tramps like us, baby we were born to run...[Bruuuuce1975]

Anmerkung: Wir stellen das Blog jetzt wieder online, um noch ausstehende Korrekturarbeiten abzuschließen.
Ausserdem sollen später Inhalte dieses Blogs in das neue Projekt übernommen werden.

[Arbeitstitel] ukrainisch/russiche Notizen 2016 unter blogger


Freitag, 18. April 2014

Anine nee jee[Hello, my friend]

John, Native, Objibway
First Nation.Wir müssen nochmal kurz zurück zu gestern, ein komplexes Thema begleitet mich seit Sudbury und eigentlich gibt es keine Möglichkeit ihm gerecht zu werden.

Spätestens seit Sudbury stehen sie an der Strasse, die Ortsschilder mit dem Zusatz First Nation. Gemeint sind die Urbewohner dieses Landes. Ich hoffe, ich bringe das jetzt richtig wieder, nicht zu verwechseln mit den ersten Menschen in Kanada, den Inuit Völkern, die über die damals herrschende Landbrücke aus Sibirien nach Alaska rüber machten und die dann im Sammelbegriff First People genannt werden.
Wikipedia.org First Nations
Was nützt der schönste Sonnentag auf dem Hwy 17 west, wenn nichts von Land und Leute zu sehen, weil der Hwy autogerecht in die Natur geplanzt wurde,  also rüber auf den alten Highway, nun genannt Hwy17B.
Während ich Fotos vom Lake George mache, nähert ein Stahlross Reitersmann. In Deutschland nicht erwähnenswert, hier etwas besonderes. Man sieht sie so selten.
Wir kommen ins Gespräch und es ist John, der sagt, I am native, Ojibway, you are here in a Reservat. Da ist es wieder, der mit allerlei behaftete Jungentraum, ich will Indianer sein. Cowboy und Indianer. Und plötzlich steht er vor mir. John, vom Stamm der Ojibway, 71 Jahre, ex Polizist, ex Highway Maintance Arbeiter, im alten Ostpreussen würde man ihn Chaussee Kratzer nennen. Klingt viel schöner, als Autobahnmeisterei.
Gardenriver.org
John fährt jeden Tag mit seinem 30jahre alten Rad, um fit zu bleiben. 10min smalltalk mit einem echten Indianer und ann geht's hinein ins Reservat. Plötzlich wirkt dieser Landstrich anders. Im Indianerland, jenseits der Garden River  in Sichtweite liegt Amerika. Und ich denke an Winnetou, die romantische Darstellung der guten Indianer. Für Kanada fallen mir nur John. F. Coopers Lederstrumpf ein, Chingachcook, der letzte Mohikaner, Irokesen und Huronen...

First Nation Police
Eine düstere Verfilmung mit Helmut Lange im Jahre 1969. Nicht so gutmütig wie Karl May's Winnetou.

Sie lebten in diesem und von diesem Land lange, bevor der weiße Mann kam und es hat sehr lange gedauert, bis der weiße Mann, seinen Urbewohner den ihnen zu stehenden Respekt zu billigte.Über Jahrzehnte verfolgt und versucht in ein weißes System hinein zu pressen, dauerte es bis in unsere Zeit, bis die First Nation mit einer Menge autonomen Rechten ausgestattet wurden. Im Reservat der Ojibway, gibt es ein eigenes Gesundheitszentrum, eine eigene Polizei. Sogar eine First Nation Gasolin Station, als ich dort zum Kaffee Station, gibt's weitere Denkanstösse. Die Tankstelle hat 365 Tage Betrieb, kein Weihnachten, kein christliches Halleluja.
Tankstelle

Es fehlt der Platz sich dem Thema tiefer zu wenden, aber spannend wars doch, Ich hätte gerne von John mehr über die soziale Lage der Garden River First Nation erfahren, 10min sind schnell vorbei und er versucht mir mehrmals hello my friend in seiner Sprache bei zu bringen, allein, es klappt nicht recht.
Anine nee jee.

Danach schnell weiter nach Ste. Sault Marie, heute lief es gut und ich leiste mir den Luxus, mehrere Motelpreise zu vergleichen. Aber viele Motels sind nicht besetzt. Es gibt einen Preis um $60+ Tax, daran hangeln sich alle entlang. Ich lande im Bel Air.

Highwaybrücke in das Land der Freien
Großer Name, großer Fehler, tatsächlich im web gerühmt, ist das jetzt der erste Fehlgriff. Ich glaube ich bin hart im nehmen, aber in diesem abgewohnten Etablissement fehlt eine gewisse Putzkraft. Es ist das erste Mal, das ich ein anderes Zimmer verlange. Und ich bin deutlich in meiner Sprache. Aber auch in diesem Zimmer liegen noch die langen Haare meines Vorbettbenutzers.

Heidernei, das ist schon ärgerlich, einfach unter die Räder gekommen zu sein,  als es dann am Abend und in der Nacht keine Ruhe draußen gibt, weil permanent etwas be -und entladen werden muß, ist die Schönheit des Tages endgültig dahin.
Pech gehabt
Jeder muß sehen, wo er bleibt, das ist anscheinend auch im harten Motelgeschäft in Soo notwendig. Schön ist da am Morgen den Schlüssel nicht persönlich abgeben zu müssen, sondern einfach in den Briefkasten zu werfen. Das erspart mir den nochmaligen Kontakt.

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