tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Mittwoch, 30. April 2014

Die Strecken sind einfach zu lang


Schon mal einen Schlauch auf dem Hwy gewechselt, oder auch 2?
Auf nach Ignace
Google berechnet für die Strecke bis nach Ignace mit 57km.
Was soll man schreiben, wenn die Strecke unspektakulär verläuft und selbst am Fahrbahnrand keine Werbetafeln mehr zum fotographieren stehen. Hier ist nur Highway 17 west, sonst nix
Kurz vor Ignace dann der zweite Platten der Tour. Da gibt's keine Fehlinterpretation, man merkt das sofort, das Rad fängt an zu schlingern. Ein Blick nach unten und das Malheur ist sichtbar.
Schlauchwechsel auf dem Highway. Das Profil des erst seit Wawa eingesetzten Faltreifens ist ziemlich runter. Herrjeh, ausgerechnet 14km vor Ignace in the middle of nowhere.
Hwy 17 west Strasse und Himmel soweit das Auge reicht

Es hilft nichts, alles muß runter, Schlauch suchen, ich bemerke, dass das Ölfläschchen ausgelaufen ist, alles in die Ortlieb Extratasche und versuche das Öl vom Schlach abzustreifen. Wieso kann man einmal geöffnete Ölbuddeln nie wieder richtig schließen.
Ich fühle mich gedemütigt als Fahrradfahrer. Schlauchwechsel auf dem windigen Seitenstreifen und alles fährt an Dir vorbei.
Nach 20min ist alles wieder am Rad, getragen von meinem Lieblingslamento, das ich ostentativ wiederholen: wir fliegen zum Mond, jagen Sonden auf den Mars, aber einen dichten Fahrradschlauch kann die Menschheit nicht erfinden- Will sie nicht erfinden, und deshalb stehe ich hier.
Ignace ist ein  staubiger Marktflecken, 1200 Einwohner mit dem mir inzwischen vertrauten typischen Bild, man kommt rein, fährt eine durch Haupstrasse, es kommt ein Truckerhof mit Restaurant und dann ein, zwei Motels, wenige Holzhäuser, manchmal etwas mehr.Ländlcihes Kanada.


Ich bestelle beim Tempo Truckerhof einen Kaffee. Wieder die selben Fragen; dieselben Antworten. Nein, bis Dryden gibt's nichts, gar nichts.
Ich hab das Gefühl, seit Thunderbay hat sich die Art der Ortsansässigen verändert. Sie sind wortkarger, zurückhaltender, eben nordfriesischer.
Erstes Resturant am Platze Tempo Familyrestaurant

Hier bleiben im staubigen Ignace oder eine neue Nacht in der Natur?

Es gibt im Tempo 3 Gerichte, alles irgendwelche BurgerSubgerichte mit Pommes. Auffällig ist, das bei uns in diesen besseren Frittenbuden keine älteren Leute essen gehen würden, vielleicht Eltern mit kindern, weil kein McDonald oder KFC vothanden.
Irgendwo muß auch Schluß sein, kein Duschen im Waschbecken

Hier ist Homemade-Burgerland und hier ordert jeder. Burger mit Fries und Softdrink für um die $11+ Tax. Am Ausgang des Dorfes ein Supermarket. Alle Achtung, für dieses Dorf ist der richtig groß. Es ist der letzte Laden für die nächsten 90km.

Ich habe inzwischen in meinem Atlas die Zeichen für die Rastplätze entdeckt, zwar sind die allermeisten noch geschlossen,  aber 36km von Ignace west befinden 2 in unmittelbarer Nähe.
Ich beschließe dort die Nacht zu verbringen.  Dann ist die morgendliche Strecke bei angekündigtem Regen kürzer.
Aber ich komme genau 11km weit, da ist der Hinterreifen erneut platt.
Zwei Platten innerhalb 26km. Ich hätte den Mantel bis Winipeg fahren wollen, ich kann es nicht glauben. Ein erneuter Reifenwechsel mitten auf dem highway. Das Material ist schwach. Sündhaft teure 40€ für so’n Faltreifen von Schwalbe und nicht mal 700km gelaufen. Was für'n Schrott. Aber ich mußte ja unbedingt sowas haben, faltbar, platzsparend, unbrauchbar. Nie wieder Schwalbe.

Es ist gut das, ich in solchen Situationen aleine bin, da kann ich mich ausleben und das tue ich dann großzügig. Nachdem der neue kanadische Walmart Faltreifen montiert ist, geht’s zornig weiter. Nun sind alle Schläuche verbraucht, geht jetzt was daneben, werde ich schieben. Bis zum nächsten Walmart, meinem neuen Fahrradmarkt.
weicher Kieferwaldboden,100% Mückenfrei

Wie erwartet sind beide Rastplätze abgeschlossen hinter der Barriere liegt reichlich Schnee.
Aber ich will nicht warten, bis sie räumen und weiterfahren will ich nach 104km auch nicht.Hier ist es,basta. Also gibt es einen  superweichen Platz mit Kiefernwäldchen vor den Schranken.  Die Strecken sind einfach zu lang, ich will mich bei 89km einpendeln und nicht jeden Tag über 100km fahren.
Nur blöd, wenn nichts dazwischen zu haben ist
Der B-Plan, Greyhound nach Toronto zurück

Es ist spät in Deutschland, trotzdem noch eine sms mit GPS Koordinaten. Ich hatte für den Yukon genau das erwartet, aber nun passiert das unvermeidliche schon in Ontario. Es gibt kein Netzempfang hier.Ich bin im Funkloch.


           

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