nob Hill wieder runter, bis der große Backsteinziegelbau auftauscht. Cablecarmuseum.org
existierende Strecke um die Jahrhundertwende, jeder Stich einer Strecke
In der ersten Etage sieht man die über große Schwungräder laufenden, von Elektromotoren angetriebenen, armdicken Stahlseile. Über 10m laufen sie frei sichtbar dann verschwinden sie im Untergrund und werden über Umlenkrollen quer durch die Stadt wieder zurückgeführt.
Cable Car Powerhouse
So kann ein Wagen hin und ein Wagen zurück auf dem selben Kabel fahren. Die Aufgabe der Besatzung ist das permanent laufende Kabel mit einem starken Greifer an den Wagen zu binden, zu stoppen, oder bei Bedarf wieder loszulassen. So rollen die Wagen nicht ungebremst den Berg hinab, sondern werden vom Kabel nach oben, bzw. nach unten gezogen.
Antriebsmotoren von GE, jede Strecke ein Seil, siehe die Streckennamen oben

Eine anachronistische Technik aus dem vorletzten Jahrhundert, die zum Wahrzeichen der Stadt wurde. Einstmals gab es erheblich mehr Bahnen und Strecken. Aufgrund von wirtschaftlichen und technischen Veränderungen verschwanden die meisten. 
Aber so unglaublich das heute klingt und so beliebt die Bahnen sind, der größte Feind der Bahnen war der Glaube an den modernen Zeitgeist selbst; nur knapp konnte Anfang der 80er Jahre das endgültive Aus der Cable Cars und er dafür vorgesehene Ersatz durch Omnibusse mittels einer Bürgerinitiative verhindert werden.
Ich verlasse das Museum über den Umweg nach Chinatown, auf der Suche nach frischen Gemüse. Und erreiche gegen 18:00h das Hostel. Essen, Rechner hochfahren, bei Google anmelden, Google maps aufrufen und warten. Zwar sind nicht ganz so viele Gäste im Haus, aber es hat sich nichts geändert.