tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Donnerstag, 7. August 2014

Hope

Do.,7.8.
Durch den Fraser Canyon
Da isser-unverkennbar John J Rambo in Hope mit Tim Horton Becher     Source: filmosphere.com

Guten Morgen aus Hope, BC!
Ein sonniger Tag startet hier, nach Tagen der Einöde gibt es endlich wieder einen Hortons store. Leider ist das wifi Netz (fast)am zusammenbrechen. Der Laden brummt. Es ist die falsche Zeit, um 08:36h bei Tim auf einen mediumdoubledouble einzukehren. 37 Pickups, RV's Motobikes und 1(meins) Fahrrad sind durch die großen Fenstersscheiben zu sehen. Wie im Taubenschlag, und eine irre Lärmkulisse. Die 6000 Einwohner große Kleinstadt im Schnittpunkt der großen Highways am Mighty Fraser erwacht gerade.
Der Fraser Canyon liegt nun hinter mir. Jede Menge Aufregung, enge Strassen, viel zu viel Verkehr, technische Probleme, etc.  Ich brauche nun ein wenig Zeit, die neue Route abzustecken , 
Filmplakat souce: ernieputto.de
 um nicht sofort in den Sog Vancouvers zu geraten.
Wikipedia.org Hope

Außerdem werde ich 2 Tage in Hope verbringen müssen, denn die kleine unscheinbare Stadt in den Bergen ist Filmstadt und damit die Information, auch wenn es mir ein wenig peinlich ist, Rambo1 wurde hier vor 30 Jahren abgedreht. Da ist es als sozusagen Pflicht, ein wenig auf den Spuren von John J. und Co. zu wandeln.
Seitderm ist Hollywood immer wieder zu Gast in der Stadt am Fraser. Auch mördererischer Vorsprung mit Sidney Poitier wurde hier Ende der achtziger in der Region gedreht.
Was Ystad für Wallander Fans und Bad Segeberg für die Winnetou Fans ist, ist Hope für die Fans des UrRambos. Unvergessen, wie er sich nach einer Verletzung in der Wildnis selbst operiert. Natürlich gefühlt im Fraser Canyon.
Früh geht an den VCs übrigens gar nichts, please come again, natürlich ab 09:00h.

Totem am Fraser River
Dann aber geht alles in die richtige Bahn. Nach einem ausführlichen Gespräch mit Ellinor vor dem Gebäude ist endlich Zeit für Frühstück, Coopers heißt der Lokalmatator am  Old Priceton Hope Highway hier, die Altbekannten sind nicht da.

Und dann kommt es zu einer folgendenreichen Entdeckung. Zunächst aber prollt wieder irgendwer lautstark aus seinem laufenden Auto über den Parkplatz eyh, wo willst Du denn hin, man wie schwer ist denn Dein Rad, oh, mein Gott, was für ein Bike, ich blicke den wohlgenährten Zeitgenossen an und bin geneigt zu sagen, mit Gott hast das relativ wenig zu tun, nein, ich habe das Rad gepackt und dann sage ich einfach 5kg. Ruhe. Lautstark über den Parkplatz rumbölken ist mir ein graus.



24Zoll sieben Gang seiner Zeit weit voraus












Dann bemerke ich wie ein älterer Mann ein 70er Jahre Klappfahrrad aufschließt und ich sage im vorbeigehen, oh, man, was für ein kultiges Rad und wir fangen an zu reden und der Senior lädt mich spontan zu einem Kaffee zu sich nach Hause ein.

Ich bin unsicher, skeptisch, weiß nicht, ob ich einfach ja sagen soll, dann aber geht alles ganz schnell. Ich sitze auf dem Rad und versuche dem mit einem irren Tempo entfliehenden Mann zu folgen. Hatte ich nicht erwähnt, ich bin nicht so schnell? haut der Kerl echt ab mit dem Minirad. Ein Kurzstreckenrennen in Hope.
Hartmut und Mandy
5min später stehen wir in einer gutsiutierten HolzhausSiedlung und ich werde seiner Ehefrau vorgestellt, Fahrrad in den Garten und es gibt Sandwiches. Alles ein wenig improvisiert, wir überraschen die Dame des Hauses bei der Gartenarbeit. Junge, Junge, das erste Mal eine Einladung angenommen, hätte ich mich nicht so störrisch angestellt, wäre das schon öfter der Fall gewesen; so wohnt also gut situiert Canada.
Es ist ein mir sehr behaglich, wohlig bekannter Wohnstil. Accessoires sind wohl dosiert, es wirkt sehr gepflegt.




war es der Felsen, von dem der Stuntman stürzte?
Die Kaffeepause wird verlängert und verlängert und es fließt wie von selbst, Hope scheint in diesen Stunden völlig entfernt, Hartmut erzählt Geschichten, die wunderbar traumhaft erscheinen, als 18jähriger ist er aus Stuttgard mit 10$ in der Tasche 1952 in Toronto angekommen und hat, mit vielen Talenten gesegnet, eine Bilderbuchkarriere in diesem Land gestartet, obwohl er eigentlich nur die weite Welt sehen wollte, aber wie er selbst sagt, Mandy kam ihm dazwischen.

Sie lebt seit 1954 in diesem Land und stammt ursprünglich aus UK nahe der schottischen Grenze.
Beide sind sie passionierte Mototrradfahrer gewesen und haben von der mexikanischen Grenze bis in den Osten der USA alles mögliche gesehen.

Zwei ältere BM doubleU stehen auf ihrem Grundstück und sie sehen so poliert aus, als kämen sie gerade aus der Produktion. Ich bekomme ein Zimmer mit Bad im oberen Stockwerk und bin tief beeindruckt von derWarmherzigkeit dieser Menschen, denen ich Stunden zuvor das erste Mal begegnete.
Am Nachmittag dann der gewünschte Ausflug in die Berge, südlich der Stadt liegt am Ciqihalla Fluss eine alte Silberbergmine, die bis 1959 betrieben wurde.
Chinesische Arbeiter haben zum Ende des 19. Jh. den Berg mehrfach mit Tunnel, dem so genannten Othello Tunnel versehen und eine Eisenbahnlinie für den Abtransport des Gesteins vorbereitet.Othello Tunnel Heute sind Teile der Bahnstrecke wegen baufälligkeit gesperrt. Der Berg arbeitet zu stark.

Viel Geröllschutz mußte in den letzten Jahren installiert werden.
Zwischen den einzelnen Tunnelportalen entstand die berühmte Szene, in der Rambo an einem Felsen hängend von einem Hubschrauber angeschossen abstürzt und sich dann wie beschrieben heroisch selbst behandelt.
Rambo 1 scene, Source: bcliving.ca

Wikipedia.org Kettle Valley Railway
30 Jahre sind die Filmarbeiten jetzt her, nichts weist am Ort auf die Filamarbeiten, es wirkt ein wenig wie kalter Kaffee, gegenüber modernen Plots wie Mission impossible mit Tom Cruise.

Am Abend gibt es jede Menge Fotos zu sehen und viel Zeit für Gespräch. Der Tag war lang, aber gut.

2012 war der Ort eingeladen, zu einem Openair Kino, mitten auf der Hauptstrasse, es gab noch einmal John J.Rambo I im englischen First Blood, zum 30jährigen Jubiläum, die beiden fast 80jährigen Mandy und Hartmut waren auch dort.
im Coquihalla Canyon